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Schwacher Zverev scheitert in Vorrunde der ATP Finals

In seinem Endspiel gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime lässt der deutsche Tennisstar erneut zu viele Breakchancen liegen. Das mögliche Halbfinale gegen die Nummer 1 der Welt fällt damit aus.

Alexander Zverev musste im letzten Gruppenspiel hart kämpfen.
Foto: Marco Alpozzi/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Alexander Zverev schüttelte den Kopf und blickte enttäuscht zu Boden. Der deutsche Tennisstar ist bei den ATP Finals nach einer herben Enttäuschung bereits in der Vorrunde gescheitert. Der 28-Jährige verlor sein persönliches Endspiel zum Gruppenabschluss gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime mit 4:6, 6:7 (4:7) und verspielte zumindest für dieses Jahr seine Chance auf einen dritten Triumph beim Prestigeturnier.

«Das ist natürlich bitter, das letzte Match auf der ATP-Tour auf diese Art und Weise verloren zu haben», sagte Tennis-Ikone Boris Becker bei Sky: «Aus deutscher Sicht ist das frustrierend. Der zweite Satz war nicht gut genug.»

Anstelle von Zverev wird nun Auger-Aliassime im Halbfinale am Samstag (20.30 Uhr/Sky) gegen den Weltranglistenersten Carlos Alcaraz antreten. Der 22-jährige Alcaraz hat alle drei seiner Gruppenspiele gewonnen und wird das Jahr definitiv als Nummer 1 der Tennis-Welt beenden. Im zweiten Halbfinale ist der italienische Titelverteidiger Jannik Sinner gegen den Australier Alex de Minaur der klare Favorit.

Zverev bleibt noch die Davis-Cup-Endrunde 

Zverevs ATP-Saison endet bezeichnend, da er keinen Grand-Slam-Turniersieg erringen konnte und nur im April in München gewann. Trotz wiederholter körperlicher Rückschläge, insbesondere mit seinem chronischen Rückenproblem, wird der Olympiasieger von 2021 das Tennisjahr als Dritter der Weltrangliste abschließen.

Zverev hat immer noch die Möglichkeit, die Saison mit einem Sieg bei der Endrunde im Davis Cup nächste Woche in Bologna zu beenden und so den ersten deutschen Triumph seit 1993 zu erreichen.

Vor dem ersten Aufschlag gab es Pfiffe aus dem Publikum, weil sich die Spieler beim Einmarsch auf den Platz etwas zu lange Zeit ließen. Die TV-Bilder zeigten, wie Auger-Aliassime auf Zverev wartete. «Das ist ein Nervenspielchen», sagte Becker, «man lässt den anderen auch mal gerne warten».

Wie gegen Sinner: Zverev vergibt Breakbälle

Becker sah Zverev sportlich «in der Pflicht», denn: «Wir erwarten alle, dass er das Halbfinale gegen Carlos Alcaraz erreicht. Aber die Wahrheit liegt auf dem Platz.» Und die lautete im ersten Satz: Zverev nutzte wie schon im Match zuvor gegen Sinner seine Chancen nicht. Zwei Breakbälle ließ er liegen, sein Gegner holte dagegen im ersten schwächeren Aufschlagspiel des Deutschen das Break zum Satzgewinn. Begünstigt wurde das von Zverev durch einen fatalen Volley-Fehler. 

Nachdem Zverev im zweiten Satz beim Stand von 2:2 zwei weitere Breakchancen liegen gelassen hatte, führte er lautstarke Diskussionen mit seiner Box. Danach überprüfte er auf der Bank am Weltdiabetestag seinen Zuckerwert. Zverev leidet seit seiner Kindheit an Diabetes.

Zverev kämpfte teilweise sehr hart, um seine Services durchzubringen, aber im Tiebreak war das Glück nicht auf seiner Seite – und so war die Niederlage nach 2:07 Stunden besiegelt.

Wieder Zwischenfall auf der Tribüne

Das Spiel wurde im ersten Satz kurz unterbrochen, weil es in der Inalpi Arena erneut einen medizinischen Zwischenfall gab. Die Person geht es jedoch gut, teilten die Veranstalter kurz darauf mit. Zuvor gab es rund um das Turnier drei schwerwiegendere Fälle, bei denen zwei Männer im Alter von 70 und 78 Jahren im Krankenhaus verstorben sind.

dpa