Das Halbfinale ist Tim Pütz und Kevin Krawietz bei den ATP Finals sicher. Damit schreiben sie deutsche Tennis-Geschichte.
«Nicht Normalform» – Doppel vom historischen Erfolg erstaunt
Von ihrer starken Leistung beim Saisonfinale sind die Tennis-Doppelspieler Kevin Krawietz (32) und Tim Pütz (36) selbst überrascht. «Das ist einfach nicht die Normalform mehr, wenn man das Jahr betrachtet», sagte Pütz nach der nächsten glänzenden Partie, mit der die beiden bereits jetzt ein Kapitel deutscher Tennis-Geschichte schrieben. «Wir versuchen jetzt nicht davon auszugehen, dass das das Normale ist, wie wir gespielt haben», meinte er, «weil das nur zur Enttäuschung führen kann, weil das schon sehr, sehr gut war in den letzten beiden Matches.»
Krawietz/Pütz haben mit zwei Siegen in den ersten beiden Gruppenspielen bei den ATP Finals vorzeitig den Einzug ins Halbfinale geschafft – als erstes deutsches Doppel-Team in der 55-jährigen Geschichte des Turniers. Die besten acht Doppel des Jahres spielen in Turin. Krawietz/Pütz sind als achtes Team im Teilnehmerfeld vertreten.
Samstag geht es um den Einzug ins Endspiel
Das deutsche Davis-Cup-Duo besiegte in Turin die italienischen Lokalmatadoren Simone Bolelli und Andrea Vavassori mit 7:5, 6:4, trotz der großen Zuschauer-Kulisse im Doppel-Wettbewerb. Zum Start hatten sie Marcelo Arevalo und Mate Pavic (El Salvador/Kroatien), die an eins gesetzt waren, besiegt.
Am Freitag (11.30 Uhr/Sky) wird das letzte Gruppenspiel gegen Rohan Bopanna/Matthew Ebden (Indien/Australien) ausgetragen, bevor es am Samstag um den Einzug ins Finale geht.
Der Erfolg kommt auch deswegen überraschend, weil Pütz kurz vor den ATP Finals wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade mehrere Wochen pausieren musste. «Ich konnte mich vor anderthalb Wochen noch kaum bewegen», sagte er. «Wahrscheinlich ist es nicht die ideale Vorbereitung, aber vielleicht ist das auch ein Grund, dass die Lockerheit da ist. Dass wir hier spielen können, das ist eigentlich schon ein Bonus.»