Der Weltmeister scheidet vier Stunden vor dem Rennen vorzeitig in der Qualifikation aus. Max Verstappen wird in Brasilien von weit hinten starten müssen. Sein Rivale dagegen fährt von der Pole los.
Nächster Rückschlag für wütenden Verstappen beim Crash-Chaos
Max Verstappen schlug wütend mit den Fäusten auf das Lenkrad seines Red Bulls. Der Formel-1-Spitzenreiter erlitt in der Qualifikation zum Großen Preis von Brasilien mit fünf Rot-Phasen nach fünf heftigen Unfällen einen weiteren schweren Rückschlag im Titelkampf. Verstappen schied im erneuten Regen von São Paulo vorzeitig als Zwölfter aus.
Zusätzlich dazu: Im Rennen heute um 12.30 Uhr Ortszeit (16.30 Uhr MEZ/Sky) wird er aufgrund eines Motorwechsels erneut um fünf Plätze zurückversetzt. Verstappen läuft nun Gefahr, weitere Punkte im Klassement zu verlieren. Sein vierter Titel in Serie scheint ernsthaft bedroht zu sein.
Im Klassement führt er mit 44 Punkten vor Lando Norris, der am Samstag das Sprintrennen gewonnen hatte und sich am Sonntagmorgen die Pole Position für das viertletzte Rennen dieser Saison sicherte. «Ich bin super, super happy», sagte er.
Der 24 Jahre alte Brite wäre beinahe im ersten Zeitabschnitt der um 16,5 Stunden verspäteten K.o.-Ausscheidung ausgeschieden, aber am Ende war er unschlagbar im McLaren. Zweiter wurde George Russell im Mercedes, überraschend Dritter der Japaner Yuki Tsunoda im Racing Bull. Die Qualifikation musste am Samstag aufgrund eines Unwetters abgesagt und auf den Renn-Morgen verschoben werden.
Shootingstar kracht in die Reifenstapel
Die Fahrer, die größtenteils zwischen fünf und sechs Uhr morgens mit Polizeieskorten zum Autódromo José Carlos Pace in Interlagos unterwegs waren, wollten keine Zeit verlieren, als es losging. Die Sicht war mäßig bis schlecht. Die Autos zogen teilweise eine immense Gischtwolke hinter sich her. Norris berichtete von Aquaplaning in einigen Abschnitten. Russell meinte, dass gar nicht so viel Wasser auf der Strecke stand und dachte über die Mischvariante anstelle der Vollregenreifen nach.
Kaum hatte er es gesagt, flog der argentinische Shootingstar Franco Colapinto von der Strecke ab. Der 21-Jährige, der in seiner Heimat eine Rieseneuphorie entfacht hat, fing seinen Williams zunächst noch bravourös ab, dann hatte er keine Chance mehr und krachte seitlich in die Reifenstapel. «Ich bin okay», funkte er an die Box. Das Qualifying wurde vorerst unterbrochen, und es fing wieder stärker an zu regnen.
Brasilien-Ehrenbürger fliegt früh raus
Als 15. rettete sich Norris knapp in die nächste Runde, während Verstappen erstmal auf Platz eins fuhr. Für Nico Hülkenberg, der 2010 in Brasilien im Regen seine einzige Pole geholt hatte, schied als Vorletzter aus, Lewis Hamilton als 16. «Dieses verdammte Auto», funkte der 39 Jahre Brite, seit zwei Jahren Ehrenbürger von Brasilien, an den Mercedes-Kommandostand.
Als dann auch der zweite Zeitabschnitt unterbrochen werden musste, weil Carlos Sainz mit seinem Ferrari in die Streckenbegrenzung krachte, lag Norris in der Knock-Out-Zone, schob sich dann aber nach vorn. Verstappen wurde durch einen Crash von Lance Stroll und Rote Flaggen bei seinem Versuch gestoppt. Beim Top-Ten-Kampf demolierten dessen Aston-Martin-Teamkollege Fernando Alonso und Albon ihre Autos, die nun bangen müssen, überhaupt im Rennen starten zu können.