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Sensation in Saarbrücken: FC Bayern fliegt aus dem DFB-Pokal

Der FC Bayern reibt sich am Drittligisten Saarbrücken auf. Bis in die Schlussphase ist die Partie offen. Dann der Schock für die Münchner Stars.

Drittligist Saarbrücken schaffte gegen die Bayern die Sensation.
Foto: Uwe Anspach/dpa

Die Stars des FC Bayern sind im DFB-Pokal sensationell ausgeschieden – schon wieder. Auf dem tiefen Boden des Saarbrücker Ludwigsparkstadions verloren die Münchner mit 1:2 (1:1) und scheiterten wie in den vergangenen drei Jahren weit vor dem Endspiel.

Drei Tage vor dem Bundesliga-Kracher bei Borussia Dortmund tat sich der Rekord-Pokalsieger in dem wegen der vielen Regenfälle lange gefährdeten Zweitrundenspiel mehr als schwer.

Vor 16.000 traf erst Thomas Müller 0:1 (16.), Stürmerstar Harry Kane wurde von Trainer Thomas Tuchel geschont. Patrick Sontheimer glich noch vor der Pause für den Drittligisten aus (45.+1) – und dann schoss Marcel Gaus (90.+6) den Außenseiter ins Glück. Eine Knieverletzung von Matthijs de Ligt trübte den Abend der Bayern zusätzlich, die den Pokal zuletzt 2020 gewonnen hatten.

Schiedsrichter Frank Willenborg hatte bei einer Platzbegehung das Spielfeld am Vormittag für bespielbar befunden. Am Sonntag war die Partie der Saarbrücker gegen Dynamo Dresden in der Halbzeit wegen Pfützen auf dem Geläuf abgebrochen worden. «Er sieht besser aus, als er ist», hatte Bayern-Trainer Tuchel kurz vor dem Anpfiff in der ARD über den Rasen gesagt, er betonte aber auch: «Das reicht natürlich nicht, um ein Spiel abzusagen, ist doch klar.»

Bayern mit später Anreise

Die Bayern waren erst am Spieltag angereist und gingen mit Nationaltorwart Manuel Neuer, der vor vier Tagen sein viel beachtetes Comeback gefeiert hatte, in die Partie. Zuletzt war im Pokal zweimal die zweite Runde und einmal das Viertelfinale Endstation gewesen. Mit einem überaus optimistischen Banner über die ganze Osttribüne erinnerten die FCS-Fans dagegen an den legendären 6:1-Erfolg der Saarländer in der Bundesliga-Saison 1976/77 gegen die Bayern: «Nach tristen Jahren gut erholt, wird die Geschichte heute wiederholt.»

Danach sah es aber nach einer guten Viertelstunde nicht unbedingt aus: Der Favorit hatte bis dahin selten so richtig das Tempo forciert, doch Müller schoss aus 22 Metern flach ins linke Eck zur Führung. Dennoch blickten die Münchner in der 19. Minute ziemlich besorgt drein: De Ligt verletzte sich am rechten Knie, der niederländische Verteidiger musste humpelnd vom Platz.

Saarbrücken diszipliniert und mutig

Die überaus disziplinierten Hausherren von Trainer Rüdiger Ziehl wagten sich auch immer wieder nach vorne und fanden mitunter erstaunliche Lücken. Das pomadige Auftreten des deutschen Meisters wurde in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann bestraft: Lukas Boeder eroberte den Ball von Startelf-Debütant Frans Krätzig, spielte Sontheimer frei, und der traf zum Ausgleich.

2020 war der FCS als erster Viertligist überhaupt ins Halbfinale eingezogen erst an Bayer Leverkusen gescheitert. Mit den eingewechselten Jamal Musiala, Serge Gnabry nach längerer Ausfallzeit und Kingsley Coman bekamen die Saarbrücker nach einer knappen Stunde gleich drei neue Topstürmer vorgesetzt. Die Bayern dominierten die Partie klar, wurden aber kurz vor Schluss eiskalt erwischt.

dpa