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Swiatek schreibt Tennis-Geschichte mit viertem French-Open-Titel

Die Polin gewinnt souverän gegen Paolini und überflügelt Tennis-Ikonen mit fünftem Grand-Slam-Titel.

Iga Swiatek aus Polen gewinnt in zwei Sätzen das Finale der French Open.
Foto: Jean-Francois Badias/AP/dpa

Iga Swiatek warf ihren Schläger auf den roten Sand im Court Philippe Chatrier, sank auf die Knie und schrie ihre Riesenfreude heraus. Die Polin hat mit ihrem vierten Titel bei den French Open Tennis-Geschichte geschrieben. In einem einseitigen Finale gewann die 23-Jährige gegen die chancenlose Außenseiterin Jasmine Paolini aus Italien mit 6:2, 6:1 und kürte sich zur jüngsten Vierfach-Siegerin beim Grand-Slam-Turnier auf Sand.

Nach nur 68 Minuten hat die Topfavoritin ihren ersten Matchball verwandelt. Kurz darauf hielt sie stolz den silbernen Suzanne Lenglen Cup in die Höhe und gab ihm einen zärtlichen Kuss.

Einen Tag vor dem Herren-Finale zwischen dem deutschen Olympiasieger Alexander Zverev (27) und Spaniens Jungstar Carlos Alcaraz (21) betonte Swiatek ihre derzeitige Dominanz im Damen-Tennis – insbesondere auf Sand. Es war der dritte aufeinanderfolgende Triumph im Stade Roland Garros für die Weltranglistenerste, was zuvor nur zwei anderen Spielerinnen in der Turniergeschichte gelungen war: der Belgierin Justine Henin (2005 bis 2007) und der Serbin Monica Seles (1990 bis 1992).

Rekord von Steffi Graf gebrochen

Bei ihrem 21. aufeinanderfolgenden Sieg bei einem French-Open-Match übertraf Swiatek auch Tennislegende Steffi Graf (20) in dieser Kategorie. Es war der insgesamt fünfte Grand-Slam-Titel für Swiatek.

Paolini, die bei ihrem Debüt in einem Grand-Slam-Finale nur anfangs mithalten konnte, hat noch eine andere Titelchance in Paris. Im Doppel-Finale am Sonntag tritt die 28-Jährige mit Sara Errani gegen US-Star Coco Gauff und Katerina Siniakova aus Tschechien an. Außerdem kann sie sich damit trösten, dass sie ab Montag erstmals als Siebte in die Top-Ten der Weltrangliste einzieht.

«Die absolut beste Spielerin der Welt hat eindrucksvoll das Turnier gewonnen und nach dem Schreckmoment in der zweiten Runde gegen Naomi Osaka wie aus einem Guss gespielt», sagte Ex-Bundestrainerin Barbara Rittner bei Eurosport mit Blick auf den von Swiatek gegen Osaka abgewehrten Matchball.

Zahlen wie bei Nadal

Swiateks beeindruckende Statistik beim wichtigsten Sandplatz-Turnier der Welt beeindruckt die Tennis-Welt. «Das sind Zahlen, die kenne ich von einem bei den Männern. Der heißt Rafael Nadal, da ging das genauso los», sagte Tennis-Ikone Boris Becker. Nadal, der bei seinem sehr wahrscheinlich letzten Auftritt in Paris in der ersten Runde an Zverev gescheitert war, ist mit 14 French-Open-Titeln der unumstrittene Sandplatz-König.

«Wir werden in 14 Jahren sehen, ob die Reise ähnlich verläuft», sagte Swiatek, die Vergleiche mit dem großen Nadal selbst für etwas übertrieben hält: «Für mich steht er über allen, er ist eine totale Legende.» Aber es sei «cool» und mache sie auch «stolz, dass ich im gleichen Satz wie Nadal erwähnt werde». 

“Bei den Frauen ist Chris Evert aus den USA mit sieben Triumphen nicht mehr so weit weg für Swiatek. Spätestens dann ist die Polin endgültig die neue Sandplatz-Königin von Paris.”

dpa