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Ratloser Zverev ohne Titelform: Aus in Madrid «verwirrend»

Alexander Zverev hat für die French Open sein Top-Sandplatzspiel immer noch nicht gefunden. In Madrid scheitert der Olympiasieger früh. Ein anderer Tennisstar verabschiedet sich mit großen Emotionen.

Alexander Zverev (l) ist in Madrid an Francisco Cerundolo gescheitert.
Foto: Manu Fernandez/AP/dpa

Alexander Zverev suchte ratlos nach den Ursachen für die nächste große Enttäuschung. Auch beim Ausscheiden im Achtelfinale in Madrid war der Tennis-Olympiasieger weit entfernt von einer Titelform für die French Open und wartet weiterhin auf sein erstes Einzel-Endspiel in diesem Jahr.

«Das ist enttäuschend für mich, weil es in Madrid ist. Das ist ein Turnier, das ich unfassbar gerne habe und wo ich das Gefühl habe, dass ich immer gewinnen kann», sagte Zverev mit verschränkten Armen beim Pay-TV-Sender Sky über das 3:6, 4:6 gegen den Argentinier Francisco Cerundolo.

Anstelle das Masters-1000-Turnier auf der schnellen Asche in der spanischen Hauptstadt wie 2018 und 2021 zu gewinnen, war für den 27-Jährigen wie schon zuletzt in Monte-Carlo (Achtelfinale) und München (Viertelfinale) vorzeitig vorbei. Früher ist Zverev in seiner Karriere in Madrid bislang noch nie gescheitert.

«Chancenlos auf dem Platz»

«Es ist für mich verwirrend, wenn ich den Ball so auf dem Schläger habe wie hier, dass ich dann 3:6, 4:6 verliere», sagte er ernüchtert. Er habe hart und sicher aufgeschlagen und sich «trotzdem ein bisschen chancenlos auf dem Platz» gefühlt, haderte die deutsche Nummer eins: «Das habe ich lange nicht gehabt in meiner Tenniskarriere.»

Man habe gesehen, dass Zverev müde gewesen sei, analysierte die frühere Tennisspielerin Andrea Petkovic als TV-Expertin. «Und damit meine ich nicht körperlich müde. Irgendwie hat die Beobachtungsgabe heute gefehlt.»

Zverev konnte im ersten direkten Duell gegen den taktisch disziplinierten Cerundolo nicht genügend Varianten spielen, um ihn stärker unter Druck zu setzen. Der Argentinier schaffte es mit zwei Breaks im 1. Satz zum 5:3 und im 2. Satz zum 2:1, nach anderthalb Stunden den Einzug ins Viertelfinale perfekt zu machen.

Zverev hat in diesem Jahr bisher nur vier von sieben Sandplatzpartien gewonnen. Die Zeit vor den French Open wird knapp. Der gebürtige Hamburger muss sich nun beim Masters von Rom im Foro Italico in eine Titelverfassung für das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres spielen, das am 26. Mai in Paris beginnt.

Nadals emotionaler Abschied

Dort will auch Rafael Nadal auf seiner Abschiedstournee trotz eines erneuten sportlichen Rückschlags noch einmal groß auftrumpfen. Der 14-malige Roland-Garros-Sieger sprach nach dem 5:7, 4:6 gegen den Tschechen Jiri Lehecka mit großen Gefühlen über seine Fans in Madrid, wo er fünfmal das Turnier gewinnen konnte. «Ich war in der Lage, mich auf dem Platz zu verabschieden, einer der emotionalsten Plätze für mich. Madrid war zeitweise wichtiger für mich als ein Grand Slam. Die Erinnerungen werden für immer bleiben», sagte der 37-Jährige.

Jan-Lennard Struff hinterließ erneut einen bleibenden Eindruck bei den Zuschauern in der spanischen Hauptstadt. Wie im Finale des Vorjahrs verpasste der 34 Jahre alte Sauerländer trotz starker Leistung eine große Überraschung gegen Carlos Alcaraz und unterlag knapp mit 3:6, 7:6 (7:5), 6:7 (4:7). «Ich bin zurückgekommen auch im dritten Satz, natürlich ist es richtig bitter», sagte Struff.

dpa