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Nagelsmanns Handspiel-Ärger: Video-Referee trägt Hauptschuld

Die Hand-Diskussion begleitet die DFB-Elf bis zum Ende des Länderspieljahres. Der Pfiff von Budapest erinnert schmerzhaft an die EM. Der Bundestrainer macht nicht nur den Referee verantwortlich.

Nach diesem Elfmeterpfiff hatte Julian Nagelsmann Gesprächsbedarf.
Foto: Christian Charisius/dpa

Julian Nagelsmann nahm überraschenderweise sogar den Schiedsrichter in Schutz und machte den italienischen Video-Referee Daniele Chiffi für die umstrittene Handelfmeter-Entscheidung in der Nachspielzeit verantwortlich, nicht Duje Strukan aus Kroatien. Strukan tat ihm sogar leid.

«Er wird herausgeschickt, für eine von ihm in meinen Augen richtig bewertete Situation», sagte Nagelsmann über den Schiedsrichter. «Mich ärgert einfach, dass der VAR dafür das ist, dass man eine klare Fehlentscheidung noch mal anschauen kann, dann ist das eine supercoole Erfindung…», sagte Nagelsmann. 

Doch eine klare Fehlentscheidung gab es nicht. Und dann solle der Referee «nicht Fernsehen schauen da draußen», meinte der Bundestrainer. «Am Ende schadet man extrem dem Schiedsrichter, weil er bekommt von seinem Beobachter keine gute Note, er wird durch das Herausschicken brutal unter Druck gesetzt, das Stadion wird laut, er kriegt Druck ohne Ende. In München hätte er den nicht gepfiffen», analysierte Nagelsmann die Aufreger-Situation.

Robin Koch hatte sich zwar vom Ball abgewandt, wurde aber dennoch am Arm getroffen. Dies erinnerte sofort an das Handspiel von Marc Cucurella im Viertelfinale der EM gegen Spanien. Deutschland erhielt keinen Elfmeter und verlor mit 1:2 nach Verlängerung. Die UEFA gab später zu, dass Schiedsrichter Anthony Taylor einen Fehler gemacht hatte.

Vergleich mit Cucurellas Handspiel

«Wenn du das Spiel gegen Spanien siehst, wo der Arm abgespreizt war ohne Ende und heute bei Kochi, der den Arm zurückzieht und sich wegdreht und dann einen Elfmeter kriegt. Da kann keiner mitkommen», echauffierte sich Nagelsmann, der seit langem eine Reform der Handbewertung fordert, Elfmeter müsse es aus seiner Sicht geben, wenn der abgeblockte Schuss zur Torgefahr geführt hätte. Auch das war bei Kochs Vergehen nicht erkennbar. 

Die zweite umstrittene Handelfmeter-Entscheidung gegen die DFB-Elf 2024 hatte zumindest nicht die gleiche Bedeutung wie die gegen Spanien. Nagelsmann wies darauf hin, dass sie auch schon Glück gehabt hatten. Der Handelfmeter für Deutschland im EM-Achtelfinale gegen Dänemark, den Kai Havertz zur Führung verwandelte, hätte aus Sicht des Bundestrainers ebenfalls nicht gegeben werden sollen.

dpa