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Deutsche Basketballer stürmen zum fünften EM-Sieg in Folge

Das Team um Kapitän Dennis Schröder reist souverän mit breiter Brust nach Riga für das Achtelfinale gegen Portugal.

Aktionen des Weltverbandes Fiba bei der Basketball-EM.
Foto: Matthias Stickel/dpa

Die deutschen Basketballer haben bei der EM ihr fünftes Spiel in Folge gewonnen und damit den Gruppensieg endgültig gesichert. Vor 12.900 Zuschauern besiegte der Weltmeister Gastgeber Finnland deutlich mit 61:91 (50:36). Nach überzeugenden Siegen kann das Team um Kapitän Dennis Schröder mit viel Selbstvertrauen zur Endrunde nach Riga reisen.

Im Achtelfinale am Samstag trifft das deutsche Team auf Portugal, das als Außenseiter gilt. Für die Deutschen ist Portugal auf dem Weg zur angestrebten Medaille maximal eine Zwischenstation. Gegen die überforderten Finnen war Franz Wagner, NBA-Jungstar, mit 23 Punkten einer der Hauptgaranten für den Erfolg.

Mumbru auf dem Weg der Besserung

Auch zum Vorrundenabschluss betreute Assistent Alan Ibrahimagic das Team von Bundestrainer Alex Mumbru, der nach einem «akuten Abdomen» fünf Nächte im Krankenhaus verbrachte. Der Spanier Mumbru verfolgte die Partie aus dem nur fünf Gehminuten entfernten Teamhotel und ist auf dem Weg der Besserung. Schon gegen Portugal könnte er wieder an der Seitenlinie stehen – vorher reisen die Teams am Donnerstag aus Tampere gemeinsam nach Riga.

Der deutsche Kapitän Schröder, gegen den es im Litauen-Spiel rassistische Anfeindungen gegeben hatte, wurde vor Spielbeginn auf dem Parkett Zeuge, wie knapp 13.000 Menschen ihre Solidarität mit dem 31-Jährigen zeigten. Vor dem Spiel lagen rote Karten mit dem Schriftzug «Stop racism» (Stoppt Rassismus) auf allen Plätzen – diese wurden auf Kommando kollektiv nach oben gehoben.

Wagner: «Besondere Situation»

Schröder hatte anfangs Schwierigkeiten im sportlichen Bereich. Obwohl der Anführer des Weltmeisters sieben schnelle Punkte erzielte, verursachte er auch früh drei Ballverluste. Solche Fehler waren in den ersten vier Siegen des deutschen Teams, die alle sehr deutlich waren, nicht zu sehen gewesen. Allerdings blieben sie auch diesmal in Grenzen.

«Es ist eine besondere Situation, gegen den Gastgeber zu spielen. Wir wollen heute noch ein gutes Spiel machen und dann freuen wir uns auf Riga», hatte Wagner vorab bei RTL angekündigt. Auf den Tag genau vor sechs Jahren war Deutschland nach einer blamablen Niederlage gegen die Dominikanische Republik in China in der WM-Vorrunde gescheitert – diese Zeiten sind längst überwunden, angesichts der Leistungen in Tampere ist EM-Gold das einzig echte Ziel.

Keine Prüfung in der Vorrunde

Während Co-Kapitän Johannes Voigtmann aufgrund einer Knieoperation für den Rest der EM ausfällt, kehrte Maodo Lo ins Team von Ibrahimagic zurück. Im zweiten Viertel gelang es den Deutschen unter der Führung von Wagner, das zu Beginn laute Publikum durch starke Offensivaktionen zu beruhigen. Wagner hatte zur Halbzeit bereits 15 Punkte erzielt. Nach der Halbzeit zog Deutschland immer weiter davon und dominierte die Finnen zeitweise.

Der Weltmeister hatte in dieser Vorrunde keine echte Herausforderung. Nach fünf problemlosen Siegen geht es nun nach Riga, wo jeder Fehler das Ausscheiden bedeuten kann. Die Portugiesen hatten zuvor mit einem 68:65-Sieg über Estland das Ticket für das Achtelfinale gesichert. Das deutsche Team könnte frühestens im Viertelfinale am kommenden Mittwoch auf echte Medaillenanwärter treffen.

dpa