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Zurück in Gelb: Pogacar triumphiert in der Bretagne

In der Bretagne kämpft Mathieu van der Poel, um sein Gelbes Trikot im Sekundenzweikampf mit Tadej Pogacar zu verteidigen. Doch die Bemühungen bleiben wirkungslos. Der Titelverteidiger ist zu stark.

Abkühlung auf der siebten Etappe: Tadej Pogacar gönnt sich kühles Wasser.
Foto: Anne-Christine Poujoulat/AFP/dpa

Der Rad-Star Tadej Pogacar hat auf der siebten Etappe der 112. Tour de France deutlich gemacht, wer derzeit das Sagen hat. Der Titelverteidiger hat das Gelbe Trikot zurückgewonnen. In der Bretagne fuhr der slowenische Ausnahmefahrer zuerst die steile Schlussrampe in das Dorf Mûr-de-Bretagne hinauf, überlistete dann seine Konkurrenten im Sprint und feierte seinen zweiten Etappensieg bei der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.

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Pogacar hat auch den Sekundenzweikampf mit Mathieu van der Poel beendet. Am Vortag hatte der Klassiker-Spezialist van der Poel das Gelbe Trikot dank des winzigen Abstands von einer Sekunde zurückerlangt. Doch der erschöpfte Niederländer konnte beim steilen Schluss nichts mehr entgegensetzen.

«Ich habe versucht, dran zu bleiben. Ich wusste, dass es wirklich hart wird», sagte van der Poel der ARD, sein Rückstand nun 1:20 Minuten auf Pogacar. Auf den belgischen Doppel-Olympiasieger Remco Evenepoel auf Rang zwei hat der Slowene 54 Sekunden Vorsprung. Der Franzose Kevin Vauquelin belegt den dritten Platz mit einem Abstand von 1:11 Minuten Pogacar. 

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Pogacar gewann nach den hügeligen 197 Kilometern zwischen dem Küstenort Saint-Malo und Mûr-de-Bretagne Guerlédan den Sprint vor seinem Rivalen Jonas Vingegaard und dem Briten Oscar Onley. Florian Lipowitz aus Deutschland belegte den 14. Platz. Am Ende der Etappe stürzten noch mehrere Fahrer aus der Spitzengruppe, darunter Pogacars portugiesischer Helfer Joao Almeida und Santiago Buitrago aus Kolumbien.

Besondere Etappe für van der Poel

Im Vergleich zu anderen großen Rivalen bei der Tour, ist das Duell zwischen Pogacar und van der Poel mit reichlich Humor garniert. Nach dem Sekundenthriller in der Normandie, als der Niederländer mit nur einer Sekunde Gelb zurückholte, kommentierte van der Poel ironisch ein Bild von Titelverteidiger Pogacar auf der Plattform Instagram mit den Worten: «Du denkst, eine Sekunde ist genug für mich, um es bis Paris zu halten?» 

Der 30-Jährige ist sich bewusst, dass er spätestens bei den großen Bergprüfungen keine Chance gegen den dreifachen Tour-Champion haben wird. Trotzdem wird er das Tragen des gelben Outfits umso mehr genießen, denn vor vier Jahren feierte der Enkel des französischen Radstars Raymond Poulidor an genau diesem Ort seinen ersten Tour-Sieg und das Gelbe Trikot.

Van der Poel behielt das begehrte Führungstrikot sechs Etappen lang, mit einem Abstand von sechs Sekunden zu Pogacar. In Paris feierte Pogacar seinen zweiten Tour-Sieg.

Das private Duell im ersten Renndrittel der dreiwöchigen Frankreich-Rundfahrt hat einen hohen Unterhaltungswert. Auf der zweiten Etappe gewann van der Poel vor Pogacar in Boulogne-sur-Mer, der Slowene ließ den Niederländer in Rouen hinter sich.

Fahrer durchqueren Geburtsort von Rad-Idol Hinault

An Tour-Tag sieben blieben die beiden Top-Fahrer eng beieinander. Spätestens bei der Durchquerung der Gemeinde Yffiniac – dem Geburtsort des fünfmaligen Tour-Gesamtsiegers Bernard Hinault – dürften die französischen Fans daran erinnert worden sein, wie weit der letztmalige französische Erfolg bei der größten Grand Tour zurückliegt: Der angriffslustige Hinault, der unter dem Spitznamen «Le Blaireau» (der Dachs) bekannt wurde, feierte vor knapp 40 Jahren zuletzt einen französischen Tour-Erfolg. 

Am Wochenende treten die Sprinter am Samstag und Sonntag in zwei flachen Etappen gegeneinander an, um den Tagessieg zu erringen. Bevor der erste Ruhetag ansteht, müssen die Radprofis am Montag die herausfordernde zehnte Etappe mit 4450 Höhenmetern bewältigen.

dpa