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Chaos beim Olympia-Auftakt der Argentinier

Ungewöhnliche Szenen in Saint-Étienne sorgen für Empörung und Beschwerde bei der FIFA nach XXL-Nachspielzeit.

Javier Mascherano (l) ist nach dem aberkannten Ausgleich seiner Mannschaft empört.
Foto: Silvia Izquierdo/AP/dpa

Der Chaos-Auftakt der Argentinier ins olympische Fußball-Turnier schreckte selbst Urlauber Lionel Messi auf und dürfte ein Nachspiel haben. «Ungewöhnlich» schrieb Weltmeister Messi nach dem denkwürdigen Spiel gegen Marokko (1:2) bei Instagram und postete ein Emoji mit weit aufgerissenen Augen. Bei den Argentiniern war die Empörung nach dem Eklat zum Olympia-Start groß. Einen «Skandal» nannte es Trainer Javier Mascherano, von einer «historischen Schande» sprach Verteidiger Nicolas Otamendi. Peinlich sei das, was da in Saint-Étienne abgelaufen sei, schrieben argentinische Medien.

Argentinier legen Beschwerde ein

Die Partie mit der XXL-Nachspielzeit hat womöglich weitere Folgen. Argentiniens Fußballverband hat nach der Vorrundenpartie am Mittwoch Beschwerde bei der FIFA eingelegt. Die Disziplinarkommission des Weltverbands solle Maßnahmen wegen der Vorkommnisse ergreifen, so die Forderung. Es handle sich um ein «ernstes Ereignis». Dass die Beschwerde Folgen für die Wertung des Spiels hat, ist aber eher unwahrscheinlich. Die FIFA verwies auf Anfrage auf das Organisationskomitee der Paris-Spiele.

Die Olympia-Organisatoren gaben bekannt, dass sie die Geschehnisse überprüfen werden. Man strebt danach, die Ursachen zu verstehen und die notwendigen Schlüsse für den weiteren Verlauf der Sommerspiele zu ziehen.

Fast zwei Stunden Unterbrechung

Was war genau passiert? In der 16. Minute der Nachspielzeit hatte Argentinien den vermeintlichen Ausgleich erzielt. Marokkanische Fans stürmten aus Empörung über die lange Nachspielzeit auf das Feld, wodurch vorerst nicht weitergespielt werden konnte. Es herrschte lange Unklarheit, ob das Spiel beendet oder nur unterbrochen worden war. Außerdem wurde der Treffer zum 2:2 noch per Videobeweis auf eine mögliche Abseitsposition hin überprüft.

Nach beinahe zwei Stunden kehrten die Teams auf den Rasen des mittlerweile leeren Stadions zurück. Beide Kapitäne sollen sich gegen eine Fortsetzung des Spiels ausgesprochen haben – vergeblich. Der schwedische Schiedsrichter Glenn Nyberg nahm das 2:2 nach Sichtung der Videobilder zurück und ließ die verbleibenden drei Minuten spielen, dann war der 2:1-Sieg der Marokkaner besiegelt.

Otamendi «wütend» und «hilflos»

Was da passiert sei, mache einen «wütend» und «hilflos», schrieb Argentiniens Routinier Otamendi in den sozialen Medien. Und das auch noch bei Olympischen Spielen. Dennoch müsse sein Team nun nach vorne blicken, so der 36-Jährige, der an Messis Seite 2022 in Katar Weltmeister wurde. «Geeinter denn je» schrieb Otamendi. Samstag in Lyon steht das nächste Spiel gegen den Irak an.

dpa