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Spanien gegen England: Die spannendsten Final-Duelle

Zwei Bundesliga-Stars. Zwei Teenager. Zwei Super-Sechser. Und zwei viel kritisierte Trainer. Sie alle stehen vor dem EM-Finale zwischen Spanien und England am Sonntagabend im Blickpunkt.

Englands Top-Torjäger: Harry Kane von Bayern München.
Foto: Robert Michael/dpa

Spanien oder England – wer wird Fußball-Europameister? Mehrere spannende Duelle werden auch über den Ausgang dieses Endspiels am Abend in Berlin (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) entscheiden.

Duell der Bundesliga-Stars

Harry Kane von Bayern München und Dani Olmo von RB Leipzig könnten am Sonntagabend nicht nur Europameister werden, sondern auch noch Torschützenkönig dieser EM. Mit jeweils drei Toren gehören sie zu den sechs Spielern, die die Torjägerliste des Turniers vor dem letzten Spiel anführen.

Die bisherigen Duelle der beiden in Deutschland sind ausgeglichen: Im ersten Spiel von Kane für den FC Bayern verlor der deutsche Rekordmeister das Supercup-Endspiel gegen Leipzig mit 0:3 durch drei Tore von Olmo. Englands Kapitän revanchierte sich daraufhin mit zwei Treffern beim 2:1-Sieg gegen Leipzig im Februar dieses Jahres. Beim Bundesliga-Hinspiel war Dani Olmo verletzt abwesend.

Duell der Teenager

Spaniens Lamine Yamal ist die Entdeckung dieses Turniers. Einen Tag vor dem Endspiel feierte er seinen 17. Geburtstag. Zuvor hatte er als jüngster Spieler (beim 3:0 gegen Kroatien) und jüngster Torschütze (beim 2:1 gegen Frankreich) der EM-Geschichte bereits zwei Rekorde gebrochen.

Auch die Engländer haben einen aufstrebenden Jungstar mit beeindruckenden Fortschritten. Im Herbst 2023 spielte der 19-jährige Kobbie Mainoo zweimal in der UEFA Youth League für Manchester United. Danach ging es Schlag auf Schlag: Seit Dezember Stammspieler in der Premier League, Debüt im Länderspiel im März, Stammkraft bei der EM seit dem Achtelfinale gegen die Schweiz.

Mainoo hat bei diesem Turnier auch einen Rekord aufgestellt: Laut dem Sportdaten-Analysten Opta hat er mit einer Quote von 96 Prozent angekommener Pässe den besten Wert aller Spieler, die bei dieser EM und bei allen anderen Europameisterschaften seit 1980 mehr als 100 Pässe gespielt haben.

Duell der Trainer

Spaniens Luis de la Fuente und Englands Gareth Southgate haben eine ähnliche Trainerkarriere: Beide waren ehemalige Verteidiger, die jeweils nur einen Proficlub trainiert haben und dann frühzeitig zum Verband gewechselt sind. Dort wurden sie beide später vom U21- zum Nationaltrainer befördert.

Viele Spanier wollten den 63-jährigen de la Fuente am liebsten nicht mehr bei diesem Turnier sehen. Kritik gab es nicht nur wegen seiner durchwachsenen Leistungen während der EM-Qualifikation, sondern auch wegen seines Umgangs mit der Kussaffäre des mittlerweile zurückgetretenen und kurzzeitig sogar festgenommenen Verbandspräsidenten Luis Rubiales bei der Frauen-WM 2023. De la Fuente applaudierte Rubiales kräftig, als dieser eine seltsame Verteidigungsrede hielt. Später entschuldigte sich der spanische Coach dafür.

Im Vergleich dazu war die Kritik an Southgate nach den schwachen Auftritten der Engländer zu Beginn der EM noch harmlos. Und auch Fußball-Legende Gary Lineker sagte der «Süddeutschen Zeitung» in einem Interview zu diesem Finale: «Sollte er die EM gewinnen, kann er in den Sonnenuntergang gehen, seinen Ritterschlag entgegennehmen – und jeder wird ihn auf ewig lieben.»

Duell der Super-Sechser

Die Rolle des zentralen defensiven Mittelfeldspielers ist die strategisch wohl wichtigste im modernen Fußball. Dies wurde in Deutschland spätestens klar, als Thomas Tuchel beim FC Bayern vergeblich die Verpflichtung eines solchen Sechsers forderte. Die Münchner waren nicht bereit, vor einem Jahr 120 Millionen Euro für den Engländer Declan Rice zu zahlen. Der FC Arsenal hingegen tat es. Und der 25-Jährige hat bei dieser EM noch keine Sekunde gefehlt.

England hat den teuersten Sechser der Welt – Spanien dafür den besten. Der 27 Jahre alte Rodri von Manchester City gilt als Nonplusultra auf dieser Position. «Sollte Spanien gewinnen, wäre ich nicht überrascht, wenn er zum besten Spieler des Turniers gewählt würde», sagte sogar Lineker.

Duell der U21-Finalisten

Spanien gegen England – dieses EM-Finale gab es im vergangenen Jahr schon einmal. Im Endspiel der U21-Europameisterschaft siegten die Engländer in Georgien mit 1:0. Ein Wiedersehen gibt es am Sonntagabend in Berlin für drei Spieler: Bei den Engländern haben es Cole Palmer (FC Chelsea) und Anthony Gordon (Newcastle United) in den aktuellen EM-Kader geschafft. Bei den Spaniern nur der Mittelfeldspieler Álex Baena (FC Villarreal).

Im diesjährigen EM-Finale sind die U21-Europameister von 2019 deutlich stärker vertreten. Neben Torwart Unai Simón und Leipzigs Dani Olmo sind auch die Mittelfeldspieler Fabián Ruiz, Mikel Merino und Mikel Oyarzabal dabei. Der spanische Trainer hieß damals wie heute de la Fuente. Nur der Endspiel-Gegner war ein anderer. 2019 war es noch Deutschland.

dpa