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Countdown zur Fußball-EM: Stars, Tickets und Favoriten

Wer sind die größten Stars? Wie komme ich vielleicht doch noch an ein Ticket? Wird die EM wieder eine Art Sommermärchen wie 2006?

Am 14. Juni beginnt das EM-Turnier mit dem Eröffnungsspiel in Berlin zwischen Deutschland und Schottland.
Foto: dpa

Der Countdown ist aktiv. Am 14. Juni starten Deutschland und Schottland als Gastgeber in München die Fußball-EM.

Wer zählen zu den prominentesten Persönlichkeiten? Gibt es eine Möglichkeit, doch noch an eine Eintrittskarte zu gelangen? Wird die EM erneut ein Sommermärchen wie 2006? Kurz vor Beginn des Turniers werden hier wichtige Fragen beantwortet.

Wer wird Europameister?

Häufig wird Frankreich als einer der Favoriten auf den Titel genannt, da der Kader des Weltmeisters von 2018 in Breite und Tiefe exzellent besetzt ist. Portugal wird immer noch von den Routiniers Cristiano Ronaldo (39 Jahre) und Pepe (41) angeführt. Auch Deutschland sollte aufgrund des Heimvorteils nicht unterschätzt werden. Wenn die DFB-Auswahl einen vielversprechenden Start hinlegt, kann die positive Stimmung sie durch das Turnier tragen. Weitere Favoriten sind England, Italien und Spanien.

Wer sind die Stars des Turniers? Wer fehlt?

Blickt man auf die Favoriten, so findet man schnell einige der herausragenden Fußballer dieses Turniers. Zum Beispiel Frankreichs Superstar Kylian Mbappé und der unvergängliche Ronaldo bei Portugal. Belgien’s Kevin De Bruyne und der Engländer Harry Kane können ebenfalls Spiele im Alleingang entscheiden. Dazu kommen der Spanier Rodri sowie im deutschen Team Altmeister Toni Kroos und Jamal Musiala. Nicht mit dabei ist unter anderem der belgische Torwart Thibaut Courtois, obwohl der Star-Torhüter von Real Madrid nach seiner Verletzung schon länger wieder fit ist. Das Gleiche gilt für Leon Goretzka und Mats Hummels, die nicht im deutschen Kader stehen. Ebenso fehlen wird der Ausnahmestürmer Erling Haaland, der sich mit Norwegen nicht für die EM qualifiziert hat.

Wie bekomme ich die Stars zu Gesicht?

Es wird für Autogramm- oder Selfie-Jäger nicht einfach sein. Nach derzeitigem Stand dürfte es nur vereinzelte öffentliche Trainings geben. Die Teamquartiere sind im ganzen Land verteilt – im Westen, wo die meisten Spielorte ausgewählt wurden, kommen die meisten Verbände unter. Die wenigsten Teams wohnen wirklich zentral, die Schweizer schlagen ihr Quartier in Stuttgart auf, die Österreicher in Berlin. Einige Verbände öffnen die Tore für die Fans direkt beim ersten Training nach ihrer Ankunft in Deutschland, üben dann aber weitgehend geheim weiter. «Wir möchten Nähe zeigen, brauchen aber auch den nötigen Raum, um uns vorzubereiten», hatte etwa Bundestrainer Julian Nagelsmann bei seiner Kadernominierung erklärt.

Was sind die Highlights der Vorrunde?

Von deutscher Seite aus betrachtet sind natürlich zuerst die drei Spiele gegen Schottland, Ungarn und die Schweiz. Ansonsten gibt es gleich zu Beginn einige Knaller. Frankreich trifft zum Beispiel in seinem zweiten Spiel auf die Niederlande, während es in der Hammer-Gruppe mit Spanien, Italien und Kroatien mehrere frühe Top-Duelle geben wird. Ein weiterer Höhepunkt der Vorrunde: England gegen Dänemark, das die Wiederholung des EM-Halbfinals von 2021 ist.

Wie komme ich noch an Tickets?

Die UEFA hat 2,7 Millionen Tickets für die Spiele in München, Stuttgart, Frankfurt, Berlin, Dortmund, Köln, Hamburg, Leipzig, Düsseldorf und Gelsenkirchen herausgegeben – alle sind ausverkauft. Es besteht die Möglichkeit, über eine regulierte Ticketbörse des Verbandes nach Karten zu suchen, die von anderen Fans zum Verkauf angeboten werden. Es wird ausdrücklich davon abgeraten, sich auf dem inoffiziellen Zweitmarkt umzusehen. Es gibt noch deutlich teurere Hospitality-Pakete. Nach Abschluss der Gruppenphase werden erneut Tickets für Fans der qualifizierten Teams für die K.o.-Spiele angeboten.

Komme ich noch an eine Unterkunft im Spielort?

Viele Hotels haben noch Zimmer frei. Die Auslastung ist in den meisten Fällen zwar höher als zur gleichen Zeit im Vorjahr, aber noch kein echter Ansturm zu verzeichnen. Anders als bei der WM 2006 reist der Großteil der Fans aus Europa und nicht aus aller Welt an, ist dadurch in der Reiseplanung flexibler und womöglich auch nicht auf eine Unterkunft angewiesen. Die Buchungen für die K.o.-Spiele dürften zudem nach der Gruppenphase noch mal ansteigen. Wie immer gilt: Wer ganz kurzfristig bucht, zahlt meistens drauf.

Wird es denn ein Sommermärchen-Sommer wie 2006?

Nicht zuletzt das Wetter und vor allem der Start der deutschen Mannschaft dürften Einfluss darauf nehmen, wie schnell und wie viel Euphorie entsteht – ob in den heimischen Wohnzimmern oder bei den öffentlichen Public Viewings. Allerlei Fanartikel in Schwarz-Rot-Gold werden wieder angeboten, an der Ausrüstung würde die Party nicht scheitern. Aber: die Zeit, in der die WM 2006 stattfand, war im Vergleich zur Gegenwart anders. Geopolitische Krisen und Kriege, die Folgen der Corona-Pandemie, das Erstarken antidemokratischer Kräfte in vielen EU-Ländern, die wirtschaftliche Flaute – selten fand ein sportliches Großereignis in Deutschland in einem solch schwierigen Rahmen statt. «Ein bisschen Entlastung durch ein Fußball-Großevent wird dringend gebraucht», sagte Sozialpsychologin Dagmar Schediwy der Deutschen Presse-Agentur.

Fahnen am Auto? Okay – oder eher nicht?

Im Sommer 2006 wurden auch die Autokarawanen mit Fahnen am Seitenspiegel als Ausdruck einer neuen deutschen Fröhlichkeit verstanden. Aber Schediwy warnt: Anders als bei der WM 2006 würden heute nicht nur Fußball-Fans mit schwarz-rot-goldenen Fahnen durch die Straßen laufen, sondern auch rechte Bewegungen und Parteien. «Appelle, sein Nationalgefühl unverkrampft auszudrücken» seien «vielleicht nicht mehr so angebracht». Schediwy hatte bei der WM 2006, der EM 2008 und der WM 2010 Deutschlandfans auf Fanmeilen befragt und 2012 ihre Ergebnisse im Buch «Ganz entspannt in Schwarz-Rot-Gold?» veröffentlicht.

dpa