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Otto Fricke wird Vorstandschef des DOSB

Die lange Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden beim Deutschen Olympischen Sportbund ist vorbei. Das Präsidium entscheidet sich für einen Finanzexperten von der FDP.

Der FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke setzte sich angeblich gegen sechs Mitbewerber durch und wird neuer DOSB-Vorstandschef.
Foto: Michael Kappeler/dpa

Der FDP-Spitzenpolitiker Otto Fricke wird neuer Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbunds. Der 59-Jährige soll zum 1. September den derzeit vakanten Posten übernehmen und erhält zunächst einen Dreijahresvertrag, wie die Dachorganisation mitteilte. Zuerst hatte die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» über die Entscheidung des DOSB-Präsidiums berichtet. Fricke tritt die Nachfolge von Torsten Burmester an, der Ende des vergangenen Jahres vorzeitig abberufen worden war.

Der DOSB hatte einen Interessenkonflikt in Burmesters Kandidatur für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters gesehen und sich von ihm getrennt. Eigentlich lief der Vertrag des 62-Jährigen noch bis 2029. Inzwischen haben beide Seiten Einvernehmen erzielt und einen Aufhebungsvertrag unterzeichnet.

DOSB will Frickes Netzwerk nutzen

Fricke zog 2002 erstmals in den Bundestag ein und war zuletzt bis zum Scheitern seiner Partei bei der jüngsten Bundestagswahl haushaltspolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Der gebürtige Krefelder setzte sich laut «FAZ» gegen sechs Mitbewerber durch. Es sei «eine große Aufgabe», sagte der Jurist. Eine offensichtliche Verbindung Frickes zum organisierten Spitzensport gibt es in seiner Vita nicht, der DOSB setzt vor allem auf seine Kontakte und Erfahrungen in der Politik.

Die Dachorganisation hatte zuletzt auch den ehemaligen hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) befristet in den Vorstand berufen. Der 73-Jährige sollte seine Kontakte nutzen, um dem Sport eine starke Stimme bei der Verteilung der zusätzlichen Infrastruktur-Milliarden zu geben.

Olympia-Bewerbung als großes Ziel

In den kommenden Monaten wird die DOSB-Führung neben dem Kampf um finanzielle Mittel und der Umsetzung der geplanten Reform des Spitzensports auch mit der erneuten Bewerbung um Olympische Spiele beschäftigt sein. Im Herbst 2026 soll der DOSB entscheiden, mit welchem Konzept und welcher Stadt oder Region er ins Rennen gehen wird. Berlin, München, Hamburg und die Rhein-Ruhr-Region haben bereits erste Konzepte vorgelegt. Es ist noch offen, ob sich der DOSB für 2036, 2040 oder 2044 bewerben möchte.

Fricke ist als Vorstandsvorsitzender hauptsächlich für das operative Geschäft des DOSB verantwortlich und leitet die Mitarbeiter in der Zentrale in Frankfurt am Main. Die inhaltlichen Linien in der Sportpolitik werden vom Präsidium um Thomas Weikert (63) vorgegeben.

dpa