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Verstappen chancenlos: Piastri siegt in Shanghai vor Norris

McLaren gibt zum Start ins Formel-1-Jahr klar das Tempo vor. In China gewinnt Oscar Piastri vor Lando Norris. Weltmeister Max Verstappen fährt im Red Bull hinterher.

Oscar Piastri gewann in China vor McLaren-Teamkollege Lando Norris.
Foto: Andy Wong/AP/dpa

Nachdem er jahrelang dominiert hat, droht der vierfache Formel-1-Weltmeister Max Verstappen bereits früh in der Saison den Anschluss zu verlieren. Beim souveränen Doppelsieg von McLaren durch Oscar Piastri vor Lando Norris erreichte der Niederländer im schwächelnden Red Bull nur den vierten Platz. Im Kampf um die Podiumsplätze beim Großen Preis von China hatte Verstappen mit einem großen Rückstand keine Chance.

Norris verteidigte eine Woche nach seinem Sieg in Australien als Zweiter die Führung in der WM-Wertung in Shanghai. George Russell fuhr im Mercedes als Dritter erneut auf das Podest. Piastri gewann seinen dritten Grand Prix und sorgte für einen perfekten Saisonstart für McLaren im zweiten Rennen der Saison.

Nico Hülkenberg, der einzige deutsche Fahrer im Feld, belegte den 18. Platz mit seinem Sauber. Vor einer Woche hatte der 37-jährige Rheinländer noch überrascht mit dem siebten Platz und sechs WM-Punkten bei seinem ersten Einsatz nach dem Wechsel vom US-Team Haas.

McLaren von Anfang an souverän

Piastri verteidigte seinen ersten Platz am Start überzeugend. Am Samstag hatte der 23-Jährige zum ersten Mal in seiner Karriere die Pole Position für einen Grand Prix errungen. Teamkollege Norris holte schnell auf und überholte George Russell auf Position zwei.

Der Fahrer, der in der Gesamtwertung führt, machte am Vortag einige Fehler, wurde nur Achter im Sprint und wenige Stunden später Dritter im Qualifying. Nach seinem Sieg in der Vorwoche galt Norris als großer Favorit auf den nächsten Triumph, verlor aber durch Fehler WM-Punkte.

Ferrari-Neuzugang Lewis Hamilton machte zumindest zu Beginn Druck hinter dem Spitzentrio. Der Rekordweltmeister gewann rund 24 Stunden zuvor auch überraschend den ersten Sprint des Jahres über gut 100 Kilometer. Der 40-Jährige zeigte sich nach seinem Wechsel von Mercedes schon am zweiten Rennwochenende bei der Scuderia im Kurzrennen deutlich verbessert. In Melbourne hatte er nur den zehnten Platz belegt.

Verstappen klagt: «Wir sind zu langsam»

Während Piastri und Norris an der Spitze das Tempo vorgaben, hatte Weltmeister Max Verstappen über weite Strecken große Probleme. Der Niederländer verlor nach nicht mal zehn von 56 Runden den Anschluss nach vorn und musste als Sechster lange eher schauen, dass er nicht noch weiter nach hinten fällt. «Nicht so gut» seien die Aussichten, sagte der 63-malige Grand-Prix-Sieger Verstappen schon vor dem Start auf dem Weg zu seinem Auto bei Sky: «Wir sind zu langsam.»

Der bisherige Dominator hatte mit seiner Befürchtung recht. In Australien landete der 27-Jährige dank eines chaotischen Rennens und Regens auf dem zweiten Platz hinter Norris. Unter trockenen Bedingungen und ohne Zwischenfälle erwies sich der Red Bull als zu schwach und konnte mit McLaren nicht konkurrieren. Immerhin konnte er sich gegen Ferrari behaupten und sowohl Hamilton als auch kurz vor Schluss auch Charles Leclerc überholen.

Norris keine Gefahr für Piastri

Beim Reifenwechsel wurde es hektisch. Russell schob sich dank reibungsloser Abläufe bei Mercedes zwischen die beiden McLaren und überholte Norris. Dieser Vorsprung hielt jedoch nicht lange an und Norris begann erneut, Piastri zu jagen. Die Fahrer des britischen Traditionsteams setzten sich weiter ab, wobei Norris keine Bedrohung für den starken Piastri darstellte.

Der ehemalige Formel-2-Meister hatte vor dem Start ebenso wie Norris bemängelt, dass der neue Wagen ziemlich schwierig zu fahren sei. Trotz der offensichtlichen Besonderheiten ist das Fahrzeug der Konkurrenz überlegen und wird voraussichtlich auch beim nächsten Rennen auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Suzuka, Japan, in zwei Wochen schwer zu schlagen sein.

Der langjährige Branchenprimus Red Bull hat neben der mangelnden Leistung des Autos ein weiteres großes Problem. Liam Lawson, der Teamkollege von Verstappen, enttäuscht bisher. Der Nachfolger von Sergio Pérez aus Mexiko wurde Letzter in der Qualifikation und erzielte auch im zweiten Saisonrennen außerhalb der Top Ten keine Weltmeisterschaftspunkte. Es wird bereits spekuliert, dass der 23-jährige Neuseeländer recht schnell ersetzt werden könnte.

dpa