Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Deutsche Handballerinnen scheitern im Viertelfinale gegen Frankreich

Trotz guter Chancen verpassten die deutschen Handballerinnen eine Sensation gegen Gold-Favorit Frankreich und schieden bei den Olympischen Spielen aus.

Die deutschen Handballerinnen lassen gegen Frankreich viele Chancen liegen.
Foto: Aaron Favila/AP/dpa

Trotz guter Chancen haben die deutschen Handballerinnen eine Sensation gegen den Gold-Favoriten Frankreich verpasst und sind im Viertelfinale der Olympischen Spiele ausgeschieden. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch konnte den fehlerhaften Auftritt der Weltmeisterinnen nicht ausnutzen und verlor vor einer imponierenden Kulisse von rund 27.000 Fans mit 23:26 (10:13). Im Hexenkessel von Lille war Co-Kapitänin Emily Bölk mit sieben Toren die beste DHB-Werferin.

Am Mittwoch um 13.30 Uhr haben die deutschen Männer die Möglichkeit, es besser zu machen. Die Mannschaft um Spielmacher Juri Knorr trifft ebenfalls in Lille auf Olympiasieger und Europameister Frankreich und hat nach einer starken Gruppenphase durchaus Chancen gegen bislang schwächelnde Gastgeber.

Große Lücke zu den Top-Teams

Die Frauen erleben die letzten Tage der Olympischen Spiele hingegen aus der Zuschauerperspektive. Der Einzug ins Viertelfinale erfüllte beim ersten Olympia-Auftritt seit den Sommerspielen 2008 zwar das Mindestziel, die teils desolaten Vorstellungen in der Vorrunde verdeutlichen allerdings den weiterhin großen Rückstand auf die Top-Nationen. «Natürlich ist es so, dass wir gedacht hätten, wir wären sportlich schon einen Schritt weiter», konstatierte Sportvorstand Axel Kromer schon vor dem Aus gegen Frankreich.

Der hohe Sieg gegen Slowenien ist das einzige positive Ergebnis für das deutsche Team bei diesen Spielen, die mit einer katastrophalen Niederlage gegen den Außenseiter Südkorea begannen. Was der deutschen Mannschaft fehlt, ist Kontinuität. Gute Phasen wechseln sich zu oft mit Schwächephasen ab. Die Effektivität fehlt bei den Abschlüssen und im schnellen Spiel machen die Spieler von Gaugisch zu viele einfache Ballverluste.

Vielen Chancen, wenig Tore

Weder Frankreich noch Deutschland hatten jemals vor einer solchen Kulisse gespielt, und so begannen beide Teams extrem nervös im Fußballstadion des OSC Lille unter ohrenbetäubendem Lärm. Die erste Halbzeit war geprägt von Fehlwürfen und Ballverlusten. Nach über acht Minuten gelang dem DHB-Team der erlösende Treffer zum 1:1. Die Abwehrleistung war solide, aber die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. Nach einer Viertelstunde lag die Effizienz bei 30 Prozent. Und das, obwohl die Französinnen sich so anfällig wie lange nicht zeigten.

Beide Mannschaften zeigten eine schwache Leistung in der Offensive. Trotzdem fühlten die DHB-Frauen, dass gegen den Favoriten etwas möglich sein könnte. 20 Minuten vor Schluss glich Julia Maidhof zum 15:15 aus. Dank starker Paraden von Torhüterin Katharina Filter war Deutschland plötzlich nah dran an der Sensation. Doch dann versagten erneut die Nerven beim Abschluss und Frankreich kämpfte sich ins Halbfinale.

dpa