Lange Zeit stand Senad Gashi mehr als Influencer denn als Boxer im Rampenlicht. Doch jetzt ist er zurück – mit einem dominanten Sieg im Hass-Duell gegen Skandalboxer Tom Schwarz. Ein Kampf, der mehr als nur sportliche Bedeutung hatte.
Senad Gashi dominiert Hass‑Duell gegen Tom Schwarz – klare Punkte‑Entscheidung in Braunschweig
Braunschweig – 3. Mai 2025: Viele Experten hatten ihn schon abgeschrieben. Box-Profi und “Ringfluencer” Senad Gashi (35) kümmerte sich zuletzt eher um seine Reichweite auf TikTok, YouTube und Instagram. Doch jetzt hat er sich mit seinen Fäusten eindrucksvoll zurückgemeldet – und wie!
Im Schwergewichts-Duell der “AAA Fighting Series” in Braunschweig besiegte Gashi seinen alten Rivalen Tom Schwarz (30) einstimmig nach Punkten. Nach zehn Runden lauteten die Wertungen 95:93, 99:89 und 96:92 – ein klarer Sieg für den Mann aus Zweibrücken.
Alte Rivalität, neue Konsequenz
Die beiden Kontrahenten standen bereits zweimal im Ring. 2018 verlor Gashi das erste Aufeinandertreffen nach einer umstrittenen Disqualifikation. Im Dezember 2024 dann der inoffizielle Rückkampf – den Schwarz knapp für sich entschied. Ein Weckruf für Gashi, wie er selbst sagt:
„Ich bin froh, dass mich Tom Schwarz im letzten Kampf besiegt hat und ich noch mal zu mir gekommen bin“, sagte Gashi nach seinem Sieg im Ring.
„Die letzten Jahre habe ich das vielleicht ein bisschen zu sehr auf die leichte Schulter genommen. In Thailand hier, ein bisschen Party da …“
Ein Container statt Villa
Gashi stellte sein Leben komplett um. Für die siebenwöchige Vorbereitung verließ er seine Wahlheimat Thailand und trainierte mit Coach Dominik Junge im Mach1-Gym in Karlsruhe.
„Ich bin aus meiner Villa in Thailand in einen Container gezogen, der vor dem Gym steht.“
Was folgte, war ein straffes Programm. Läufe, Sprints, Intervalltraining – Disziplin statt Lifestyle.
„Früher habe ich das gehasst“, gesteht Gashi.
„Aber wenn du das Boxen liebst, musst du masochistisch veranlagt sein.“
Kampf mit Köpfchen
Gemeinsam mit seinem Trainer entwickelte Gashi einen klaren Plan: Aktiv boxen, klammern bei Drucksituationen, sauber punkten. Und der Plan ging auf. Gashi dominierte Schwarz über weite Strecken, wirkte fokussierter, robuster, reifer.
„Ich bin wieder zum alten Senad zurückgekehrt. Und ich bin froh, wieder richtige Ziele zu haben.“
Mit dem Sieg steht Gashi nun bei 34 Siegen (davon 32 K.o.) und 4 Niederlagen. Im vergangenen Jahr boxte er in Südafrika sogar um den WBC-Titel im Bridgerweight – unterlag allerdings Kevin Lerena nach Punkten.
„Ich brauche noch zwei Vorbereitungskämpfe, um wieder oben anzugreifen“, stellte Gashi nun klar.
Zukunft in den USA – Vergangenheit bei Schwarz
Während Senad Gashi bereits neue Ziele verfolgt und kommende Woche in die USA reist, um für seinen YouTube-Kanal berühmte Box-Gyms zu besuchen, sieht es bei Tom Schwarz düsterer aus.
Der Magdeburger kämpft nicht nur mit der Niederlage, sondern mit seiner Vergangenheit. 2020 war er wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden – nach einem dreifachen Kieferbruch seiner damaligen Verlobten durch einen Faustschlag. Seither mieden viele Promoter den einstigen Hoffnungsträger. Inzwischen ist Schwarz beim Boxstall von Bekim Hoxhaj in Leverkusen unter Vertrag – doch der Weg zurück an die Spitze ist lang.