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Bayern München unter Druck vor entscheidendem Spiel gegen Benfica

Die Bayern müssen alle Spiele gewinnen, um die direkte Achtelfinal-Qualifikation zu sichern. Ein Sieg gegen Benfica ist dringend nötig, um in der Champions League zu bleiben.

«Ein besonderes Spiel»: João Palhinha ist in Lissabon geboren und spielte lange für Sporting, den Stadtrivalen von Benfica.
Foto: Tom Weller/dpa

Es ist schon Druck auf dem Münchner Champions-League-Kessel. Der in Lissabon geborene und dort früher für Sporting spielende Portugiese João Palhinha erklärte das für ihn «ganz besondere Spiel» gegen den Stadtrivalen Benfica sogar zu «einem Finale» für den FC Bayern. Und das 206 Tage vor dem tatsächlichen Königsklassen-Endspiel in der Allianz Arena, bei dem Palhinha und seine Kollegen unbedingt auf dem Platz stehen wollen. 

Tatsache ist: Nach den Auswärtsniederlagen gegen Aston Villa (0:1) und den FC Barcelona (1:4) ist für die Bayern im neuen Ligasystem zumindest die direkte Achtelfinal-Qualifikation akut gefährdet. «Wir müssen alle Spiele gewinnen», lautet die Hochrechnung von Joshua Kimmich vor der ersten von noch fünf Vorrunden-Partien am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN).

In der Bundesliga führen die Bayern. In der Champions League liegen sie jedoch nach drei Spieltagen auf dem 23. Platz. Dies würde gerade ausreichen für die zusätzliche K.o.-Runde im Februar 2025. Dann werden die Vereine auf den Plätzen neun bis 24 in Hin- und Rückspiel die restlichen Achtelfinalteilnehmer ermitteln. Aktuell würde das bedeuten: Englands Topclub FC Arsenal (9. Platz) oder erneut Barça (10.) mit Ex-Trainer Hansi Flick wäre der Gegner der Münchner.

«Rein oder raus – das stimmt nicht»

Keine rosigen Aussichten. Doch Trainer Vincent Kompany entzieht sich jeder Panikmache. «Jedes Spiel beim FC Bayern bringt Druck mit», sagte der Belgier mit einem Lachen. «Mein Fokus liegt nicht auf dem Druck. Es geht gegen Benfica nicht darum, in der Champions League zu bleiben oder auszuscheiden. Der Druck für einen Platz unter den Top 8 ist im neuen Format immer da. Aber rein oder raus – das stimmt nicht», sagte Kompany. 

In Computer-Simulationen wurde festgestellt, dass 17 Punkte immer ausreichen, um unter den ersten Acht zu landen. 16 Punkte sollen zu 98 Prozent genug sein. Die Bayern haben drei. Das bedeutet: In den noch ausstehenden fünf Spielen gegen Benfica, Paris Saint-Germain (H), Schachtar Donezk (A), Feyenoord Rotterdam (A) und Slovan Bratislava (H) ist eine Serie von Siegen erforderlich.

Computer-Simulation: 17 Punkte sind nötig

Vier Siege und ein Unentschieden sollten also auch reichen für das «Ziel, unter die ersten Acht zu kommen», wie es Bayern-Chef Jan-Christian Dreesen nach der Klatsche in Barcelona bekräftigte. 

https://x.com/FCBayern/status/1853528008600048026

Manuel Neuer kontert alle Negativszenarien mit einem Psycho-Trick. Der Kapitän setzt einfach auf die Heimstärke. «Wir freuen uns auf das zweite Heimspiel in der Champions League. Gegen Dinamo lief es sehr gut hier zu Hause. Wir haben klar und deutlich gewonnen und eine gute Leistung gezeigt», erinnerte er an das furiose 9:2 gegen Zagreb. «So gehen wir auch in das Spiel und versuchen, das auch gegen Benfica auf den Platz zu bringen.» 

Eberl: Mehr Kraft und Energie daheim

Sportvorstand Max Eberl zieht ebenfalls den Publikums-Joker. «Wir haben jetzt zwei komplizierte Auswärtsspiele gehabt, die wir beide verloren haben. Entsprechend haben wir jetzt Druck gegen Benfica. Aber andersherum haben wir in der Allianz Arena unsere Zuschauer im Rücken. Und da haben wir schon gezeigt, dass wir noch mehr Kraft und Energie entwickeln können. Wir wollen das Spiel gewinnen», argumentierte Eberl. 

Die Chancen stehen gut gegen den Tabellen-13. Bayern hat noch nie gegen Benfica verloren (9 Siege, 3 Remis). Das letzte Duell in München endete 2021 mit 5:2. Dazu kommt der Schub der drei klaren Zu-Null-Siege aus der vergangenen Woche. Die Offensive um Torjäger Harry Kane, Jamal Musiala und Kingsley Coman ist gerade in Lieferlaune, hinten stand dreimal die Null. «Wir müssen zurück auf die Siegerstraße», fordert 50-Millionen-Euro-Zugang Palhinha, der seit dem Schlüsselbeinbruch von Aleksandar Pavlovic im Bayern-Mittelfeld gesetzt ist.

Portugal-Insider Palhinha warnt aber auch. «Es wird schwer. Ich sehe viele Spiele von Benfica», sagte der 29-Jährige. Nach dem Trainerwechsel von Roger Schmidt zu Bruno Lage habe sich die Mannschaft «enorm verbessert». Und auch wenn Schmidt im September gehen musste, gibt es noch einen Deutschen bei Benfica, der die Bayern ärgern könnte: Der Ex-Heidenheimer Jan-Niklas Beste flankt und spielt jetzt für Portugals Rekordmeister.

dpa