Die Nationalmannschaft sieht viel Potenzial für die Zukunft trotz gemischter Ergebnisse und freut sich auf kommende Herausforderungen.
DFB-Elf auf gutem Weg nach erfolgreichen Länderspielen
Nachdem ein erfolgreiches und aufregendes Länderspieljahr zu Ende gegangen war, sprach Joshua Kimmich über die Ereignisse in der Kabine. Der Kapitän verriet natürlich keine Geheimnisse – er gab eher ein passendes Stimmungsbild ab. Es gab Applaus nach den Worten von Julian Nagelsmann. Auch wenn das 1:1 gegen Ungarn im letzten Gruppenspiel der Nations League nicht an die jüngsten Fußballfeste anknüpfen konnte, so ist die Perspektive der Nationalmannschaft dennoch vielversprechend.
«Wir haben generell natürlich noch Luft nach oben, aber insgesamt sind wir schon auf einem sehr, sehr guten Weg», sagte Kimmich. Auch Nagelsmann bewegte sich zwischen Stolz und Aufbruch. Der Bundestrainer konnte seine Erkenntnisse an dem nasskalten Abend in Budapest in drei Rubriken aufteilen.
Die Lehren aus dem Spiel in Ungarn:
Nagelsmann war realistisch. Diese Partie war unter den von ihm selbst verursachten Umständen mit neun Startwechseln und einer B-Elf ohne Einspielzeit kein Gradmesser. Dass der dennoch mögliche Sieg durch einen kontroversen Elfmeterpfiff noch hergegeben wurde, ärgerte den Bundestrainer nur kurz. Er könne «ein Auge zudrücken», sagte der 37-Jährige. «Ich kann es einordnen. Es war nicht alles schlecht heute, aber wir können es auch besser machen. Das Spiel würde ich relativ schnell abhaken», fügte er an.
Natürlich hat Nagelsmann auch bemerkt, dass seine Ersatzspieler von Julian Brandt über Chris Führich bis Leroy Sané und auch Torschütze Felix Nmecha nicht an die Stammspieler herankommen. In dieser Konstellation werden sie jedoch auch nicht mehr gemeinsam spielen. Im März wird sich dann zeigen, wer die Erwartungen des Bundestrainers dennoch erfüllt hat oder wer bei der nächsten Nominierung durchs Raster fällt.
Die Lehren aus dem Länderspieljahr 2024:
Beim Jahresrückblick wurde Nagelsmann geradezu emotional. «Das hat mir viel gegeben, weil wir am Boden lagen im November und diese Heim-EM hatten als Damoklesschwert über uns», referierte er. Das 0:2 in Österreich genau vor einem Jahr wirkte halt doch lange nach.
Aber die Entwicklung der DFB-Elf sei eine für ihn einzigartige Erfahrung. «Von der Gesamtheit, das Wir-Gefühl, das ich hier spüre, in Verbindung mit der Mannschaft und mit dem Staff, das hatte ich so noch nie. Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass einem die Überzeugung fehlt», lobte der Bundestrainer den Teamgeist und die Einsatzbereitschaft.
Nur dieser Makel des verpassten EM-Titels durch das 1:2 nach Verlängerung im Viertelfinale gegen Spanien hängt als fiese Erinnerung im Raum. Ansonsten sind die Zahlen beeindruckend. Zehn Siege, vier Remis, eine Niederlage. 35:10-Tore. Diese Zahlen sind statistisch sogar besser als im Jahr des WM-Sieges 2014. Und über allem steht: Die Fans lieben ihre Nationalelf wieder.
Der Ausblick auf das Länderspieljahr 2025 und darüber hinaus:
Am Freitag wird Nagelsmann erfahren, gegen wen es im Viertelfinale der Nations League im März weitergeht. Italien, Dänemark, Kroatien? Egal, sagt der Bundestrainer. Sein Blick geht über die erste K.o.-Runde hinaus und der Auftrag lautet, eben jene Titelfähigkeit, für die bei der EM noch ein bisschen fehlte, herzustellen.
«Wenn wir 2025 so angehen, wie wir 2024 aufgehört haben und die WM-Qualifikation erfolgreich bestreiten und die Nations League holen oder gute Spiele machen, dann glaube ich schon, dass wir mit einigen Lehrgängen mehr präparierter sind für ein großes Turnier. Deswegen sehe ich 2025 und auch 2026 schon sehr positiv und glaube, dass da viel entstehen kann», sagte Nagelsmann. Gelingt das wirklich, gibt es garantiert wieder großen Applaus.