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Deutschland auf Erfolgskurs: Nagelsmann plant für das Vor-WM-Jahr 2025

Nagelsmanns "Gewinner-Mannschaft" auf Kurs: Musiala und Havertz in Topform, Qualifikation bereits gesichert. Blick auf potenzielle Veränderungen im Kader.

Musiala kehrt in Topform zur Nationalmannschaft zurück
Foto: Tom Weller/dpa

Jamal Musiala zurück in Zauber-Form, Kai Havertz wieder erfolgreich am Ball: Julian Nagelsmann kann happy sein. Für den Abschluss eines fast perfekten Länderspieljahres hat der Bundestrainer den Plan für seine «Gewinner-Mannschaft» klargemacht. Noch zwei Spiele, noch zwei Siege und dann mit guter Grundstimmung in das Vor-WM-Jahr 2025. 

Morgen um 11.00 Uhr wird der 37-Jährige den Kader für die letzten beiden Partien der noch ungeschlagenen DFB-Elf in der Vorrunde der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina und Ungarn über die Social-Media-Kanäle des Verbandes bekanntgeben. Es sind wohl nur vereinzelte personelle Veränderungen zu erwarten, sofern es nicht erneut zu Absagen kommt.

Ausrufezeichen in Königsklasse

Vielleicht hat der Bundestrainer nach den Siegen in Bosnien-Herzegowina (2:1) und gegen die Niederlande (1:0) plötzlich Lust auf Reizpunkte. So könnte eine Nominierung von Nicolas Kühn, dem Tore-Doppelpacker von Celtic Glasgow gegen RB Leipzig in der Champions League, in Betracht kommen. Oder ein DFB-Comeback von Innenverteidiger Malick Thiaw, der als Torschütze von AC Mailand gerade das große Real Madrid geärgert hat.

Aber: Nagelsmann hat sein Standard-Ensemble auch nach der Heim-EM eigentlich gefunden. «Wir haben ein funktionierendes System, funktionierende Abläufe. Jeder weiß, was seine Aufgabe ist. Das ist sicherlich das Verdienst des Trainers», sagte Kapitän Joshua Kimmich, der in seiner Anführerrolle endlich aufgeht. 

Besonders wichtig für Nagelsmann: Musiala beeindruckt nach seiner Verletzungspause auf höchstem Niveau bei den Bayern, Angreifer Havertz ist bei Arsenal auch wieder regelmäßig dabei – so der Stand vor den abendlichen Champions-League-Spielen der Münchner und Londoner. Mit Florian Wirtz ist das 10er-Trio nach den Oktober-Ausfällen von Musiala und Havertz wieder komplett – 15 der 34 Tore unter Nagelsmann erzielte dieses Trio seit September 2023.

Jetzt nicht nachlassen, trotz bereits erreichter Qualifikation für das Viertelfinale der einst ungeliebten Nations League. Diese Forderung spiegelt sich in den Nagelsmann-Planungen wider. Treffpunkt der Nationalmannschaft ist am Montag kommender Woche in Frankfurt, kein Vorbereitungstag wird ungenutzt verstreichen gelassen.

«Ich habe jetzt in der Nations League noch kein Spiel gehabt, wo ich das Gefühl hatte, es ist egal, ob wir gewinnen oder nicht gewinnen», sagte der Bundestrainer nach dem Sieg gegen Oranje Mitte Oktober in München. «Man merkt, dass jeder Bock hat», sagte Kimmich. 

Nächste Chance für Kleindienst

Welche Herausforderungen hat Nagelsmann also zum Abschluss des EM-Jahres? Niclas Füllkrug hat seit dem Ausbrechen seiner Achillessehnenprobleme Anfang September kein Spiel mehr bestritten. Der Toptorschütze (7 Treffer) des Bundestrainers fehlt bei West Ham United seither. «Fülles» Ausfall dürfte Tim Kleindienst von Borussia Mönchengladbach eine weitere Vorspiel-Chance als klassischer Neuner bringen.

Auch Aleksandar Pavlovic muss sich anpassen, da er nach seinem Schlüsselbeinbruch bei den Bayern erst wieder im Lauftraining ist. Für die Sechserposition hat Nagelsmann Pascal Groß, Robert Andrich und Angelo Stiller fest eingeplant. Emre Can könnte ein Comeback feiern, wenn der Bundestrainer Doppelbesetzungen auf jeder Position haben möchte. Weitere Optionen sind Cans Dortmunder Kollege Felix Nmecha oder Rocco Reitz von Borussia Mönchengladbach, der schon vor der EM als Trainingslager-Gast dabei war.

Es besteht auch die Hoffnung auf ein Comeback im DFB-Team für den Bayern-Turbo Leroy Sané, der nach einer Leistenoperation möglicherweise erstmals seit dem EM-Aus im Viertelfinale gegen Spanien (1:2 n.V.) – der bisher einzigen Niederlage 2024 – wieder dabei sein könnte. Auch BVB-Offensivmann Maximilian Beier, der im Oktober eine Auszeit genommen hat, zeigt steigende Form und könnte möglicherweise für den verletzten Siegtorschützen gegen Oranje, Jamie Leweling, wieder ins Team zurückkehren.

Auszeit für Vielspieler?

Die Frage bleibt, ob der Bundestrainer Auszeiten gewährt. Dortmunds Vielspieler Nico Schlotterbeck wäre ein Kandidat, da er im ersten Spiel gegen Bosnien-Herzegowina in seiner Heimat Freiburg am 16. November (20.45 Uhr/RTL) eine Gelbsperre absitzt. Mit einem Sieg wäre der Gruppensieg perfekt, das abschließende Duell am 19. November (20.45 Uhr/ZDF) mit Ungarn in Budapest hätte nur noch Testcharakter.

dpa