Torfestival auch ohne Stützle: DEB siegt zum WM-Auftakt
Zum Auftakt der Weltmeisterschaft in Dänemark und Schweden gelingt gegen Aufsteiger Ungarn ein Pflichtsieg. Am Sonntag wartet der nächste machbare Gegner auf den WM-Zweiten von 2023.
Die Eishockey-Nationalmannschaft startete erfolgreich in die WM.
Foto: Henning Bagger/Ritzau Scanpix/AP/dpa
Auch ohne den noch fehlenden NHL-Star Tim Stützle hat die deutsche Nationalmannschaft bei der Eishockey-Weltmeisterschaft einen perfekten Auftakt erwischt. Im dänischen Herning setzte sich der WM-Zweite von 2023 gegen Außenseiter Ungarn souverän mit 6:1 (2:0, 2:0, 2:1) durch. Für das Team von Bundestrainer Harold Kreis war es im Kampf um das Viertelfinale der erwartete und erhoffte Auftaktsieg.
Nachdem er seine Zusage für die WM gegeben hat, wird der Top-Stürmer Stützle auch das zweite Spiel an diesem Sonntag (16.20 Uhr/ProSieben und Magentasport) gegen Kasachstan verpassen. Der Deutsche Eishockey-Bund rechnet damit, dass der Angreifer von den Ottawa Senators am Dienstag gegen Norwegen zum Einsatz kommt.
Deutschland schnell überlegen
Gegen Aufsteiger Ungarn reichte es für die deutsche Mannschaft allerdings problemlos auch ohne den 23 Jahre alten Weltklasse-Stürmer. Die von Moritz Seider angeführte Mannschaft übernahm schnell die Kontrolle über die Partie. Der 24 Jahre alte NHL-Star von den Detroit Red Wings ist der jüngste Kapitän seit Alois Schloder, der 1971 noch ein Jahr jünger war. «Wir haben die richtige Wahl getroffen», sagte Bundestrainer Kreis über den Verteidiger.
Deutschland nutzte seine Überlegenheit vor nur 6.184 Zuschauern nach elf Minuten zur verdienten Führung. Justin Schütz lief auf das ungarische Tor zu, passte zu Dominik Kahun, der problemlos zum 1:0 traf. Der 29-Jährige erzielte auch beim letzten WM-Aufeinandertreffen gegen Ungarn vor zwei Jahren beim 7:2 einen Treffer.
Kommender NHL-Profi erhöht bei WM-Debüt
Die DEB-Auswahl baute ihren Schwung weiter aus. Sechs Minuten nach dem ersten WM-Erfolg erhöhte Joshua Samanski. Der Stürmer nutzte eine perfekte Vorlage von Lukas Reichel (Chicago Blackhawks) und erzielte sein erstes Tor bei seinem WM-Debüt zum 2:0. Samanski wird in der nächsten Saison ebenfalls in Nordamerika spielen. Der 23-Jährige wird zu den Edmonton Oilers wechseln, wo auch Superstar Leon Draisaitl spielt.
Die Ungarn kamen im ersten Abschnitt nur selten vor das Tor von NHL-Keeper Philipp Grubauer. Im zweiten Drittel musste der Goalie von den Seattle Kraken zumindest einige Mal seine Klasse zeigen. Die deutsche Mannschaft spielte gegen den Außenseiter rund fünf Minuten zu passiv.
Deutschland in Torlaune
Das Team des Kreises reagierte jedoch schnell. Reichel verpasste nach einem Pass von Seider freistehend das 3:0 (24.). Dies erledigte eigentlich nur wenig später Yasin Ehliz. Die Schiedsrichter erkannten nach einer minutenlangen Überprüfung den Treffer jedoch nicht an, angeblich wegen einer Behinderung des ungarischen Keepers (25.). Dann waren die Tore von Lukas Kälble von den Adler Mannheim (35.) und Frederik Tiffels (40.) jedoch regulär. Der Berliner schloss einen schönen Angriff nach erneut gutem Zuspiel von Reichel zum 4:0 ab.
Trotz der klaren Führung blieb die deutsche Mannschaft weiterhin hungrig. Alexander Ehl, der in der kommenden Saison für die Adler Mannheim spielen wird, schloss den nächsten gut vorgetragenen Angriff aus kurzer Distanz zum 5:0 ab (45.). Das 1:5 der Ungarn durch Gergo Ambrus (49.) konnte den guten Auftritt der Nationalmannschaft nicht mehr schmälern. Kahun sorgte mit seinem zweiten Treffer für den 6:1-Endstand (60.).
