Der deutsche Qualifikant verpasst die Viertelfinal-Premiere bei einem Grand-Slam-Turnier und bezeichnet Djokovic als inspirierend.
Novak Djokovic besiegt Struff bei den US Open deutlich
Der deutsche Qualifikant Jan-Lennard Struff verpasste bei den US Open die erhoffte Sensation und seine Viertelfinal-Premiere bei einem Grand-Slam-Turnier, da der Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic zu stark für ihn war. Struff hatte beim 3:6, 3:6, 2:6 gegen den serbischen Tennisstar keine Chance.
«Er hat mich schon leider zerpflückt heute», sagte der 35-Jährige nach seinem bisher bedeutendsten Match bei den US Open. «Er hat ein unglaubliches Niveau gespielt. Ich habe konstant Druck gespürt. Wie er spielt, ist einfach inspirierend.»
Behandlungspause macht Struff stutzig
Obwohl der drei Jahre ältere Weltranglistensiebte Djokovic auch dieses Mal wieder körperliche Probleme hatte, ließ er sich bei Seitenwechseln nach dem ersten und zweiten Satz im Nacken- und Schulterbereich und am rechten Schlagarm behandeln. Dennoch zeigte der 24-fache Grand-Slam-Turniersieger nach schwächeren Leistungen in den ersten Runden der diesjährigen US Open deutlich verbesserte Form. Nach nur 1:49 Stunden beendete Djokovic das bisher beste US-Open-Turnier seines Kontrahenten.
«Okay, was passiert jetzt hier?», habe er gedacht, als Djokovic den Physiotherapeuten kommen ließ, berichtete Struff. «Dann kam der nächste Ball wieder reingeschossen und dann dachte ich: Okay, alles klar, ist nichts.»
«Es waren unglaubliche zwei Wochen für mich»
Nach etlichen frühen Niederlagen in dieser Saison hatte der Weltranglisten-144. aus Warstein zum ersten Mal das Achtelfinale der US Open erreicht. «Hätte mir das jemand vorher gesagt, hätte ich das direkt genommen. Es waren jetzt unglaubliche zwei Wochen für mich», bilanzierte Struff.
Nachdem er ausgeschieden ist, ist keiner der anfänglich sechs deutschen Tennisprofis mehr in den Einzelwettbewerben der Damen und Herren vertreten. Der Weltranglistendritte Alexander Zverev schied überraschend früh in der dritten Runde des Turniers aus.
Die Stimmung vor etwa 24.000 Zuschauern im Arthur Ashe Stadium – darunter der ehemalige Fußball-Weltmeister Mats Hummels in seiner Zuschauer-Box – war für Struff ungewohnt. Im Gegensatz zu den vorherigen Runden konnte der ehemalige Top-30-Spieler sein aggressives Spiel nicht wie erhofft umsetzen. Der Start verlief gleich mit einem schnellen 0:4 missglückt. Erst danach konnte sich der Davis-Cup-Spieler mit seinen ersten beiden Spielgewinnen zurückmelden.
«Ich habe nicht so gut meine Aufschläge getroffen. Deswegen bin ich ein bisschen unruhig geworden, weil ich gemerkt habe, ich mache ein, zwei Fehler zu viel», sagte Struff. «Wenn ich vielleicht ein paar Bälle hatte, die nicht gut waren, hat er es gnadenlos ausgenutzt.».
Vorher hatte Struff mit seinen Leistungen in Flushing Meadows für Aufsehen gesorgt. Sein Sieg über den Weltranglisten-Elften Holger Rune aus Dänemark in fünf Sätzen war genauso überraschend wie sein anschließender klarer Erfolg gegen den US-Profi Frances Tiafoe.
Für Djokovic geht die Rekordjagd weiter
Struff hat auch sein achtes Duell mit Djokovic verloren. Der Serbe hingegen kann weiterhin auf einen 25. Grand-Slam-Titel hoffen, mit dem er zum alleinigen Rekordhalter vor der Australierin Margaret Court aufsteigen würde.
«Ich bin natürlich mit der Leistung zufrieden», sagte Djokovic. Im Kampf um das Erreichen des Halbfinals bekommt es der viermalige US-Open-Champion am Dienstag mit dem US-Amerikaner Taylor Fritz zu tun.