Der 29-Jährige erkämpfte sich im Einer-Endlauf den zweiten Platz und verpasste knapp seinen vierten WM-Titel.
Oliver Zeidler holt Silber bei Ruder-WM in Shanghai
Oliver Zeidler hat den deutschen Ruderern bei der WM in Shanghai trotz begrenzter Vorbereitung eine gute Platzierung beschert und nur knapp die erfolgreiche Titelverteidigung verpasst. Beim Sieg des griechischen Tokio-Olympiasiegers Stefanos Douskos (6:36,75 Minuten) sicherte sich der 29-Jährige im Einer-Endlauf nach einem harten Rennen den zweiten Platz (6:37,17). Damit verfehlte Zeidler knapp seinen vierten WM-Titel nach 2019, 2022 und 2023.
«Ich bin sehr, sehr zufrieden. Ich war schon zufrieden, als ich das A-Finale erreicht habe nach acht Wochen Training. Dass ich hier jetzt mit Edelmetall nach Hause gehe, ist ein sehr schöner Bonus», sagte Zeidler nach dem Rennen. Er nehme «ganz viel Motivation mit». «Mit einer Goldmedaille hätte ich mir sagen können, acht Wochen Training reichen auch in Zukunft. Jetzt bin ich heiß auf die neue Saison, um mich da ordentlich vorzubereiten und fit zu sein.»
Zeidler hatte bereits vor der WM seine Chancen auf eine Titelverteidigung als eher gering eingeschätzt. Die Titelkämpfe in China waren für ihn das Comeback auf der internationalen Bühne nach einer längeren Wettkampfpause. Nach seinem Olympiasieg in Paris im Vorjahr hatte der Sportler des Jahres 2024 aus Deutschland seinen Fokus auf sein Studium gelegt und deshalb auf die EM und die Weltcup-Rennen in dieser Saison verzichtet.
Para-Boot holt einziges deutsches WM-Gold
Alexandra Föster aus Meschede ruderte bei den Frauen zuvor beim Sieg der Irin Fiona Murtagh (7:12,27 Minuten) in 7:26,31 Minuten auf Platz fünf. Der Einzug in ihr erstes A-Finale bei einer WM war für die 23-Jährige bereits ein großer Erfolg.
Die erste und einzige WM-Goldmedaille für den Deutschen Ruderverband wurde zuvor von einem Para-Boot gewonnen: Kathrin Marchand (Leverkusen) und Valentin Luz (Frankfurt) sicherten sich souverän Gold im Mixed-Doppelzweier der Klasse PR3, stellten eine Weltbestzeit auf und holten gleichzeitig die erste WM-Medaille in dieser Bootsklasse seit 2017.
Der deutsche Mixed-Achter, der potenziell olympisch werden könnte, landete bei seiner WM-Premiere auf dem sechsten Platz. Rumänien sicherte sich den Sieg in diesem neuen Wettbewerb mit vier Männern und vier Frauen, gefolgt von Italien und Neuseeland. Der Mixed-Zweier mit Pia Greiten (Osnabrück) und Ole Hohensee (Stralsund), der ebenfalls zum ersten Mal bei einer WM stattfand, verpasste das A-Finale und beendete die Titelkämpfe nach dem B-Finale auf dem zehnten Platz.