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Neuer Sportchef bei Borussia Dortmund: Lars Ricken übernimmt Geschäftsführung Sport

BVB-Legende Ricken wird ab Mai als Geschäftsführer Sport fungieren und den Verein in die Zukunft führen. Personalfragen in der Führungsebene sind damit geklärt.

Lars Ricken wird Geschäftsführer Sport bei Borussia Dortmund und übernimmt damit einen Teil der bisherigen Aufgaben von Hans-Joachim Watzke.
Foto: Revierfoto/dpa

Lars Ricken, eine Vereinslegende, wird vom Nachwuchsdirektor zum Sportchef von Borussia Dortmund befördert, um den Verein in die Zukunft zu führen. Nach einem monatelangen Ränkespiel um die Nachfolge von Hans-Joachim Watzke geht der einstige Champions-League-Held des BVB als Sieger hervor.

Der Fußball-Bundesligist gab bekannt, dass der 47-Jährige ab Mai als Geschäftsführer Sport fungieren wird und bis zum 30. Juni 2027 für den sportlichen Bereich des achtmaligen deutschen Meisters verantwortlich sein wird.

«Ich bin überzeugt, dass wir mit der unfassbaren Kraft dieses Vereins und der Leidenschaft unserer vielen motivierten Mitarbeiter gemeinsam große Siege erringen und Borussia Dortmund in eine erfolgreiche Zukunft steuern werden», kommentierte Ricken.

Anders als von vielen Beobachtern erwartet, wird Sebastian Kehl nicht in die Führungsetage aufrücken, sondern Sportdirektor bleiben. Ebenso wird der ehemalige Chefscout Sven Mislintat zurückkehren und im Mai seine Tätigkeit als Technischer Direktor mit Schwerpunkt Kaderplanung aufnehmen. Die Geschäftsführer Thomas Treß (Finanzen, Organisation, Recht & Investor Relations) und Carsten Cramer (Vertrieb & Marketing, Internationalisierung, Digitalisierung) haben ihre Verträge vorzeitig bis zum 30. Juni 2027 verlängert.

Personalfragen vor Saison-Showdown geklärt

Alle Fragen bezüglich des Personals in der Dortmunder Führungsebene sind rechtzeitig vor dem wichtigen Spiel um die Champions-League-Qualifikation am kommenden Samstag bei RB Leipzig und den beiden Halbfinal-Partien in der europäischen Königsklasse am 1. und 7. Mai gegen Paris Saint-Germain geklärt.

Nach der Ankündigung von Watzkes Rückzug im Januar sorgten Spekulationen über Namen wie Markus Krösche und Fredi Bobic für Schlagzeilen. Laut den Berichten wird die langjährige Führungspersönlichkeit im Sommer 2024 die Verantwortung für den Sport abgeben und im Herbst 2025 aus der Geschäftsführung ausscheiden.

Der 64-jährige Watzke begrüßte die Entscheidung für Ricken, an der er maßgeblich beteiligt gewesen sein dürfte: «Ich freue mich sehr darüber, dass Lars Ricken die Position des Geschäftsführers für den sportlichen Bereich übernimmt. Ich bin sicher, dass Borussia Dortmund mit den Geschäftsführern Thomas Treß, Carsten Cramer und Lars Ricken auch in Zukunft fachlich erstklassig aufgestellt sein wird.»

Ricken genießt bei den Fans einen exzellenten Ruf, nicht nur wegen seines vereinsintern zum Jahrhunderttor gekürten Treffers im Champions-League-Finale 1997 gegen Juventus Turin. Seit 2014 hat er sich auch in seinen Funktionen als Nachwuchskoordinator und Direktor des Nachwuchsleistungszentrums (2021) für die Borussia verdient gemacht.

«Er hat maßgeblichen Anteil daran, dass das Dortmunder Nachwuchsleistungszentrum das mit Abstand erfolgreichste deutsche NLZ der vergangenen zehn Jahre ist. Die Expertise von Lars Ricken, sein großes Netzwerk und die enorme Identifikation mit seinem Heimatklub, mit dem er auch als Spieler große Erfolge feierte, werden die Geschäftsführung bereichern», sagt BVB-Präsident Reinhold Lunow.

Keine Beförderung für Sportdirektor Kehl 

Als möglicher Watzke-Nachfolger war lange Zeit Kehl gehandelt worden. Der ehemalige Profi und Nachfolger von Michael Zorc hatte die vermeintliche Beförderung noch vor wenigen Wochen als «logischen Schritt» für sich bezeichnet. Dass dem Sportdirektor nun auch noch Mislintat als Kaderplaner zur Seite gestellt wird, deutet auf ein begrenztes Vertrauen in die Arbeit des ehemaligen BVB-Profis hin. «Bezüglich einer möglichen Vertragsverlängerung von Sebastian Kehl wird Lars Ricken im Sommer Gespräche aufnehmen», hieß es in der Vereinsmitteilung. 

Mislintat, der von 2006 bis 2017 Chefscout in Dortmund war, danach von 2019 bis 2022 Sportdirektor beim VfB Stuttgart und von Mai bis September 2023 eine ähnliche Rolle bei Ajax Amsterdam hatte, wird in seiner neuen Funktion als Technischer Direktor direkt an Ricken und Kehl berichten.

dpa