Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Plötzlich fünf Titelanwärter: Deutsche mischen die NBA auf

Dirk Nowitzki ist seit Juni nicht mehr alleine im deutschen NBA-Olymp. Und im Sommer 2026 könnten weitere Meister in der besten Liga der Welt dazukommen. Die Wagner-Brüder sind maximal selbstbewusst.

Im Duell mit den ganz Großen wie LeBron James: Franz Wagner.
Foto: John Raoux/AP/dpa

Welt- und Europameister ist Franz Wagner bereits. Doch das reicht dem deutschen Star mit seinen 24 Jahren nicht. In dieser Saison plant Wagner mit seinen Orlando Magic die beste Basketball-Liga der Welt aufzurollen und den Titel in der NBA folgen zu lassen. «Es ist an der Zeit, Neuland zu betreten. Nicht nur für diese Gruppe, sondern für den gesamten Club», sagte Wagner.

Wenn am Mittwochmorgen (1.30 Uhr MESZ) die neue Saison mit dem Spiel zwischen Champion Oklahoma City Thunder und den Houston Rockets beginnt, gehören die Magic tatsächlich zu den Top-Favoriten. Unter der Führung von Wagner und Paolo Banchero (22) ist Orlando zwar immer noch ein junges Team, aber eines, das alle erforderlichen Elemente für eine Meisterschaft besitzt.

https://x.com/NBA/status/1979215837413412980

Moritz Wagner: «Wollen die Meisterschaft gewinnen»

«Wir haben große Hoffnungen und Erwartungen für diese Saison», sagte Wagner, der in der stets sonnigen Metropole in Florida einer von drei Deutschen im Kader ist. Neben dem Führungsspieler stehen auch sein Bruder Moritz sowie Tristan da Silva unter Vertrag. Da kommt das erste NBA-Saisonspiel in Deutschland, bei dem Orlando am 15. Januar in Berlin auf die Memphis Grizzlies trifft, gerade zur richtigen Zeit.

«Es ist mit Abstand das talentierteste Team, das wir hier je hatten. Der Druck ist groß, die Zeit ist gekommen», sagte Moritz Wagner, der nach einem Kreuzbandriss und der deshalb verpassten EM am Comeback arbeitet. Dass die Magic zuletzt im Jahr eine Playoff-Serie gewannen und in der kurzen Wagner-Banchero-Ära zweimal in Runde eins verloren? Egal. «Wir wollen die Meisterschaft gewinnen, dafür trainieren wir», verkündete Moritz Wagner.

Hartenstein erhält Ring

Isaiah Hartenstein hat bereits erreicht, was die Magic und auch Ariel Hukporti mit den New York Knicks wollen. Als zweiter Deutscher neben Dirk Nowitzki gewann der 27-Jährige in diesem Juni mit seinen Thunder die Meisterschaft. Im Gegensatz zu Orlando ist Oklahoma City nicht Teil des Favoritenfeldes, sondern absoluter Topanwärter auf die golden glänzende Larry O’Brien Trophy.

Hartenstein brachte den NBA-Pokal bereits im Sommer nach Deutschland und erhält an diesem Dienstag (Ortszeit) zum Saisonstart seinen Meisterring. «Ich freue mich riesig. Mir wird noch einmal klar werden, was ich erreicht habe. Früher im kleinen Quakenbrück habe ich von diesem Augenblick geträumt», sagte Hartenstein der «Bild».

Was macht James?

Die Thunder, angeführt von dem Kanadier Shai Gilgeous-Alexander, sind das Team, das es zu schlagen gilt. Auch die in die Jahre gekommenen Superstars LeBron James (40/Los Angeles Lakers), Stephen Curry (37/Golden State Warriors) und der nach Houston gewechselte Kevin Durant (37) müssen sich darauf einstellen. Als aufstrebendes Gesicht der Liga gilt der Franzose Victor Wembanyama, der für die San Antonio Spurs spielt und 21 Jahre alt ist.

Bei James, der den Saisonstart wegen Rückenschmerzen verpasst, wird eifrig über ein mögliches Karriereende spekuliert. Diese hatte der viermalige Meister selbst mächtig befeuert, als er jüngst über die sozialen Netzwerke «die Entscheidung aller Entscheidungen» ankündigte. 

Als die Medien spekulierten und die Ticketpreise stark stiegen, enthüllte James sein Geheimnis – es war nur ein PR-Gag für einen Cognac-Hersteller. Ob die 23. Saison des erfolgreichsten Punktesammlers in der Geschichte der Liga die letzte sein wird, ist unklar.

Neue TV-Crew mit Nowitzki

Die Lakers um James und Luka Doncic zählen im Westen ebenso zu den Herausforderern wie die Rockets mit Durant und die Denver Nuggets um Nikola Jokic, der als bester Spieler der Welt gilt. Schwer wird es deshalb im Westen für Nationalmannschaftskapitän Dennis Schröder, der zu den Sacramento Kings gewechselt ist. «Die Playoffs wollen wir natürlich erreichen», kündigte der wertvollste Spieler der EM an. Es ist ein ambitioniertes Ziel.

Einer der Vorgänger von Schröder im Nationaltrikot wird zum Saisonstart in eine neue Rolle schlüpfen. Zum neuen TV-Team von Prime Video gehört nämlich auch die deutsche Basketball-Ikone Dirk Nowitzki, die gemeinsam mit anderen Größen wie Blake Griffin, Steve Nash und Dwyane Wade das Geschehen in der NBA analysiert.

«Das hätte ich nie gedacht, dass ich mal in den Medien oder im Fernsehen arbeiten würde», sagte Nowitzki, der im April 2019 seine aktive Karriere beendet hatte. Seine Devise für die Übertragungen in Culver City nahe Los Angeles laute, er wolle sich «ein bisschen reinbeißen».

https://x.com/NBAonPrime/status/1978579763540173198
dpa