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Union trennt sich von Trainer Bjelica – Grote übernimmt

Für Union ist es die zweite Trainertrennung innerhalb eines halben Jahres. Die Berliner trauen Nenad Bjelica nicht mehr zu, den Absturz in die 2. Liga zu verhindern.

Union Berlin hat sich von Trainer Nenad Bjelica getrennt.
Foto: Tom Weller/dpa

Der 1. FC Union hat nach kurzer Zeit erneut den Trainer Nenad Bjelica entlassen. Der 52-jährige Kroate wurde nach dem 3:4 des Berliner Fußball-Bundesligisten gegen den direkten Abstiegskonkurrenten VfL Bochum entlassen. Die Verantwortlichen des Eisernen zogen somit Konsequenzen aus dem Absturz auf den 15. Tabellenplatz.

In den letzten beiden Saisonspielen und möglicherweise in der weiterhin drohenden Relegation soll nun Interimstrainer Marco Grote den dreimaligen Europacup-Teilnehmer vor dem Abstieg in die 2. Liga bewahren. Gemeinsam mit Co-Trainerin Marie-Louise Eta und Sebastian Bönig als Co-Trainer wird der 51-Jährige die Mannschaft zunächst auf das anstehende Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln am Samstag vorbereiten.

«Wir brauchen im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga die Kraft des gesamten Vereins und natürlich auch die unserer Mannschaft. Marco Grote und seinem Team trauen wir zu, unsere Spieler wieder an ihre Leistungsgrenze zu führen, um die verbleibenden Partien bis zum Saisonende erfolgreich zu gestalten», erklärte Union-Präsident Dirk Zingler. Grote hatte bereits nach der Trennung von Urs Fischer die Mannschaft interimsweise geleitet.

Bjelica stand schon im Januar vor dem Aus

Nach der Trennung von Langzeit-Coach Fischer wurde Bjelica überraschend zum Nachfolger des Schweizers in Berlin-Köpenick ernannt. Der ehemalige Bundesliga-Profi des 1. FC Kaiserslautern hatte keine Trainererfahrung in Deutschland oder im Ausland auf internationalem Top-Niveau vorzuweisen. Es hieß, er sei die Wunschlösung von Club-Präsident Zingler gewesen.

Unter Bjelica stabilisierten sich zunächst die Berliner im Abstiegskampf. Doch im Januar sorgte der Kroate für Aufsehen mit seinem Ausraster gegen Leroy Sané vom FC Bayern München, als er ihn bei einem Disput an der Seitenlinie aggressiv ins Gesicht fasste. Dafür wurde er vom DFB-Sportgericht für drei Spiele gesperrt. Schon damals wurde bei Union über eine Trennung diskutiert, aber Bjelica durfte noch bleiben. Zuletzt gab es vermehrt Gerüchte über eine Entfremdung mit Teilen der Mannschaft.

«Bei Nenad Bjelica und seinem Team möchte ich mich für die geleistete Arbeit bedanken. Es ist ihnen gelungen, die Mannschaft in einer äußerst schwierigen Situation zu stabilisieren, mit dem Ergebnis, dass wir den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen können», sagte Zingler.

Es ist die zweite Trainer-Trennung in dieser Saison für die Eisernen. Das Ende von Fischer, mit dem die Berliner 2019 in die Bundesliga aufgestiegen waren und es bis in die Champions League geschafft hatten, war mit großer Wehmut verbunden. Für Bjelica endete das Engagement nun schon nach kurzer Zeit an der Alten Försterei.

dpa