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Historisches Double? Pogacar vor Tour-Sieg

Der Slowene steht kurz vor dem Gesamtsieg bei der Tour de France und könnte das historische Double aus Siegen beim Giro d’Italia und der Frankreich-Rundfahrt im selben Jahr erreichen.

Auf der vorletzten Etappe der 111. Tour de France starten die Radprofis in Nizza.
Foto: David Pintens/Belga/dpa

Im Wohnzimmer im Hinterland von Monaco war Dominator Tadej Pogacar erneut unschlagbar und steht kurz vor dem Gesamtsieg bei der Tour de France. Damit würde der Slowene das historische Double aus Siegen beim Giro d’Italia und der Frankreich-Rundfahrt im selben Jahr erreichen, das zuletzt die bereits verstorbene Ikone Marco Pantani 1998 erreicht hatte.

Nur wenige Kilometer von seinem Wohnsitz in Monaco entfernt zeigte sich Pogacar am Samstag alles andere als gnädig und gewann die vorletzte Etappe zum Col de la Couillole vor seinem großen Rivalen Jonas Vingegaard. Der 25-Jährige feierte damit seinen fünften Etappensieg bei der diesjährigen Tour, erhöhte seine Gesamtzahl auf 16 Siege. In der Gesamtwertung liegt er über fünf Minuten vor Vingegaard.

Der beste Bergfahrer, das Trikot, das Pogacar lange getragen hat, muss er nun abgeben. Der Ecuadorianer Richard Carapaz sicherte sich das begehrte weiße Trikot mit den roten Punkten, nachdem er Dritter der Etappe wurde. Der Olympiasieger muss am Sonntag nur noch das Ziel im Zeitfahren erreichen.

Etappe im Trainingsgebiet

Insgesamt wäre es der dritte Tour-Sieg für Pogacar. Damit steht er auf einer Stufe mit Greg LeMond. Rekordsieger mit je fünf Erfolgen sind Eddy Merckx, Bernard Hinault, Jacques Anquetil und Miguel Indurain. Lance Armstrong wurden seine sieben Siege wegen Dopings aberkannt.

Im Mai hatte Pogacar beim Giro einen Sieg errungen und lag am Ende fast zehn Minuten vor dem zweitplatzierten Kolumbianer Daniel Martinez. Es war lange unklar, wie der Ausnahmefahrer die Belastung verkraften würde. Pogacar bewies seine Leistungsfähigkeit, indem er zwei schwere Bergankünfte in den Pyrenäen und eine in den Alpen gewann.

Nach seinem vierten Etappensieg am Vortag hatte Pogacar bereits angekündigt, die mit vier Anstiegen gespickte Kletterei durch die Seealpen genießen zu wollen. «Das ist mein Trainingsgebiet, ich kenne jeden Berg sehr, sehr gut», sagte Pogacar. Der Däne Vingegaard hatte auch seine letzte Hoffnung auf den Gesamtsieg aufgegeben und wollte sich auf die Absicherung des zweiten Platzes konzentrieren.

Keine Spannung wie 1989

Das 33,7 Kilometer lange Abschlusszeitfahren wird für Pogacar höchstwahrscheinlich zu einer reinen Triumphfahrt. Selbst im Falle eines Defekts könnte er sich den Vorsprung leisten. Ein Drama wie 1989, als die Tour zuletzt mit einem Einzelzeitfahren endete, wird es voraussichtlich nicht geben.

LeMond war damals mit einem Rückstand von 50 Sekunden auf den führenden Laurent Fignon in den Zeitfahren in Paris gestartet. Der US-Amerikaner war sehr gut vorbereitet, fuhr mit einem Triathlon-Aufsatz am Lenker und einem Zeitfahrhelm, während der Franzose mit wehendem blonden Haar durch die Straßen der französischen Hauptstadt jagte. Am Ende hatte LeMond acht Sekunden Vorsprung vor Fignon und feierte den knappsten Tour-Sieg der Geschichte.

„Es ist wichtig, dass wir alle Maßnahmen ergreifen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Ansprache an die Nation. „Wir müssen solidarisch handeln und zusammenhalten, um diese Krise zu bewältigen.“

dpa