Seit 1992 hatten die Detroit Lions kein NFL-Playoff-Spiel mehr gewonnen. Am Sonntag war es wieder so weit – auch wegen eines erneut starken Deutschen. Zuvor sorgten die Packers für ein Ausrufezeichen.
St. Brown jubelt mit Lions in NFL-Playoffs
Amon-Ra St. Brown entfernte den Helm von seinem Kopf, präsentierte seine blau gefärbten Haare und schrie vor Freude über den historischen Sieg der Detroit Lions in die Nacht hinein.
Nach 32 Jahren gewann das Team in der NFL zum ersten Mal wieder ein Playoff-Spiel – und St. Brown machte das 24:23 gegen die Los Angeles Rams mit seinem letzten Fang praktisch perfekt. Danach konnte Detroit die Uhr herunterlaufen lassen und sich von den Fans um Rapper Eminem für den emotionalen Erfolg schon vor dem Ende lautstark feiern lassen.
«Das ist eine Route, die wir seit zwei Jahren laufen jetzt. Wir haben das drauf, das können wir im Schlaf», sagte St. Brown im US-Fernsehen über den Pass von Quarterback Jared Goff und kündigte an, noch weitere Mitspieler von seinem Look überzeugen zu wollen. «Einer hat schon einen blauen Bart, aber ich denke, es sollten noch mehr werden.»
«Dieses Team ist etwas Spezielles»
St. Brown hat seine Schule südlich von Los Angeles besucht und an der University of Southern California in der Metropole gespielt. Es war besonders für den 24-Jährigen, dass er gegen die Rams seinen ersten Playoff-Sieg in seiner NFL-Karriere erzielt hat, an dem er mit insgesamt sieben gefangenen Pässen über 110 Yards großen Anteil hatte. Auch für Quarterback Goff war es kein gewöhnlicher Gegner – bis vor drei Jahren spielte er für die Rams und stand mit dem Team in einem Super Bowl.
«Das bedeutet mir viel. Dieses Team ist etwas Spezielles. Natürlich habe ich eine persönliche Verbindung zu LA, aber es geht um die Lions, es geht um uns», sagte Goff. «Das bedeutet so viel für diese Stadt. Das ist erst der Anfang für uns, wir haben noch einiges an Weg vor uns.» Die Lions haben in der nächsten Runde am 21. Januar wieder ein Heimspiel und treffen entweder auf die Philadelphia Eagles oder die Tampa Bay Buccaneers, die in der Nacht zum Dienstag aufeinandertreffen.
Auch Packers weiter
Die Green Bay Packers haben zuvor die Saison der hoch gehandelten Dallas Cowboys abrupt beendet. Das 48:32 war deutlicher, als das Endergebnis vermuten lässt. Noch im Schlussviertel führten die Gäste um den jungen Quarterback Jordan Love mit 48:16. Der Nachfolger von Aaron Rodgers beeindruckte mit drei Touchdown-Pässen und wird mit seinem Team am kommenden Samstag auf die San Francisco 49ers treffen.
Die Niederlage bedeutet womöglich das Ende von Trainer Mike McCarthy bei den Cowboys. Besitzer Jerry Jones bezeichnete das Aus als «eine der größten Überraschungen seit ich im Sport bin», wollte sich über mögliche personelle Konsequenzen aber noch nicht äußern. US-Medien handeln Bill Belichick bereits als favorisierten Nachfolger, der in der vergangenen Wochen nach 24 Jahren und sechs Super-Bowl-Siegen bei den New England Patriots aufhörte.