Trump droht US-Städten erneut mit Entzug von WM-Spielen
US-Präsident Donald Trump nutzt die Fußball-WM für politischen Druck und droht Städten einmal mehr mit dem Entzug von Spielen. Zwei Städte nimmt er besonders ins Visier.
US-Präsident Donald Trump (M) droht mit Spielverlegungen, FIFA-Präsident Gianni Infantino gibt sich zurückhaltend.
Foto: Evan Vucci/AP/dpa
US-Präsident Donald Trump hat erneut mit dem Entzug von Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft gedroht, diesmal den demokratisch geführten Städten Los Angeles und Seattle. Bei einem Treffen mit dem Weltverbandschef Gianni Infantino im Weißen Haus äußerte der 79-jährige Republikaner Sicherheitsbedenken.
«Im Fall von Kalifornien haben wir ein Problem. Die Kriminalität ist hoch, und der Bundesstaat hat gerade erst verheerende Brände und andere Katastrophen erlebt, und die Behörden haben keine gute Arbeit geleistet», erklärte Trump. Und weiter: «Ich liebe Los Angeles. Wenn sie in dieser Situation Hilfe brauchen, würde ich gerne die Nationalgarde oder andere notwendige Kräfte entsenden.»
Der Bundesstaat Kalifornien mit der Metropole Los Angeles wird vom demokratischen Gouverneur Gavin Newsom regiert, einem politischen Widersacher von Trump. «Die Gouverneure müssen sich benehmen. Die Bürgermeister müssen sich benehmen», forderte Trump. Mit Blick auf Seattle mit der demokratischen Bürgermeisterin Katie Wilson erklärte er: «Sollten wir auch nur den geringsten Verdacht auf Probleme haben, würde ich Gianni bitten, die Veranstaltung in eine andere Stadt zu verlegen.»
Infantino reagiert zurückhaltend
Infantino reagierte auf die Aussagen des US-Präsidenten zurückhaltend. Die Sicherheit habe für eine erfolgreiche Weltmeisterschaft oberste Priorität, erklärte der Schweizer. «Wir sehen heute, dass die Menschen Vertrauen in die Vereinigten Staaten haben», sagte Infantino. Dies liege natürlich in der Verantwortung der Regierung. Auf die Möglichkeit von Spielverlegungen in andere als die ausgewählten elf Städte in den USA ging er nicht ein.
Trump ging nicht konkret auf die Frage ein, wann eine Verlegung in eine andere Stadt spätestens stattfinden müsste. Der Republikaner behauptet seit Monaten, dass die Kriminalität in einigen US-Städten außer Kontrolle sei und nur mit seiner Hilfe bekämpft werden könne. Kriminalitätsstatistiken widerlegen diese Behauptungen nicht.
Im nächsten Sommer werden die USA zusammen mit Mexiko und Kanada Gastgeber der größten Fußball-Weltmeisterschaft der Geschichte mit 48 teilnehmenden Ländern sein. Am 5. Dezember wird die Auslosung in der US-Hauptstadt Washington stattfinden.
