Zverev siegt souverän im Viertelfinale und hofft auf drei weitere Siege in New York.
US Open: Zverev träumt vom Grand-Slam-Titel
Unter dem Jubel der Fans sprach Alexander Zverev nach seinem souveränen Viertelfinaleinzug bei den US Open über seinen großen Traum vom ersten Grand-Slam-Titel. Zum vierten Mal in Folge hat der Tennis-Olympiasieger von 2021 bei den US Open das Viertelfinale erreicht. Er besiegte den Amerikaner Brandon Nakashima mit 3:6, 6:1, 6:2, 6:2.
Zu Beginn des Spiels bei 28 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit hatte Zverev nur im ersten Satz Schwierigkeiten gegen den Außenseiter. Nach 2:36 Stunden schlug er seinen ersten Matchball und feierte seinen 450. Sieg auf der ATP-Tour.
«Ich war sehr defensiv zu Beginn des Spiels. Ich bin sehr froh, dass ich weiter bin», sagte Zverev – und hofft auf drei weitere Siege in New York. «Ich tue alles dafür, was ich kann. Ich gebe alles, hoffentlich ist es an einem Punkt meiner Karriere so weit.»
Zverev erlebte einen Schreckmoment, als er sich beim Stand von 3:1 im vierten Satz den rechten Fuß vertrat und kurz humpelte. Trotzdem gewann er die Partie ohne dauerhafte sichtbare Beeinträchtigung.
Im Viertelfinale erneut gegen US-Profi Fritz
Zverev plant in New York seinen ersten Grand-Slam-Titel zu gewinnen, da die großen Konkurrenten, der Serbe Novak Djokovic und Carlos Alcaraz aus Spanien, bereits ausgeschieden sind. Nach den US Open wird er mindestens wieder unter die ersten Drei der Weltrangliste zurückkehren.
«Er hat sich nicht nach dem verlorenen ersten Satz aus der Ruhe bringen lassen. Was er im dritten und vierten Satz zelebriert hat, habe ich von ihm seit langem nicht gesehen», sagte Legende Boris Becker als Experte bei Sportdeutschland.TV über Zverevs Leistung gegen Nakashima. «Das war Tennis auf höchstem Niveau.»
Der 27-jährige Hamburger wird nun auf den US-Profi Taylor Fritz treffen, dem er in dieser Saison im Wimbledon-Achtelfinale unterlegen war. Der Amerikaner besiegte den an Nummer acht gesetzten Norweger Casper Ruud mit 3:6, 6:4, 6:3, 6:2 und erreichte zum zweiten Mal das Viertelfinale von New York.
Von neun Duellen mit Fritz gewann Zverev fünf – das bislang letzte entschied jedoch der Amerikaner für sich. In Wimbledon drehte Fritz noch einen Zwei-Satz-Rückstand zum Sieg. «Zwischen uns geht es immer hin und her», sagte der 26-Jährige nun über seine sportliche Rivalität mit Zverev. «Wir spielen knappe Matches. Es kann in jede Richtung gehen. Es hängt viel vom Aufschlag ab.»
Starker Aufschlag bei Zverev
Im Achtelfinale lief es mit dem Service bei Zverev gut, der 1,98 Meter große Hüne begann mit souveränen Aufschlagspielen. Erst beim Stand von 3:4 geriet er plötzlich ins Wanken – und gab nach mehreren Rückhandschlägen ins Netz und einem Doppelfehler prompt das erste Break ab. Zverev schimpfte in Richtung seines Anhangs auf der Tribüne.
Das Publikum wurde aus der sommerlichen Lethargie der Anfangsphase gerissen, feuerte den US-Profi immer wieder mit lauten «Let’s Go, Brandon»-Rufen an. Nach 45 Minuten feierte Nakashima den Gewinn des ersten Satzes und heizte die Fans weiter an.
Zverev zeigte zu Beginn des zweiten Satzes einmal ein Kunststück durch die eigenen Beine, was die Zuschauer erfreute, aber ansonsten blieb das Spiel aufgrund vieler Fehler zunächst auf einem überschaubaren Niveau. Durch einen verunglückten Rückhandball des Gegners konnte die deutsche Nummer eins den neunten Breakball zum 2:0 nutzen.
Nakashima nach dem ersten Satz überfordert
Nakashima ließ in seiner Leistung nach, während Zverev, wie schon in der dritten Runde gegen den Argentinier Tomás Martin Etcheverry, nach einem verlorenen ersten Satz immer stärker wurde. Er zog souverän davon und konterte die Angriffe seines Gegners immer wieder mit präzisen Passierbällen.
Nachdem er den zweiten Satz gewonnen hatte, holte er sich stark verschwitzt bei seinem Vater und Trainer Alexander Zverev Senior ein neues Paar Schuhe. Frisch umgezogen lief es immer besser. Nakashima fand kein Mittel mehr gegen das druckvolle Grundlinienspiel von Zverev.
Am Anfang des vierten Durchgangs machte der 23-jährige Amerikaner noch einen kurzen Versuch, sich zu behaupten, aber spätestens mit dem Break zum 1:2 war alle Gegenwehr gebrochen. Mit großem Selbstbewusstsein setzte Zverev sein Spiel fort und durfte jubeln.