Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Dreimal VAR: Fußballerinnen drehen EM-Partie gegen Dänemark

Beim gefühlten EM-Heimspiel in Basel tun sich die DFB-Frauen lange schwer. VAR-Entscheidungen sorgen für viel Aufregung, am Ende aber trifft die Torjägerin.

Eine Rekordzahl von deutschen Fans wird für das EM-Spiel gegen Dänemark in Basel erwartet.
Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die deutschen Fußballerinnen bleiben auch ohne Kapitänin Giulia Gwinn auf Kurs für das Viertelfinale der Europameisterschaft. In Basel drehten Sjoeke Nüsken per Elfmeter und Lea Schüller mit ihren Toren ein 2:1 (0:1) gegen Dänemark im zweiten Gruppenspiel. Das Team von Bundestrainer Christian Wück musste hart um den Sieg kämpfen.

Vor 34.165 Zuschauern im ausverkauften St. Jakob-Park brachte Amalie Vangsgaard (26. Minute) die Däninnen in Führung. Rund 17.000 deutsche Fans – so viele wie noch nie bei einem Auswärtsspiel der deutschen Frauen – feuerten ihre Lieblinge pausenlos an. Nüskens Treffer vom Punkt (66.) und Schüllers 54. Länderspieltor (66.) führten zum verdienten zweiten Turniererfolg.

Nachdem Gwinn aufgrund einer Knieverletzung das Turnier verlassen musste, führte erstmals Janina Minge aus Wolfsburg als Spielführerin die Nationalmannschaft auf den Platz. Als Ersatz für Gwinn spielte, wie erwartet, die 21-jährige Carlotta Wamser (bisher Eintracht Frankfurt, zukünftig Bayer Leverkusen) auf der Position der rechten Verteidigerin.

Armbändchen und Trikot für die fehlende Gwinn

Die deutschen Frauen hielten Gwinns Trikot beim Teamfoto in die Kameras und alle trugen auch ein weißes Armbändchen mit der Aufschrift «GG7». Auf den Rängen hielten Fans Spruchbänder hoch wie: «Wir zusammen für Giuli – gute Besserung.» 

Der 26-jährige Bayern-Star befindet sich derzeit noch in München für Behandlungen. Gwinn möchte jedoch zur letzten Vorrundenpartie gegen Schweden am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Zürich als moralische Unterstützung anwesend sein.

VAR demoralisiert DFB-Frauen in zwei Szenen 

Vier Tage nach dem schwierigen 2:0-Auftaktsieg gegen Polen begannen die DFB-Frauen zunächst mit viel Druck. Elisa Senß übernahm im Mittelfeld viele Aufgaben und verpasste dabei auch Vangsgaard eine blutige Nase. Der erste Torjubel verstummte dann schnell wieder: Der Videobeweis zeigte, dass Nüsken beim Schuss der erneut starken Klara Bühl (18.) im Abseits stand.

Es war nicht Dänemarks gefürchteter Topstar Pernille Harder vom FC Bayern, sondern Vangsgaard, der das deutsche Team dann eiskalt erwischte: Janni Thomsen tanzte die deutsche Abwehr aus, bevor Vangsgaard stark und schwierig für Torhüterin Ann-Katrin Berger abschloss – 0:1.

Der Rückstand führte zu Unruhe im Wück-Team. Ein Handspiel von Frederikke Thögersen schien zunächst zu helfen. Nach einem langen VAR-Check entschied Schiedsrichterin Catarina Campos (Portugal) jedoch, dass die Aktion außerhalb des Strafraums stattfand. Nüsken stand bereits bereit, um die Elfmeterspezialistin Gwinn zu vertreten.

Aufatmen nach der Pause

Auch die Schüsse von Bühl wurden regelmäßig abgewehrt. So gingen die DFB-Frauen mit einem Rückstand gegen die EM-Zweiten von 2017, die ihr erstes Vorrundenspiel gegen Schweden verloren hatten, in die Kabine.

Der folgende Videobeweis fiel dann zugunsten des Wück-Teams aus: Katrine Veje hatte Linda Dallmann zu Fall gebracht. Dieses Mal durfte Nüsken am Elfmeterpunkt ran und verwandelte sicher. Wie schon gegen Polen glänzte die umtriebige Jule Brand dann mit einem Assist – die bis dahin eher unauffällige Schüller machte das 2:1.

dpa