Im Kampf um den Viertelfinaleinzug kassierten sie den nächsten Rückschlag. Ein Sieg gegen Slowenien ist nun zwingend nötig.
Deutsche Handballerinnen verlieren auch zweites Spiel bei Olympia
Die deutschen Handballerinnen haben auch ihr zweites Spiel bei den Olympischen Spielen verloren und im Kampf um den Viertelfinaleinzug den nächsten Rückschlag kassiert. Anders als die DHB-Männer, die sich am Samstag gegen die Skandinavier durchgesetzt hatten, verlor die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch gegen das Drei-Kronen-Team mit 28:31 (12:19).
Bereits bei der WM im Dezember mussten sich die deutschen Handballerinnen den Schwedinnen deutlich geschlagen geben. Julia Maidhof, Alina Grijseels und Jenny Behrend waren vor etwa 5.700 Zuschauern in Paris jeweils mit fünf Toren die besten Werferinnen für das deutsche Team, das in der Gruppe A mit 0:4 Punkten den letzten Platz belegt.
Im kommenden Spiel am Dienstag gegen Slowenien muss das DHB-Team unbedingt gewinnen. Andernfalls könnte das Ausscheiden in der Vorrunde bereits so gut wie feststehen. Weitere Gegner sind die skandinavischen Spitzenteams Dänemark und Norwegen. Die jeweils vier besten Mannschaften der beiden Sechsergruppen erreichen das Viertelfinale. Die deutschen Handballerinnen nehmen erstmals seit 2008 wieder an den Olympischen Spielen teil.
Mangelnde Chancenverwertung
Gaugisch hatte nach der bitteren Auftaktniederlage gegen Südkorea eine klare Fehleranalyse angekündigt. Die Ansprache wirkte nur bedingt. Die Schwächen im Angriff waren zwar nicht mehr so eklatant, die mangelnde Chancenverwertung blieb jedoch fester Bestandteil des deutschen Spiels. Nach schwachen eigenen Abschlüssen und starken Paraden der schwedischen Torhüterin Johanna Bundsen musste der WM-Sechste die Skandinavierinnen auf 13:7 davonziehen lassen.
Da die Abwehr dieses Mal zu große Lücken zeigte und die Schwedinnen von jeder Position aus mühelos trafen, war Gaugisch an der Seitenlinie verzweifelt. Die lauten Schreie des 50-Jährigen hallten durch die ganze Halle. Die Statistik am Ende der ersten Halbzeit zeigte den größten Unterschied: Während die DHB-Frauen nicht einmal jede zweite Chance nutzten, lag die Treffsicherheit der Schwedinnen bei fast 90 Prozent.
DHB-Team mit neuer Taktik
Nach der Pause kam es zu einem ausgeglichenen Spiel. Die deutsche Mannschaft konnte ihre Chancen nicht optimal nutzen, während die Schwedinnen bei Tempogegenstößen an Konzentration verloren. Um im Angriff flexibler zu sein, entschied sich Gaugisch für ein Sieben-gegen-Sechs – eine weitere Feldspielerin kam für die Torhüterin ins Spiel.
Die DHB-Frauen nutzten die Schwächephase des WM-Vierten und holten zunächst auf vier Tore auf. Danach schlichen sich erneut zu viele Fehler ins deutsche Spiel ein. Letztendlich war die Hypothek aus der ersten Hälfte zu groß.