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Deutsche Biathletinnen mit schlechtestem Saisonstart seit sechs Jahren

Die deutschen Biathletinnen konnten in Östersund nur zwei Top-Ten-Plätze erreichen und kein einziges Podium. Trotz Verbesserungen hofft das Team auf einen Aufschwung Richtung Hochfilzen.

Vanessa Voigt holt die halbe Olympia-Norm.
Foto: Björn Larsson Rosvall/TT News Agency via AP/dpa

Im Olympia-Winter haben die deutschen Biathletinnen den schlechtesten Saisonstart seit sechs Jahren erlebt. Nur zwei Top-Ten-Plätze und erstmals seit 2019 kein einziges Podium sind die überraschend ernüchternde Bilanz von Östersund. Zumindest sorgten in der Verfolgung Vanessa Voigt als Zehnte und Janina Hettich-Walz als 15. mit Verbesserungen um 22 Plätze und der halben Olympia-Norm für einen halbwegs versöhnlichen Weltcup-Abschluss in Schweden.

«Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Wir sind noch nicht ganz bei 100 Prozent und noch nicht ganz zufrieden. Aber wir sind in Schlagdistanz und hoffen, dass wir den Aufschwung Richtung Hochfilzen mitnehmen können», sagte Bundestrainer Kristian Mehringer mit Blick auf die nächsten Rennen ab Freitag in Österreich. 

Platz elf in der Staffel und Rang 17 von Hettich-Walz im Einzel stehen ebenso in der Bilanz wie Rang acht im Sprint durch Youngster Julia Tannheimer. Sie knackte damit bereits die Olympia-Norm. Die 20-Jährige musste sich im Jagdrennen nach fünf Fehlern zum Abschluss mit Rang 20 zufriedengeben.

Bis Olympia ist noch Zeit

Das Positive: In Panik muss noch keiner verfallen, denn bis zum ersten Olympia-Rennen im italienischen Antholz sind es noch zwei Monate – und genau dann ist die Topform gefragt. Klar ist aber auch: Ein guter Einstieg schafft Selbstvertrauen und war auch ganz klar anvisiert worden. Im Jagdrennen überzeugten Tannheimer (5.) und Hettich-Walz (6.) zumindest mit guten Laufzeiten, Voigt blieb als nur eine von fünf Starterinnen fehlerfrei. «Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen für die nächsten Weltcups», sagte die 28-Jährige.

Vor allem Franziska Preuß sollte ihren schlechten Saisonstart schnell vergessen. Die Weltcupgesamtsiegerin der letzten Saison verzichtete leicht verletzt auf den Sprint und das Verfolgungsrennen, um im Hinblick auf die Olympiamedaille im Februar kein Risiko einzugehen. Zuvor zeigte sie ungewohnte Schwächen mit Platz 29 im Einzel und einer Strafrunde in der Staffel.

Preuß hofft auf bessere Rennen in Österreich 

Es sei nicht der Plan gewesen, schon Ende November auf Topniveau zu sein, «sondern es war schon der Plan, dass man sich jetzt Woche für Woche steigert und da einfach besser wird», sagte die 31-jährige Preuß, die im vergangenen Winter ohne gesundheitliche Rückschläge durchgekommen war. Ihre Hoffnung: «Nach Krankheiten bin ich eigentlich immer wieder gut zurückgekommen.» 

Am Freitag wird sie bei dem Sprint in Hochfilzen beweisen können. Auch Selina Grotian (21) wird im Pillerseetal wieder angreifen, nachdem sie aufgrund von Infektsymptomen kurzfristig auf die Verfolgung in Mittelschweden verzichten musste.

Männer sind dran und kommen doch (noch) nicht ran

Philipp Horn, Justus Strelow und Philipp Nawrath haben sich bereits die Olympia-Norm gesichert, wobei Horn in der Weltspitze läuferisch ist. Die Schießergebnisse sind unter dem neuen Bundestrainer Tobias Reiter stabiler. Die Norweger mit Doppelsieger Johan-Olav Botn sind derzeit unübertroffen.

«Für ganz vorn reicht es noch nicht, aber wir sind auf einem guten Weg. Wenn wir an anderen Orten vielleicht auch andere Bedingungen haben werden, wird uns der nächste Schritt vorne rein gelingen», sagte Sportdirektor Felix Bitterling.

dpa