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Elon Musk will FC Liverpool kaufen – Klopp zurück im Anfield?

Der reichste Mann der Welt plant den Kauf des Traditionsclubs. Fans sind empört, Besitzer zeigen kein Interesse an Gesprächen.

Kauft Elon Musk den FC Liverpool? Die Frage beschäftigt Großbritannien.
Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Was wohl Jürgen Klopp dazu sagen würde? Inmitten der Schlammschlacht von Tech-Milliardär Elon Musk mit der britischen Regierung hat der Vater des Tesla-Chefs über eine mögliche Übernahme des FC Liverpool gesprochen. «Oh ja, oh ja», antwortete Errol Musk in einem Interview des Senders «Times Radio» auf die Frage, ob sein Sohn den Wunsch geäußert habe, den Club zu kaufen. «Aber das heißt nicht, dass er ihn kauft.»

Könnte sich der Milliardär Musk die Reds leisten, die Klopp als Trainer zu Meisterschaft und Champions-League-Sieg geführt hatte, bevor er eine Auszeit beim Red-Bull-Konzern nahm? Musk könnte es sich leisten – wie eigentlich alles. Laut der Rangliste der Zeitschrift Forbes aus dem vergangenen September ist der 53-Jährige der reichste Mann der Welt. Aber ergibt das auch Sinn?

«You musk be joking» (Das soll wohl ein Witz sein), wortwitzelte das Boulevardblatt «Sun». In den sozialen Netzwerken äußern sich Liverpool-Fans bereits empört über ein mögliches Verkaufsszenario an den umstrittenen Tech-Milliardär.

Der Traditionsverein, der die englische Premier League mit komfortablem Vorsprung anführt, gehört seit Oktober 2010 den US-amerikanischen Investoren der Fenway Sports Group. Die Zeitung «Times» berichtete mit Verweis auf Insider, die Eigentümer hätten kein Interesse an Gesprächen mit Musk, das Interview im Radio würde nicht sehr ernst genommen.

Elon Musks Beziehung zu seinem Vater Errol gilt als schwierig. Es bleibt fraglich, wie gut Errol Musk wirklich über die Pläne seines Sohnes informiert ist. Ist es also alles nur ein Witz?

Musks Ränkespiel mit der britischen Politik

Die Aussagen werden in einer politisch angespannten Zeit gemacht. In den letzten Tagen hat Elon Musk die britische Regierung unter Premierminister Keir Starmer immer wieder angegriffen. Auf der anderen Seite unterstützt der Tesla-Chef den inhaftierten britischen Rechtsextremen Tommy Robinson. Fußball spielt hier keine Rolle, und Musk wird auch nicht unbedingt als glühender Fan angesehen.

«Das würde Elons Einfluss in Großbritannien vergrößern, oder?», fragte «Times Radio»-Moderatorin Kait Borsay Errol Musk. So wie Spenden an die rechtspopulistische britische Partei Reform UK, über die auf der Insel seit längerer Zeit spekuliert wird. «Ich weiß nicht, dazu kann ich nichts sagen», antwortete Errol Musk. In Deutschland unterstützt Elon Musk die AfD.

Musk Senior verwies in dem Interview auf die familiäre Verbindung nach Liverpool. «Nun, meine Mutter – seine Großmutter – wurde in Liverpool geboren, und wir haben Verwandte in Liverpool», sagte er. «Wir hatten das Glück, einige der Beatles zu kennen, weil sie bei uns, meiner Familie, aufgewachsen sind.» Jeder würde den FC Liverpool kaufen wollen, «ich würde auch», sagte Errol Musk.

Keine 50+1-Regel in der Premier League

Im britischen Fußball sind Besitzerwechsel und Übernahmen für Millionensummen in schwindelerregender Höhe praktisch an der Tagesordnung. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es keine 50+1-Regel, die verhindert, dass Investoren die Mehrheit der Stimmen in den Vereinen erlangen. Der Red-Bull-Konzern, für den Klopp seit Jahresbeginn als Global Head of Soccer arbeitet, und RB Leipzig werden von vielen deutschen Fans sehr kritisch gesehen.

In Liverpool waren vor allem die vorherigen Eigentümer, die US-Geschäftsmänner Tom Hicks und George Gillett, bei den Fans verhasst. Der Club steckte in einer schweren Schuldenkrise, die Übernahme durch die neuen Eigentümer wurde von einem Rechtsstreit begleitet. Die Fenway Sports Group wird von den Anhängern ebenfalls nicht verehrt, jedoch konnten die Reds-Fans in den letzten Jahren wieder Titel feiern.

dpa