Der deutsche Tennisprofi kämpfte sich in einem Fünf-Satz-Match ins Achtelfinale und will weiter überraschen.
Jan-Lennard Struff mit Überraschungssieg bei den US Open

Dank eines Überraschungscoups in einem hart umkämpften Fünf-Satz-Match spielt Tennis-Routinier Jan-Lennard Struff bei den US Open um den Einzug ins Achtelfinale. Der 35 Jahre alte Sauerländer entnervte in der zweiten Runde den favorisierten Dänen Holger Rune und triumphierte nach einem Auf und Ab mit 7:6 (7:5), 2:6, 6:3, 4:6, 7:5. Nach 3:25 Stunden entschied der Warsteiner die Partie für sich.
Am Freitag hat der Qualifikant die Möglichkeit, mit einer weiteren Überraschung gegen den US-Amerikaner Frances Tiafoe in das Achtelfinale einzuziehen – dadurch würde er sein bisher bestes Grand-Slam-Ergebnis ausgleichen.
Struff verschmitzt: «Du willst mir also sagen, dass ich alt bin?»
«Es war ein brutaler Kampf. Die Atmosphäre war verrückt. Es war unglaublich», sagte Struff im Siegerinterview auf Court 17, dem viertgrößten Platz der Anlage.
Darauf angesprochen, dass er als 35-Jähriger der älteste deutsche Tennisprofi sei, der einen Top-20-Spieler bei einem Grand-Slam-Turnier besiegen konnte, entgegnete Struff verschmitzt: «Du willst mir also sagen, dass ich alt bin? Ich bin glücklich, solches Tennis zu spielen.» Und es gehe noch mehr, ergänzte er. Für Struff war es in einem sportlich schwierigen Jahr der erste Erfolg gegen einen Spieler aus den Top 20.
Bei einer 2:1-Satzführung und einem Break Vorsprung war der Davis-Cup-Profi im vierten Satz bereits nahe an der Entscheidung. Doch dann ließ er bei seinem Aufschlag nach, musste den erneuten Satzausgleich hinnehmen. Im entscheidenden fünften Satz steigerte er sich wieder. Mit mutigem, offensivem Spiel sicherte sich Struff das entscheidende Break zum 6:5 und bewahrte dann bei eigenem Aufschlag seine Nerven.
In der Qualifikation stand Struff noch vor dem Aus
In der Weltrangliste ist Struff zuletzt auf Rang 144 abgerutscht. Nur durch die Qualifikation gelangte er ins Hauptfeld des vierten Grand-Slam-Turniers des Jahres. In der zweiten von drei Qualifikationsrunden stand er vor dem Aus. Doch dann rettete ihn der Regen, das Spiel wurde auf den nächsten Tag verschoben und Struff konnte die Partie drehen. Wenn sein Glück anhält, könnte er in New York eine neue Bestmarke setzen.