Thomas Tuchel startet symbolträchtig ins neue Amt. Beim ersten Training mit dem FC Bayern hat er nur einen Mini-Kader um Rückkehrer Choupo-Moting zur Verfügung. Ein weiterer Star macht Fortschritte.
Po-Tritt für Sané: Tuchel legt bei Bayern los
Für Leroy Sané gab’s von Thomas Tuchel gleich mal einen lieb gemeinten Tritt in den Hintern. Bester Laune und mit einem breiten Lächeln im Gesicht hat der Nachfolger von Julian Nagelsmann seine Trainingsarbeit beim FC Bayern aufgenommen.
13 Spieler um Sané, Thomas Müller und Rückkehrer Eric Maxim Choupo-Moting absolvierten im sonnigen, aber kalten München die erste Einheit unter dem neuen Coach. Auf einem Nebenplatz setzte der wie Choupo-Moting zuletzt fehlende Jamal Musiala vier Tage vor dem Bundesliga-Gipfel gegen Spitzenreiter Borussia Dortmund sein Aufbautraining fort.
Po-Tritt für Sané
Ein paar Minütchen später als erwartet schlenderte Fußball-Lehrer Tuchel mit Pfeife und Stoppuhr um den Hals auf den Trainingsrasen an der Säbener Straße, beobachtet von zahlreichen Fotografen und Kamerateams. Nach einer kurzen Ansprache gönnte sich der 49-Jährige beim Start ins Aufwärmprogramm den symbolträchtigen Tritt Richtung Sané, den er dabei aber bestenfalls hauchzart erwischte.
Ein Anliegen wird es Tuchel sein, den nicht für die Länderspiele gegen Peru und Belgien nominierten Ausnahmekönner Sané nach vielen schwankenden Vorstellungen zu einem dauerhaften Münchner Leistungsträger zu machen. Länger unterhielten sich die beiden lächelnd am Spielfeldrand. Nicht nur hier wirkte das Miteinander gleich recht vertraut.
In der für Medienvertreter öffentlichen Anfangsviertelstunde hielt sich Tuchel oft im Zentrum auf und griff wie Co-Trainer Arno Michels (55) immer wieder korrigierend ein – selbst bei kleinsten Ungenauigkeiten. Neu zum Trainerstab gehört als weiterer Assistent Zsolt Löw (43). Anthony Barry (36) soll noch vom FC Chelsea verpflichtet werden.
Choupo-Moting könnte Option für BVB-Spiel sein
Choupo-Moting, der bereits bei Mainz 05 und Paris Saint-Germain unter Tuchel spielte, vermittelte den Eindruck, dass er nach seinen Rückenproblemen wieder eine Option für das Duell mit Tuchels Ex-Club Dortmund am Samstag (18.30 Uhr/Sky) ist. Der seit wenigen Tagen 34 Jahre alte Angreifer hatte wegen Rückenproblemen das 1:2 in Leverkusen, das letzte Spiel unter Nagelsmann, verpasst und war auch nicht zu Kameruns Nationalteam gereist. Von der DFB-Auswahl hatte Musiala wegen eines Muskelfaserrisses abreisen müssen. Auch er könnte für die Kraftprobe gegen den BVB zurückkehren.
Der frühere Chelsea- und PSG-Trainer Tuchel hat keine große Eingewöhnungszeit vor dem Bundesliga-Topspiel am Samstag gegen Dortmund. Voraussichtlich erst am Freitag steht ihm im Abschlusstraining der Kader mit den Länderspielrückkehrern zur Verfügung. Überraschend bereits am Dienstag war in der knapp einstündigen Einheit der zuletzt für Portugal auflaufende João Cancelo als einer von sieben Stars aus dem Profikader dabei. Komplettiert wurde die Trainingsgruppe von sechs Nachwuchsspielern.