Zweites Finale, zweite Medaille? Diese Hoffnung erfüllt sich für Lukas Märtens nicht. Auch für einen Teamkollegen läuft es in der La Défense Arena nicht wie gewünscht.
Zweite Medaille verfehlt: Märtens schwimmt auf Platz fünf
Kein weiteres Märchen von Medaillen für Lukas Märtens, Vorlauf-Aus für Florian Wellbrock: Die deutschen Spitzenschwimmer mussten bei den Olympischen Spielen in Paris Enttäuschungen hinnehmen. Trotz langer Führung verfehlte Olympiasieger Märtens sein erhofftes zweites Edelmetall. Der 22-jährige Schwimmer, der nach Gold über 400 Meter auch über 200 Meter Freistil antrat, belegte den geteilten fünften Platz. Märtens schlug nach 1:45,46 Minuten an. Den Sieg sicherte sich David Popovici aus Rumänien.
Märtens war nicht Favorit auf Gold, aber er ging als vielversprechender Medaillenkandidat ins Rennen. Diesmal konnte er jedoch nicht die außergewöhnliche Leistung seines Triumphs auf seiner Lieblingsstrecke am Samstag wiederholen. Er fehlte 67 Hundertstelsekunden auf Bronze und den US-Amerikaner Luke Hobson. Silber sicherte sich Matthew Richards aus Großbritannien, Bronze ging an den Amerikaner Luke Hobson.
Märtens war als Zweiter der Weltjahresbestenliste über 200 Meter nach Paris gereist. Nach seinem Halbfinale, in dem er in 1:45,36 Minuten Platz vier belegt hatte, war er noch zuversichtlich gewesen. «Ich denke, ich habe alles sehr gut über die Bühne bekommen, konnte vielleicht das ein oder andere Korn sparen», sagte er. Für das Finale sei alles drin. Seine Hoffnungen erfüllten sich jedoch nicht. Bei der letzten Wende hatte er noch vorne gelegen.
Wellbrock mit enttäuschendem Start
Märtens hat mit seinem Gala-Auftritt in der La Défense Arena gezeigt, zu was er fähig ist, während Wellbrock das bei diesen Olympischen Spielen noch nicht geschafft hat. Der Magdeburger Teamkollege von Märtens schied bereits im Vorlauf über 800 Meter Freistil aus. In 7:47,91 Minuten schwamm der 26-Jährige nur die zwölftschnellste Zeit.
Wellbrock hatte bereits mehrmals Schwierigkeiten auf der zweitlängsten Beckendistanz. Dies war zuletzt auch bei den Weltmeisterschaften im Februar der Fall. Über 1500 Meter und im Freiwasser ist er jedoch stärker einzuschätzen. Trotzdem zeigte Wellbrock keine Anzeichen von Ärger, sondern blieb in der Interviewzone cool.
«Beunruhigen tut mich das jetzt nicht. Wir kennen das Spiel mit den 800 Metern», sagte der Freiwasser-Olympiasieger. «Theoretisch war ich gar nicht qualifiziert. Durch einen glücklichen Zufall habe ich die Strecke jetzt bekommen und konnte sie als Einstieg nutzen. Für meine beiden Topstrecken, die jetzt noch kommen, war es, glaube ich, auch wichtig, dass ich die genutzt habe.» Wellbrock war nur gestartet, weil Oliver Klemet auf seinen Platz verzichtet hatte. «Augen nach vorne. Zwei Rennen kommen noch», sagte Wellbrock.
Anders als der gebürtige Bremer war der zweite deutsche Starter «mega zufrieden». Sven Schwarz schlug nach 7:43,67 Minuten an und qualifizierte sich damit als Sechster für das Finale an diesem Dienstag. Dann ist auch Märtens als Teil der 4×200 Meter Freistil-Staffel wieder gefordert.