Der VfL ist weiterhin Tabellenletzter, aber macht Druck auf die Konkurrenz. St. Pauli verpasst Chance auf Luft zu verschaffen.
Bochum feiert zweiten Saisonsieg gegen St. Pauli und schöpft neuen Mut im Abstiegskampf
Der VfL Bochum hat im Fußball-Bundesliga-Spiel gegen den FC St. Pauli seinen zweiten Saisonsieg gefeiert und dadurch neuen Mut im Abstiegskampf bekommen. Unter der Leitung von Trainer Dieter Hecking besiegte das Team den Aufsteiger mit 1:0 (0:0). Philipp Hofmann erzielte das entscheidende Tor für die Gastgeber vor 26.000 Zuschauern im ausverkauften Bochumer Stadion (67. Minute). Adam Dzwigala von St. Pauli sah nach Videobeweis in der 90.+4 Minute die Rote Karte wegen eines groben Fouls an Dani de Wit.
Der VfL bleibt trotz seiner neun Punkte weiterhin Tabellenletzter, setzt aber nun die Konkurrenz unter Druck – auch den FC St. Pauli. Die Hamburger konnten es nicht schaffen, sich zusätzlich abzusetzen. Sie haben fünf Punkte mehr als der Revierclub.
Bochum kann auch darauf hoffen, dass das Urteil des DFB-Sportgerichts zum Spiel bei Union Berlin Bestand hat und der VfL zwei zusätzliche Punkte erhält.
Angriffsreihen harmlos
«Die Wichtigkeit des Spiels brauchen wir nicht runterreden», sagte Hecking kurz vor der Partie bei Sky. Entsprechend engagiert ging seine Mannschaft in die Partie. Bochum war der Wille zum Sieg deutlich anzumerken. Ebenso deutlich wurde jedoch schnell, wie begrenzt die Mittel des VfL im Spiel nach vorn sind. Ein Distanzschuss von Maximilian Wittek in der 2. Minute war lange der einzige Abschluss, den die Bochumer Fans von ihrem Team zu sehen bekamen.
St. Pauli konzentrierte sich anfangs vor allem auf die Defensive. Die Hamburger versuchten zwar, nach Ballgewinnen immer wieder schnell umzuschalten. Das funktionierte jedoch nicht wirklich. Es war offensichtlich, dass die beiden offensiv schwächsten Teams der Liga aufeinander trafen.
Holtmann vergibt die große Chance zur Führung
Erst nach 30 Minuten wurde es im nebligen Ruhrstadion erstmals wirklich gefährlich. Gerrit Holtmann setzte sich gegen Hauke Wahl durch, drang von halbrechts in den Strafraum ein, schob den Ball jedoch knapp am Tor vorbei.
Trotz der dürftigen Darbietung auf dem Rasen feuerten beide Fanlager ihre Mannschaften unermüdlich an. Zum Halbzeit-Song «Don’t Stop Believin’» von Journey hielten viele Fans ihre Handylichter und Feuerzeuge in die Höhe. Den Glauben nicht verlieren – dieses Motto galt auch für den VfL.
Hofmann erlöst die Bochumer Fans
Die Gäste hatten die erste Gelegenheit nach dem Wiederanpfiff: Oladapo Afolayan flankte zu Jackson Irvine, aber der Kapitän köpfte über das Tor. Hofmann machte es auf der anderen Seite besser. Der Stürmer sprang mit vollem Körpereinsatz in eine Hereingabe des gerade eingewechselten Moritz Broschinski und drückte den Ball mit der Hacke über die Linie.
St. Pauli versuchte nun, offensiver zu spielen. Die Gäste hatten jedoch Schwierigkeiten, sich in der Offensive durchzusetzen. Bochum brachte den knappen Vorsprung über die Zeit – am Ende sogar in Überzahl.