Norris und Piastri starten in Abu Dhabi von den ersten beiden Plätzen und haben gute Chancen, den Vorsprung vor Ferrari zu verteidigen.
McLaren mit Pole Position in Abu Dhabi, Norris und Piastri vor Ferrari.

McLaren geht mit besten Chancen auf den Gewinn der Konstrukteurs-WM in das Saisonfinale der Formel 1. Lando Norris und Oscar Piastri sicherten sich in der Qualifikation in Abu Dhabi die ersten beiden Startplätze für den Großen Preis und haben damit gute Aussichten, ihren Vorsprung vor Verfolger Ferrari erfolgreich zu verteidigen.
Norris fuhr unter Flutlicht in 1:22,595 Minuten die schnellste Runde, der Australier Piastri kam mit rund zwei Zehntelsekunden Rückstand noch am nächsten heran. Auf den dritten Rang raste in den Vereinigten Arabischen Emiraten Carlos Sainz im Ferrari. Der Deutsche Nico Hülkenberg steuerte seinen Haas-Rennwagen überraschend auf den vierten Platz und schaffte es sogar vor Weltmeister Max Verstappen, der im Red Bull Fünfter wurde.
Norris peilt auch den Rennsieg an
«Das war ein perfekter Tag für uns, vielleicht aber trotzdem ein bisschen schwerer als erwartet. Ich habe trotzdem noch eine starke Runde geschafft», sagte Norris und blickte auf das Rennen voraus: «Ich möchte gewinnen. Wir wissen, was wir tun müssen, um unser großes Ziel zu erreichen.»
Für McLaren geht es um den ersten Konstrukteurstitel nach 1998, Ferrari hat in der Team-WM seit 2008 nicht mehr gewonnen. Die Scuderia hat vor dem 24. und letzten Saisonlauf 21 Punkte Rückstand und braucht im Grand Prix am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) viel Schützenhilfe, um doch noch ganz nach vorn zu kommen. «Unser Ziel muss es natürlich sein, Ferrari zu schlagen», sagte Norris.
Aufgrund der schwachen Saisonleistung des Mexikaners Sergio Pérez und der geringen Punktausbeute hat Titelverteidiger Red Bull bereits keine Möglichkeit mehr, den ersten Platz zu erreichen. Nach zwei aufeinanderfolgenden Siegen in den letzten beiden Jahren reicht es nur für den dritten Platz vor Mercedes. Max Verstappen führt seit zwei Wochen unangefochten und hat bereits zum vierten Mal in Folge den Fahrertitel gewonnen.
Leclerc muss als Letzter starten
Ferrari-Star Charles Leclerc hatte schwierige Tage. Eine Lebensmittelvergiftung machte ihm seit Donnerstagabend zu schaffen. Nach einer fast schlaflosen Nacht musste am Freitag die Batterie in seinem Auto ausgetauscht werden. Da er die zulässige Anzahl für diese Saison bereits verwendet hatte, erhielt er dafür eine Zehn-Plätze-Strafe.
Er erreichte in der Qualifikation nur den 14. Platz, da seine schnellste Runde nachträglich gestrichen wurde. Er hatte die Streckenmarkierung verlassen und muss am Sonntag als Letzter starten. Daher sind die Chancen auf den Team-Titel schwierig.
Auch das letzte Qualifying für Lewis Hamilton im Mercedes endete enttäuschend. Vor seinem Abschied zu Ferrari im Winter landete der Rekordweltmeister nur auf dem 18. Platz. «Das war schlecht», funkte der 39-Jährige an sein Team. Auf TV-Bildern war zu sehen, dass die zu langsame letzte Runde nicht allein seine Schuld war. Kurzzeitig hatte sich ein Poller vor seinem Auto verklemmt, den der Däne Kevin Magnussen nach einem Fahrfehler auf die Piste befördert hatte.