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Philipsen jubelt bei Tour-Auftakt – Rückschlag für Red Bull

Die 112. Tour beginnt in Lille. Zum Auftakt jubelt der Belgier Philipsen – und sichert sich eine besondere Auszeichnung. Das Debüt des deutschen Hoffnungsträgers Lipowitz verläuft etwas holprig.

Die Fahrer beim Auftakt der 112. Tour de France
Foto: Mosa'ab Elshamy/AP/dpa

Jasper Philipsen küsste seine Partnerin und feierte zum Start der 112. Tour de France seinen zehnten Etappensieg. Doch nicht nur das: Der 27-Jährige zog sich in Lille das Gelbe Trikot an und erreichte damit einen besonderen Erfolg, denn die Sprinter haben selten die Chance auf das angesehenste Trikot der Radsportwelt.

«Man träumt davon», sagte der Belgier bei Eurosport über das Tragen des Gelben Trikots. «Der zehnte Sieg ist einer, den ich nicht vergessen werde», fügte er hinzu. «Das war schon ein Kampf, vorn dabei zu sein. Das war sehr stressig.» 

Leichter Dämpfer für Red Bull

In unmittelbarer Nähe der imposanten Festungsanlage der nordfranzösischen Stadt setzte sich Philipsen nach den größtenteils flachen 184,9 Kilometern mit Start und Ziel in Lille vor dem eritreischen Profi Biniam Girmay und dem Norweger Sören Wärenskjold durch. Die deutschen Sprinter um Pascal Ackermann und Phil Bauhaus gingen leer aus, dafür wurde der Debütant Marius Mayrhofer Neunter.

Zum Beginn der Tour musste das Red-Bull-Team um Primoz Roglic und den deutschen Neuling Florian Lipowitz überraschend einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Aufgrund der Windverhältnisse konnten sich die Favoriten auf den Gesamtsieg, Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard, zusammen mit Philipsen wenige Kilometer vor dem Ziel in Lille von Roglic und dem Belgier Remco Evenepoel absetzen. 39 Sekunden nach den Spitzenreitern überquerte Roglic die Ziellinie.

Drei deutsche Debütanten in Lille

Bei seinem Debüt auf der Etappe hatte die deutsche Radsport-Hoffnung Lipowitz bereits einen leichten Schreckmoment. Der 24-Jährige war während des Rennens über einen platten Reifen verärgert. Die Panne wurde zwar schnell behoben, aber der Gesamtdritte der Dauphiné-Rundfahrt musste knapp 40 Sekunden ohne Hilfe seiner Kollegen aufholen, bevor er wieder zum Hauptfeld aufschloss.

Das größte Radsport-Großereignis der Welt begann zum ersten Mal seit vier Jahren wieder in Frankreich. Zuvor gab es Grand Départs in Kopenhagen, Bilbao und Florenz. Um 13.40 Uhr starteten die 184 Profis, darunter die deutschen Neulinge Lipowitz, Niklas Märkl und Mayrhofer. Insgesamt machten sich zehn deutsche Fahrer auf das Tour-Abenteuer, der deutsche Straßenrad-Meister Georg Zimmermann trägt das schwarz-rot-goldene Trikot.

Kurioser Sturz bei Auftaktetappe

Die Aussichten auf einen Tagessieg für die deutschen Sprinter Pascal Ackermann und Phil Bauhaus sahen vor der ersten Etappe düster aus. Kurz nach dem Start schloss sich Zimmermanns Teamkollege Jonas Rutsch einer fünfköpfigen Ausreißergruppe an, die jedoch gut 105 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurde.

Die Profis hielten sich auch bei hohen Geschwindigkeiten nicht zurück. Ein ungewöhnlicher Sturz verdeutlichte dies. Die beiden französischen Profis Benjamin Thomas und Mattéo Vercher sprinteten um einen Bergwertungspunkt. Kurz nachdem Thomas die Linie als Erster etwa 79 Kilometer vor dem Ziel überquert hatte, stürzte der 29-Jährige und riss Vercher kurz darauf mit hinunter. Beide konnten jedoch weiterfahren.

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Hektische erste Tour-Woche steht bevor 

Der italienische zweifache Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna musste die Rundfahrt aufgrund von Sturzfolgen frühzeitig beenden. Auch der Schweizer Stefan Bissegger musste die Tour abbrechen. Die erste Woche wird voraussichtlich sehr hektisch sein. Aufgrund des überwiegend flachen Geländes in den ersten zehn Etappen ist mit vielen Massensprints zu rechnen.

Bereits am zweiten Tag steht den Profis am Sonntag die längste Etappe bevor. Auf den 209,1 Kilometern zwischen Lauwin-Planque und Boulogne-sur-Mer im Norden Frankreichs hoffen die Ausreißer und Klassiker-Experten auf den Tagessieg. Darunter ist auch der niederländische Topstar Mathieu van der Poel, der im Frühjahr die Klassiker Mailand-Sanremo und Paris-Roubaix gewonnen hat.

dpa