Deutschland gewinnt deutlich gegen Schweden und setzt sich souverän durch, trotz Ausfällen und ungewohntem Spielzeitpunkt.
Deutschland siegt souverän gegen Schweden und bleibt auf EM-Kurs
Deutschland, der amtierende Basketball-Weltmeister, hat sein zweites Vorrundenspiel bei der EM ebenfalls deutlich gewonnen und ist auf dem Weg zur Endrunde in Riga, Lettland. Das Team um Kapitän Dennis Schröder gewann souverän mit 105:83 (59:42) gegen Schweden im finnischen Tampere und erfüllt damit voll und ganz seine Favoritenrolle in Gruppe B.
Gegen die offensichtlich überforderten Schweden ließ sich Deutschland weder vom erneuten krankheitsbedingten Ausfall des Bundestrainers Alex Mumbru noch vom ungewohnten Einsatz zur Mittagszeit aus der Ruhe bringen. Franz Wagner (21 Punkte) und Kapitän Schröder (23) trugen erneut die Hauptlast im Team von Übergangs-Trainer Alan Ibrahimagic, konnten jedoch aufgrund der klaren Führung frühzeitig ausgewechselt werden.
«Insgesamt bin ich zufrieden. Wir haben es wieder sehr gut kontrolliert und locker nach Hause gebracht», sagte Ibrahimagic bei Magentasport. «Wichtig war es heute, dass wir schnell einen Stempel auf das Spiel draufbekommen und Kraft sparen konnten», sagte Andreas Obst.
Voigtmann pausiert
Das zweite Gruppenspiel war keine wirkliche Herausforderung für Deutschland, genauso wie das klare 106:76 gegen Montenegro zum Auftakt. Die EM-Vorrunde in Tampere wirkt bisher eher wie eine Verlängerung der Vorbereitung. Am Samstag (12.30 Uhr/MagentaSport und RTL) wartet mit Litauen der erste ernstere Prüfstein. Danach folgen Großbritannien am Montag und Gastgeber Finnland am Mittwoch als Gegner.
Dann dürfte auch Co-Kapitän Johannes Voigtmann wieder gebraucht werden. Der Center setzte gegen Schweden aufgrund von Knieproblemen aus. «Bei Jo war es eine Vorsichtsmaßnahme. Ich hoffe, dass er gegen Litauen wieder spielen kann. Wenn ich jetzt wetten würde, würde ich sagen ja», sagte Ibrahimagic.
Voigtmann richtete vor der Partie am Mikrofon Genesungswünsche an Chefcoach Mumbru aus. «Wir hoffen natürlich, dass er bald wieder da ist», sagte Voigtmann bei Magentasport über den Trainer, der nach einem «akuten Abdomen» seit Montag im Krankenhaus liegt. Mumbrus Spielweise habe man allerdings auch ohne ihn verinnerlicht, sagte Voigtmann.
Deutschland dominiert lockeres Spielchen
In der Nacht vor dem Spieltag wurden die deutschen Basketballer von einem Feueralarm geweckt, der sich später als Fehlalarm herausstellte. Dennoch zeigte sich das Team von Ibrahimagic sofort auf dem Parkett präsent. NBA-Jungstar Wagner drängte wie gewohnt energisch zum Korb, Kapitän Schröder spielte seinen Kumpel Daniel Theis an – schnell stand es 8:0.
Im Anschluss daran entstand ein entspanntes Spiel, in dem Deutschland zwar defensiv einige Schwächen und Unaufmerksamkeiten zeigte, den Gegner jedoch immer auf Distanz hielt. Der größte Aufreger in der ersten Halbzeit war ein Wortgefecht von Schröder mit dem Schiedsrichter, der daraufhin den Point Guard mit einem technischen Foul bestrafte.
Patzer von Spanien und Slowenien
«Es war nicht so einfach, aber man kann mit der Führung auf jeden Fall zufrieden sein», sagte Trainer Ibrahimagic zur Halbzeit. Auffällig war, dass das deutsche Team sein Glück in der Offensive diesmal viel weniger vom Dreipunktewurf abhängig machte als gegen Montenegro. Zudem fielen die Würfe aus der Distanz von Anfang an besser.
Ibrahimagic hat nach der Pause ordentlich rotiert und der zweiten Reihe um Justus Hollatz und Oscar da Silva entsprechende Spielanteile gegeben. Das hatte der Mumbru-Assistent auch schon im Eröffnungsspiel tun können. Dass ein so makelloser Start bei der EM keine Selbstverständlichkeit ist, zeigen andere Beispiele: Titelverteidiger Spanien (69:83 gegen Georgien) sowie Slowenien mit Superstar Luka Doncic (95:105 gegen Polen) verloren direkt.