Ein medizinischer Notfall prägt das Spiel der Niederlande gegen Ungarn. In den Anfangsminuten bricht Ungarns Co-Trainer Adam Szalai an der Seitenlinie zusammen. Am Ende gewinnt die Heimelf klar.
Niederlande-Sieg von Drama um Szalai überschattet

Die niederländische Fußball-Nationalmannschaft hat sich erfolgreich für das Viertelfinale der Nations League qualifiziert. In der deutschen Gruppe belegt das Team von Trainer Ronald Koeman nach einem 4:0 (2:0)-Sieg gegen Ungarn den zweiten Platz. Die Partie wurde jedoch von einem medizinischen Notfall in der Anfangsphase überschattet.
Nach kurzer Spielzeit brach Ungarns Co-Trainer Adam Szalai an der Seitenlinie zusammen. Das Spiel in der Johan Cruijff Arena wurde sofort unterbrochen, Sanitäter eilten in die Coaching-Zone des Teams.
Der ungarische Fußballverband MLSZ teilte während der ersten Halbzeit mit, dass Szalais Zustand stabil sei und er bei Bewusstsein sei. Er wurde mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus nach Amsterdam gebracht, um untersucht zu werden.
Erinnerung an Eriksen
Vorher gab es dramatische Szenen im Stadion. Es herrschte Stille, Betreuer und Ersatzspieler bildeten einen Kreis um Szalai, während er hinter einem Sichtschutz behandelt wurde. Ungarische Medien berichteten von einer Reanimation. Vieles erinnerte an das Drama um den dänischen Star Christian Eriksen, der bei der EM 2021 auf dem Platz zusammengebrochen war und einen Herzstillstand erlitten hatte.
Nach etwas mehr als zwölf Minuten brachten die Sanitäter Szalai in den Innenraum des Stadions, was Applaus auslöste. Das Spiel wurde kurz darauf mit einem Elfmeter nach Videobeweis für die Niederländer fortgesetzt. Wout Weghorst erzielte das 1:0, doch der Jubel war aufgrund der vorherigen Ereignisse gedämpft (21.). Kurz vor der Halbzeit legte Cody Gakpo mit einem weiteren Elfmeter nach (45.+12).
Die Ungarn hatten zu Beginn des Spiels noch gute Chancen, aber nach der Pause schienen sie deutlich gehemmt zu sein. Denzel Dumfries (64.) und Teun Koopmeiners (86.) erzielten die weiteren Tore für die nun hoch überlegenen Niederländer. Das Sportliche war jedoch aufgrund der Sorge um Szalai längst in den Hintergrund gerückt.
Erst seit Oktober Co-Trainer
Szalai, der 276 Bundesliga-Spiele für Mainz, Hoffenheim, Schalke und Hannover bestritten hat, spielte selbst noch bis vor zwei Jahren für Ungarn, zuletzt als Kapitän. Der 1. FSV Mainz 05 meldete sich bei X und schrieb, man sei in Gedanken bei Szalai. Im Sommer 2023 beendete der 36-Jährige seine aktive Spielerkarriere. Erst im Oktober im Hinspiel gegen die Niederlande war er erstmals als Co-Trainer der ungarischen Nationalmannschaft im Einsatz.