Der 37-jährige Tennis-Superstar gewinnt knapp gegen Carlos Alcaraz und sichert sich seine erste Goldmedaille bei den Sommerspielen.
Novak Djokovic holt olympisches Gold in Paris
Mit großem Einsatz sicherte sich Superstar Novak Djokovic in seiner Tennis-Karriere voller Rekorde seine erste olympische Goldmedaille. Der 37-Jährige gewann das spannende und hochklassige Finale bei den Sommerspielen in Frankreich gegen den French-Open-Champion Carlos Alcaraz knapp mit 7:6 (7:3), 7:6 (7:2). Djokovic wurde somit der Nachfolger von Tokio-Olympiasieger Alexander Zverev und nahm Revanche für das verlorene Wimbledon-Endspiel gegen den 21-jährigen Spanier. Nach 2:50 Stunden verwandelte Djokovic seinen ersten Matchball.
Die vielleicht letzte Chance für Djokovic
Djokovic wollte unbedingt den Makel des fehlenden Olympiasiegs beheben. Seine fünften Sommerspiele boten möglicherweise die letzte Chance, da er bereits 41 Jahre alt sein würde, wenn er 2028 in Los Angeles antritt. Vor etwa 15.000 Zuschauern gewann der serbische Rekord-Grand-Slam-Sieger das Duell mit Alcaraz auf roter Asche in Paris, indem er sein Topniveau erreichte und über den Platz rutschte und sprintete, als hätte es die Knieverletzung von Anfang Juni nie gegeben. Es ist seine zweite Olympia-Medaille nach Bronze 2008 in Peking.
Wie Steffi Graf, Andre Agassi, Rafael Nadal und Serena Williams hat Djokovic nun den Golden Slam in seiner Karriere aus den Triumphen bei den vier Grand-Slam-Turnieren und dem Olympiasieg geschafft. Er stoppte damit den Erfolgslauf von Silbermedaillengewinner Alcaraz, der zuletzt bei den French Open und in Wimbledon triumphiert hatte. Bronze ging an den italienischen Zverev-Bezwinger Lorenzo Musetti.
Drei Wochen nach dem Wimbledon-Finale war die Atmosphäre auf dem Court Philippe-Chatrier von Anfang an fantastisch, eine kleine Blaskapelle und Trommler sorgten für zusätzliche Stimmung. Djokovic hatte höhere Erwartungen als beim Rasenklassiker in London, wo er nur wenige Wochen nach seinem Knieeingriff eine deutliche Niederlage erlitten hatte. Tatsächlich entwickelte sich ein völlig anderes Spiel.
Der erste Satz dauert länger als das Olympia-Finale von Zverev
IOC-Präsident Thomas Bach und US-Tennisstar Serena Williams saßen zu Beginn nebeneinander in der ersten Reihe und beobachteten, wie die beiden Hauptdarsteller im ersten Satz verbissen um jedes Spiel kämpften. Der älteste (Djokovic) und der jüngste Endspiel-Teilnehmer (Alcaraz) in der jüngeren Olympia-Geschichte ließen jeweils Break-Chancen ungenutzt.
Alcaraz musste zweimal gegen den Verlust des ersten Satzes aufschlagen, ließ sich jedoch auch von einem Satzball gegen sich beim Stand von 5:6 nicht aus der Ruhe bringen. Die Spannung des ersten Abschnitts gipfelte im Tiebreak, den Djokovic mit vier Punkten in Serie für sich entschied. Der erste Durchgang dauerte allein 93 Minuten und war damit bereits länger als das gesamte Finale vor drei Jahren in Japan, als Zverev dem Russen Karen Chatschanow in nur 79 Minuten kaum eine Chance ließ.
Im nächsten Abschnitt dauerten die packenden Ballwechsel und die Spannung an. Die beiden Finalisten hielten erneut all ihre Aufschlagspiele und es kam erneut zum Tiebreak. Djokovic war auch dieses Mal in diesem entscheidenden Moment der stärkere Spieler.