Die Schweiz hofft auf einen Sieg und den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale. Die Eidgenossen müssen gegen Schottland jedoch früh einen Rückschlag überstehen. Ein Ex-Bayern-Profi trifft sehenswert.
Traumtor reicht nicht: Schweiz spielt Remis gegen Schottland
Trotz eines Traumtors von Xherdan Shaqiri hat die Schweiz den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale bei der Fußball-EM verpasst. Die Mannschaft von Trainer Murat Yakin musste sich gegen Schottland mit einem 1:1 (1:1) begnügen. Vor einer enthusiastischen Kulisse mit singfreudigen Fans brachte Scott McTominay die Schotten in der 13. Minute in Führung. Shaqiri glich den Treffer mit einem kraftvollen und präzisen Distanzschuss aus (26.).
In Gruppe A befinden sich die Eidgenossen mit vier Punkten auf dem zweiten Platz, während Schottland mit einem Punkt auf dem dritten Platz liegt. Wenn sie gewinnen würden, würden die Schweizer der bereits qualifizierten deutschen Nationalmannschaft bereits jetzt in die K.o.-Phase folgen. Am Sonntag ist die DFB-Elf der nächste Gegner.
Unglücklicher Start der Schweiz
An einem sonnigen Sommertag hatten sich die Anhänger beider Nationen seit dem Morgen in der Kölner Innenstadt fröhlich und lautstark versammelt. Auch im Stadion herrschte bereits lange vor dem Spielbeginn eine großartige EM-Atmosphäre. Schweiz-Trainer Murat Yakin motivierte die Fans der Nati bereits etwa eine Stunde vor dem Spiel.
Die Laune des 49-Jährigen verschlechterte sich jedoch schnell. Schottland konterte über Kapitän Andrew Robertson und Callum McGregor, der McTominay in der Mitte bediente. Der Mittelfeldspieler schoss und Schär fälschte den Ball unhaltbar für Schweiz-Keeper Yann Sommer ab. «No Scotland, No Party» (Ohne Schottland keine Party), sangen die begeisterten schottischen Fans.
Schottischer Fehler ermöglicht Shaqiris Tor
Im Vergleich zum Eröffnungsspiel gegen Deutschland verteidigten die Schotten erneut tief. Trotz der 1:5-Niederlage schalteten sie nun jedoch immer wieder schnell um. Zudem gelang es den Schweizern um Chefstratege Granit Xhaka von Double-Gewinner Bayer Leverkusen kaum, Lücken in der schottischen Defensive zu finden.
Um den Ausgleich zu erzielen, musste das Yakin-Team auf einen groben Fehler des Gegners und Shaqiris individuelle Klasse vertrauen. Anthony Ralston spielte den Ball unabsichtlich genau in den Lauf des ehemaligen Münchners. Shaqiri schoss den Ball aus 20 Metern unhaltbar in den Winkel – ein fantastisches Tor. Der 32-Jährige ist nun der einzige Spieler, der bei jeder EM oder WM seit 2014 – also bei sechs Turnieren – getroffen hat.
Ndoyes Tor zählt nicht, Hanley trifft den Pfosten
Der Treffer hat die Schweizer motiviert. Dan Ndoye scheiterte nach einer starken Vorarbeit von Shaqiri am schottischen Torhüter Angus Gunn (32.). Nur eine Minute später schoss der Stürmer sogar ein Tor, stand aber knapp im Abseits.
Auch nach der Halbzeitpause blieben die Schweizer im offenen Spiel die gefährlichere Mannschaft. Ndoye drehte sich geschickt um seinen Gegenspieler, fand jedoch erneut in Gunn seinen Meister (58.). Bei dieser Aktion verletzte sich Schottlands Kieran Tierney. Mit schmerzverzerrtem Gesicht wurde der 27-Jährige auf einer Trage vom Platz gebracht.
Kurz darauf hätte Grant Hanley, sein Abwehrkollege, beinahe Schottland wieder in Führung gebracht. Sein Kopfball nach einem Freistoß prallte jedoch an den Pfosten. In der Schlussphase wäre Breel Embolo beinahe zum Schweizer Helden geworden. Wie zuvor bei Ndoye wurde das Tor des ehemaligen Bundesliga-Profis aufgrund einer Abseitsstellung jedoch nicht gewertet (82.).