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Ralf Schumachers Gefühl und Ecclestones Tipp vor WM-Finale

Wer gewinnt die Fahrer-WM? Ralf Schumacher, ehemaliger Formel-1-Pilot und Sky-Experte, hat einen Wunsch-Champion. Sein Gefühl sagt etwas anderes. Und auf wen tippt Bernie Ecclestone?

Wer von den drei Titelkandidaten schafft es? (Archivbild)
Foto: Qian Jun/XinHua/dpa

Ralf Schumacher würde ein WM-Triumph von Lando Norris persönlich freuen – seine innere Stimme prophezeit vor dem finalen Drama-Dreikampf der Formel 1 an diesem Wochenende aber etwas anderes. «Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sich die McLaren in die Quere kommen und Max Weltmeister wird. Ich weiß auch nicht warum», sagte der ehemalige Formel-1-Pilot und Sky-Experte in einer Presserunde des Senders.

«Obwohl ich persönlich wirklich gerne Lando als Weltmeister hätte», ergänzte der 50-Jährige. Norris, der immer wieder offen und öffentlich auch über seine Zweifel und mentalen Kämpfe spricht, würde noch mal ein anderes Publikum ansprechen. «Er ist eine interessante Persönlichkeit», betonte Ralf Schumacher.

Ecclestone setzt nicht auf Landsmann Norris 

«Lando ist gut, ein wirklich guter Fahrer, aber er ist zu selbstbewusst, zu übermütig», sagte allerdings der ehemalige jahrzehntelange Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone der britischen «Daily Mail». Norris werde in entscheidenden Momenten nervös und könne unter Druck nicht so abliefern wie Verstappen. 

«Ich glaube immer noch, dass Max es schaffen wird. Er hat es verdient», befand der mittlerweile 95 Jahre alte Ecclestone daher. Er glaube, dass Verstappen der Beste sei, den er je gesehen habe: «Du kannst nie gegen Max wetten.»

Von 104 Punkten Rückstand zur Titelchance 

Norris startet mit den besten Aussichten beim Großen Preis von Abu Dhabi an diesem Sonntag um 14.00 Uhr MEZ/Sky. Wenn er Platz eins, zwei oder drei belegt, wird der 26-jährige Brite zum ersten Mal Fahrermeister und beendet auch die Ära von Max Verstappen. Der 28-jährige Red-Bull-Pilot lag Ende August bereits 104 Punkte hinter Platz eins, der damals noch von Norris‘ McLaren-Teamkollegen Oscar Piastri gehalten wurde.

Der Australier, 24 Jahre alt, ist nun auf den dritten Platz insgesamt gefallen, mit einem Rückstand von 16 Punkten auf Norris. Alle drei Fahrer gewannen jeweils sieben der insgesamt 23 Rennen.

Die Situation ist also äußerst brisant, wofür McLaren hauptsächlich selbst gesorgt hat: Nach dem Rennen in Las Vegas wurden beide Fahrer disqualifiziert, Norris und Piastri waren unschuldig, ein Verstoß gegen technische Regeln war der Grund. Letzten Sonntag in Katar versäumte das Team die richtige Taktik, ließ beide auf der Strecke, während alle anderen ihre Reifen während einer Safety-Car-Phase wechselten. Piastri, der von der Pole-Position gestartet war, wurde Zweiter, während Norris als Vierter sogar das Podium verfehlte. Der Sieger war erneut Verstappen, wie schon in Las Vegas.

Ralf Schumacher: McLaren braucht klare Stallorder

Nicht zu vergessen sind die teaminternen und nach der Farbe der Wagenlackierung benannten Papaya-Regeln: Die Entscheidung soll auf der Rennstrecke getroffen werden, ohne dass einer der beiden Fahrer bevorzugt wird.

«Wenn McLaren es nicht hinbekommt, im letzten Rennen endlich eine klare Stallorder zu machen, vorzugsweise nach dem Qualifying, dann befürchte ich fast, dass sich beide irgendwie auf der Strecke treffen und Max noch Weltmeister wird, weil beide McLaren ausfallen», bekräftigte Ralf Schumacher. Als Rennfahrer sei es das Schlimmste, wenn der eigene Teamkollege Weltmeister werde.

dpa