Außenseiter Jan Zabystran schnappt Alpin-Dominator Marco Odermatt in Gröden völlig überraschend den nächsten Sieg weg. Es ist ein historischer Coup. Die Deutschen fahren weiter hinterher.
Ski-Sensation: Tscheche Zabystran entzaubert Odermatt

Der tschechische Skirennfahrer Jan Zabystran hat Marco Odermatt, den Alpin-Dominator, beim Super-G in Gröden entzaubert und für eine Sensation gesorgt. Bei dem Rennen in Südtirol feierte der 27-Jährige völlig unerwartet seinen ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere. Der Schweizer Odermatt wurde Zweiter vor dem Italiener Giovanni Franzoni.
Die Deutschen blieben erneut hinter den Erwartungen zurück. Romed Baumann, Simon Jocher und Luis Vogt belegten die Plätze 17, 29 und 44. Maximilian Schwarz schied aus. Sieben Wochen vor der Eröffnung der Winterspiele in Italien hat noch kein deutscher Speed-Fahrer die nationale Olympia-Norm geknackt.
Erster Sieg für Tschechien im Männer-Weltcup
Odermatt hatte das Rennen längst beendet, als Zabystran mit der Startnummer 29 die berühmte Saslong-Piste hinunterfuhr und plötzlich die Bestzeit erreichte. Der Tscheche schien zuerst selbst etwas ungläubig. Er lächelte, breitete die Arme aus, ließ sich von den begeisterten Zuschauern feiern und klopfte einmal auf die Werbebande.
«Es ist so wunderschön», sagte Zabystran dem ZDF. Er ist der erste männliche tschechische Skirennfahrer, der ein Weltcup-Rennen gewonnen hat. Bei den Frauen hatten bereits Sarka Zahrobska und Ester Ledecka triumphiert.
Zabystran ist seit fast neun Jahren im Weltcup unterwegs, hat aber auch oft am European Cup teilgenommen. Sein bestes Ergebnis war bisher der achte Platz im Super-G von Kvitfjell im vergangenen März.
Der Allrounder trainiert mit dem deutschen Team. «Ohne uns hätte er seine Karriere schon beendet oder wäre zum Skicross gegangen, glaube ich», sagte Jocher. Daher freue er sich über Zabystrans Überraschungs-Coup mit.
Drittes Rennen in Gröden am Samstag
Odermatt verpasste schließlich den sechsten Sieg beim neunten Weltcup-Start dieser Saison um 0,22 Sekunden. Die Form – auch mit Blick auf Olympia im Februar – ist jedoch gut. Die erste Abfahrt in Gröden am Donnerstag hatte der viermalige Gesamtweltcupsieger und Dominator der vergangenen Jahre gewonnen, auch in der zweiten am Samstag (11.45 Uhr) ist er favorisiert.








