Todessturz: Österreich-Rundfahrt mit Kondolenzfahrt beendet
Die Radsport-Welt ist nach dem Tod von André Drege geschockt. Mit einer Ehrenfahrt wird dem Norweger zum Abschluss der Österreich-Rundfahrt gedacht. Die Trauer ist riesig.
Nach dem Tod des Radprofis André Drege (l) bei der Österreich-Rundfahrt endet die letzte Etappe des Rennens mit einer Kondolenzfahrt.
Foto: Expa/Johann Groder/APA/dpa
Die Österreich-Rundfahrt endete nach dem tragischen Sturz des Radprofis André Drege mit einer bewegenden Kondolenzfahrt. Vor dem symbolischen Start in Kufstein wurde eine Schweigeminute abgehalten, die Teammitglieder des Norwegers starteten mit seiner Startnummer am Rad und wurden unter Applaus als Erste losgeschickt. Anschließend fuhren sie zunächst in den Begleitfahrzeugen nach Tulfes, von wo aus die Gedenkfahrt über zehn Kilometer nach Innsbruck-Igls führte.
Tour-Direktor Thomas Pupp hielt vor Dreges Teamkollegen und Betreuern eine Trauerrede. Nicht nur dabei flossen viele Tränen. «Unser gesamtes Team ist erschüttert über diesen tragischen Unfall und unsere Gedanken und Gebete sind bei Andrés Familie, seinen Angehörigen und seinem Team Coop-Repsol in dieser unglaublich schweren Zeit», sagte Pupp. Die Gedenkfahrt sei der ausdrückliche Wunsch von Dreges’ Vater, seinen Teamkollegen und seinem gesamten Team gewesen.
Slowene Primozic holte Hilfe
Der 25-jährige Norweger stürzte am Samstag auf der Königsetappe der Tour während der Abfahrt vom Großglockner und wurde bewusstlos am Straßenrand liegend gefunden. Trotz Reanimationsmaßnahmen blieb der Erfolg aus. Die Polizei begann daraufhin mit den Ermittlungen. Es gab zunächst keine neuen Erkenntnisse zum Sturz.
Der Slowene Jaka Primozic aus dem österreichischen Team Hrinkow wurde als einer der Unfallzeugen von der Polizei befragt. «André und ich sind mit wirklich hoher Geschwindigkeit gefahren, es herrschte auch starker Wind. Er ist ohne ersichtlichen Grund gestürzt. Ich habe es nicht genau gesehen, es ist alles so schnell gegangen», sagte er. «Es war ein wirklich schrecklicher Sturz mit hoher Geschwindigkeit. Ich habe sofort Hilfe gesucht und in der nächsten Kurve die Polizei über den Sturz informiert.»
Die Etappe hätte eigentlich nach 144 Kilometern am Kühtai auf 2021 Höhenmetern enden sollen. Aufgrund der neutralisierten Ehrenfahrt mit veränderter Strecke steht der Gesamtsieg des Italieners Diego Ulissi fest.
