Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Rummenigge mahnt Bayern zu mehr Diskretion bei Trainersuche

Die Bayern haben weiterhin keinen Trainer für die neue Saison; Details zur Suche dringen immer wieder an die Öffentlichkeit. Das stört einen früheren Boss, der klare Worte an seine Nachfolger richtet.

Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge wünscht sich mehr Diskretion bei der Trainersuche.
Foto: David Inderlied/dpa

Karl-Heinz Rummenigge hat die Verantwortlichen beim FC Bayern zu mehr Diskretion bei der Trainersuche aufgefordert. Er selbst sei zwar nicht mehr direkt in die tagesaktuellen Themen beim Fußball-Rekordmeister involviert, da er als Vorstandschef 2021 zurückgetreten war. «Ich kann allerdings nur empfehlen, wieder etwas verschlossener zu werden», sagte der 68-Jährige in einem Interview der spanischen Zeitung «AS» an seine Nachfolger gerichtet.

Die Münchner sind seit der Entscheidung, sich von Trainer Thomas Tuchel am Ende der Saison zu trennen, auf der Suche nach einem neuen Trainer. Zuletzt haben einige Wunschkandidaten wie Xabi Alonso (Bayer Leverkusen) oder Ralf Rangnick (Teamchef in Österreich) abgesagt. Zahlreiche Informationen zur Trainersuche wurden immer wieder in den Medien veröffentlicht.

Nicht jeder Zug in allen Zeitungen

Das kritisiert Rummenigge und verwies an die Verpflichtung von Pep Guardiola, die 2013 unter ihm selbst und dem damaligen Vereinspräsidenten Uli Hoeneß gelungen war. «Als wir Pep verpflichtet haben, haben wir insgesamt sechs Monate an der Operation gearbeitet, und niemand hat davon erfahren», erinnerte Rummenigge und empfahl: «Man muss strategisch vorgehen, aber ohne dass der nächste Zug jeden Tag in allen Zeitungen steht.»

Die Münchner suchen nach einem enttäuschenden Jahr in der Bundesliga einen Trainer, der das Team voranbringt. Nach mehreren Absagen wird derzeit unter anderem über Erik ten Hag als möglichen Kandidaten spekuliert. Der 54-jährige Niederländer hat noch einen Vertrag bis 2025 als Trainer von Manchester United, muss jedoch aufgrund mangelnden Erfolgs vorzeitig seinen Posten in England verlassen. United verlor am Montagabend mit 0:4 gegen Crystal Palace und läuft Gefahr, die Teilnahme am nächsten Europacup zu verpassen – die Champions-League-Chancen hatte das Team von Ten Hag bereits zuletzt verspielt.

«Zurück auf den Pfad der Kontinuität»

Der FC Bayern ist noch lange nicht so tief gefallen. In der Bundesliga winkt hinter dem überragenden Meister Bayer Leverkusen Platz zwei, und in der Königsklasse wollen die Münchner am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) auswärts bei Real Madrid den Finaleinzug feiern; das Halbfinal-Hinspiel endete 2:2.

Rummenigge sagte, dass der verpasste Meistertitel zwar kein Drama sei. Er mahnte aber, dass der Verein künftig wieder mehr auf Kontinuität setzen müsse. «In letzter Zeit haben wir uns ein wenig von unserem Kurs abgewandt, sowohl auf dem Spielfeld als auch in der Führungsebene», sagte der Ex-Profi.

«Der FC Bayern muss diese Stabilität auf allen Ebenen, die ihn immer ausgezeichnet hat, wiedererlangen. Man muss bedenken, dass Leute wie Uli (Hoeneß), Franz (Beckenbauer) und ich das Ruder dieses Schiffes hundert Jahre lang gehalten haben, zumindest war das mein Gefühl. Es ist schwierig, eine derartige Langlebigkeit in einer Führungsposition zu erreichen, aber der FC Bayern muss zurück auf den Pfad der Kontinuität.»

dpa