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Historisches Duell in der NWSL: Schult gegen Berger

Deutsche Torhüterinnen treffen im Spitzenspiel aufeinander. Schult und Berger zeigen Top-Leistungen in der NWSL.

Torhüterin Almuth Schult (l) spielt zum zweiten Mal in ihrer Karriere in der NWSL.
Foto: Peter Aiken/Imagn Images/dpa

Ob Bundestrainer Christian Wück die Partie in den USA verfolgt oder jemand anderes ist für Almuth Schult nicht so wichtig. Entgehen lassen sollte sich der Trainerstab der deutschen Nationalmannschaft das Duell der Kansas City Current mit Gotham FC um Ann-Katrin Berger am Samstag (19.00 Uhr MESZ) aber auf keinen Fall. «Ich glaube, das hat es noch nie gegeben, dass zwei deutsche Torhüterinnen in der NWSL gegeneinander spielen, auf höchstem Niveau und dann halt auch bei so einem Spitzenspiel», sagte Schult der Deutschen Presse-Agentur. 

Die Olympiasiegerin von 2016 steht seit August bei Kansas City unter Vertrag und ist seit September Stammkraft beim Tabellenvierten. Berger, Deutschlands Fußballerin des Jahres, hat seit dem Saisonstart großen Anteil an den Erfolgen von Gotham FC und steht mit dem Titelverteidiger auf Rang drei. «Man sieht ja auch, wie Ann-Katrin Berger in dieser Liga geschätzt wird», sagte Schult über die gleichaltrige Kollegin. «Ich glaube, wenn man die Trainer fragt, würde sie momentan zur besten Torhüterin der Liga gewählt werden.»

Viel Anerkennung für beide deutsche Torhüterinnen in den USA

Schult wird für ihre Leistung in den bisherigen vier Partien für ihr neues Team anerkannt. Vor ihrem Beitritt kassierte das Team – mit NFL-Superstar Patrick Mahomes und seiner Frau Brittany als Besitzer – von den vier besten Teams die meisten Gegentore.

Seit Schult und nicht mehr die ehemalige US-Nationaltorhüterin Adrianna Franch zwischen den Pfosten steht, waren es in vier Spielen nur noch zwei – beide in Schults erstem Spiel beim 1:2 gegen North Carolina Courage. Seither: Drei Mal zu null. «Sie haben mir mitgeteilt, dass ich eine Chance bekommen werde, zu spielen. Ich bin froh, dass ich das rechtfertigen konnte mit guten Leistungen. Dass ich jetzt Nummer eins bin, freut mich ungemein», sagte Schult. 

Nach der Geburt ihres dritten Kindes vor gut einem Jahr, obwohl sie bereits Zwillinge hatte, spielte Schult wieder auf Spitzenniveau, was für viele in Deutschland überraschend war. Die 33-Jährige war bereits als TV-Expertin der ARD in ihrer Karriere nach der Karriere etabliert. Selbst die Unterschrift beim Zweitligisten Hamburger SV im April deutete nicht auf ein großes Comeback hin.

Schult fand keinen Top-Club in Europa nach der Geburt von Kind Nummer drei

«Ich habe viele Verhandlungen gehabt, aber keinen Top-Club gefunden, der mich unter Vertrag nehmen wollte», berichtete Schult. Der HSV habe ihr dann zumindest die Gelegenheit auf den Wiedereinstieg gegeben, ein Umfeld, um zu schauen, was der Körper noch mitmacht. «Ich bin froh, dass ich jetzt noch mal eine Chance bekommen habe. In den USA ist es schon mit am einfachsten, Familie und Fußball zu verbinden.» Die Kinder ins Training mitzunehmen, sei völlig selbstverständlich. 

https://x.com/NWSL/status/1834764846916943922

Schon während ihrer drei Monate bei Angel City FC hat Schult die professionellen Bedingungen bei einem damals gerade erst gegründeten Team zu schätzen gewusst. 2022 spielte sie jedoch nur in einem Spiel, bevor sie nach Deutschland zurückkehrte. Auch dieses Mal läuft der Vertrag in Kansas City zunächst nur bis zum Saisonende im November. Danach muss die Situation mit der Familie neu bewertet werden.

Der Ehemann muss auch jetzt schon für seinen Job alle paar Wochen nach Deutschland fliegen. «Ich hatte mehr oder minder ausgeschlossen, wieder in die USA zu gehen. Aber dann kam das Angebot und es hat tatsächlich reingepasst mit der Arbeit meines Mannes, sodass wir uns binnen sieben bis zehn Tagen entschieden haben und plötzlich hier waren», erzählte Schult. 

Nationalmannschaft für Schult nicht abgehakt 

So unverhofft wie die Rückkehr in die USA käme auch eine ins Tor der deutschen Nationalmannschaft. Nach dem Rücktritt von Merle Frohms ist offen, wie Bundestrainer Wück plant – und gefallen würde Schult ein 67. Länderspiel auf jeden Fall. «Es wäre natürlich auch auf dem Papier eine tolle Sache, wenn man es nach zwei Schwangerschaften zurück in die Nationalmannschaft schafft. Das ist, glaube ich, noch keiner Spielerin gelungen und auch gerade mit drei Kindern.» Lohnen würde sich für den Trainerstab des DFB ein Besuch in Kansas City am Samstag auf jeden Fall. 

[Historisches Duell in der NWSL: Schult gegen Berger],[Deutsche Torhüterinnen treffen im Spitzenspiel aufeinander. Schult und Berger zeigen Top-Leistungen in der NWSL.]

 

 

 

dpa