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Herrmann-Wick verzweifelt am Schießstand, Doll in der Loipe

Herrmann-Wick und Massenstart – das passt in dieser Biathlon-Saison so gar nicht. Zu viele Strafrunden sorgen für Frust. Bei Benedikt Doll läuft es dagegen auf der Strecke nicht.

Denise Herrmann-Wick am Schießstand.
Foto: Martin Schutt/dpa

Nach der schlechtesten Weltcup-Platzierung des Winters war Biathlon-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick ratlos und frustriert.

Vier Fehler im zweiten Liegendschießen bedeuteten für die Olympiasiegerin nicht nur das vorzeitige Ende der Sieg-Chancen im Massenstart von Östersund. Mit dem am Ende enttäuschenden 23. Platz musste sie auch einen Rückschlag im Kampf um eine Top-3-Platzierung im Gesamtweltcup hinnehmen. «Ich habe dann schon versucht, mich nicht hängenzulassen, es war Schadensbegrenzung. Aber das reißt natürlich ordentlich rein», sagte die 34-Jährige, die am Ende insgesamt fünf Strafrunden laufen musste. Zwischenzeitlich hatte die Sächsin gar auf dem vorletzten Platz gelegen.

Doll bester Deutscher

Und später konnte auch Benedikt Doll nach Rang acht nur bedingt zufrieden sein. Beim 32-Jährigen lief es am Schießstand mit nur einem Fehler bei vier Schießeinlagen richtig gut, dafür aber nicht auf der Strecke. «Da hatte ich heute nichts zu melden. In der dritten Runde habe ich mich gefragt, wie ich es überleben soll», sagte der Schwarzwälder, der zuvor im Einzel fehlerfrei gesiegt und die Staffel auf Rang drei geführt hatte, dem ZDF. Das Ergebnis sei aber dennoch wieder «ganz gut» gewesen. Eine Chance, den siegreichen Norweger Vetle Sjastad Christiansen und einen Podestplatz anzugreifen, hatte er nicht. Das versucht er nun noch mal beim Saisonfinale in Oslo.

Roman Rees (1) wurde Zehnter. Johannes Kühn kam als Zwölfter ins Ziel, nachdem er beim letzten Schießen noch die Chance auf das Podest hatte, dann aber zwei Fehler schoss. David Zobel (3) wurde 15., Justus Strelow (3) 17. und Philipp Nawrath (5) 22.

Schießprobleme bei Herrmann-Wick: Massenstart-Schmach geht weiter

Massenstart und Herrmann-Wick – das passt diese Saison so gar nicht. «Ich habe diese Saison schon immer meine Probleme. Frau gegen Frau im großen Feld – da gelingt es mir nicht ganz so gut, bei mir zu bleiben», sagte die Sprint-Weltmeisterin von Oberhof. Bereits in Annecy war die Einzel-Olympiasiegerin nur 21. (5 Fehler) geworden, noch schlechter lief es beim WM-Massenstart mit Rang 24 (5 Fehler).

Dabei hatten die Rennen in Mittelschweden, wo die frühere Langläuferin 2019 ihren ersten WM-Titel nach dem Wechsel zu den Skijägerinnen geholt hatte, mit Platz drei im Einzel stark begonnen. Doch bereits Tage zuvor war Herrmann-Wick am Schießstand nicht zurechtgekommen. Sie sprach trotz des dritten Staffel-Platzes von einem schlechten Rennen und entschuldigte sich bei ihren Teamkolleginnen Janina Hettich-Walz, Hanna Kebinger und Vanessa Voigt. Durch insgesamt fünf Nachlader gab sie als Schlussläuferin den möglichen Sieg und damit auch den Triumph in der Disziplin-Gesamtwertung aus der Hand. Am Ende reichte es in dieser Wertung nur zu Rang vier.

Beim Erfolg der fehlerfreien Italienerin Dorothea Wierer wurde die ebenfalls ohne Strafrunde gebliebene Vanessa Voigt als Siebte beste Deutsche, für Herrmann-Wick war der vorletzte Massenstart vorbei, ehe es richtig zur Sache ging. «Ich war ratlos, man zweifelt. Da, wo man gerne laufen will, ist es natürlich vorbei», sagte sie. Sie ist im Gesamtweltcup Fünfte und hat vor den letzten drei Rennen in Oslo 74 Punkte Rückstand auf die drittplatzierte Italienerin Lisa Vittozzi. Aber auch Vittozzi (18.) und die Vierte Elvira Öberg (27.) aus Schweden holten im Massenstart wenig Weltcuppunkte.

dpa