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Verstappen triumphiert in China

Max Verstappen feierte mit seinem Premierensieg eine fast perfekte Rückkehr ins Riesenreich. Der Niederländer raste trotz Safety-Car-Phasen seinen Formel-1-Widersachern davon.

Der niederländische Red-Bull-Pilot Max Verstappen (r) dominierte das Rennen in Shanghai.
Foto: Andy Wong/AP

Max Verstappen hat mit seinem überzeugenden ersten Sieg beim Großen Preis von China eine nahezu perfekte Rückkehr ins Riesenreich gefeiert. Der 26-jährige Niederländer überholte trotz zwei Safety-Car-Phasen seine Formel-1-Konkurrenten vor vollen Tribünen einmal mehr.

Verstappen hat seine Führung im Klassement am Wochenende durch seinen Sieg im Sprintrennen am Vortag mit nahezu perfekter Punktausbeute weiter ausgebaut. Lediglich den Punkt für die schnellste Rennrunde musste er an Fernando Alonso von Aston Martin abgeben.

Zweiter wurde auf dem Shanghai International Circuit Lando Norris im McLaren, dahinter kam der WM-Zweite Sergio Pérez im Red Bull als Dritter ins Ziel. Nico Hülkenberg kam im Haas als einziger deutscher Stammfahrer auch in die Punkteränge, er wurde Zehnter hinter Rekordweltmeister Lewis Hamilton von Mercedes. «Das war fantastisch», sagte Verstappen über Funk, «wir haben es an diesem Wochenende richtig gut gemacht.»

Alonso-Attacke am Start

Dort, wo zuvor Chinas 2,29 Meter große Basketball-Legende Yao Ming durch die Startaufstellung gegangen war, zeigten die Großen der Formel 1 vorne, was sie draufhaben. Verstappen hatte einen Top-Start, als die roten Ampeln erloschen. Der Niederländer hatte am Samstag Red Bull die 100. Pole in der Motorsport-Königsklasse beschert. Die erste hatte Sebastian Vettel vor fast genau 15 Jahren am 18. April 2009 geholt – und das auch in China.

Verstappen steuerte seinem ersten Shanghai-Sieg von Beginn an meisterlich entgegen, die Attacke von Fernando Alonso in der ersten Kurve wehrte er locker ab. Alonso schob sich von Startplatz drei aus an Pérez vorbei und griff auch Verstappen an. Der Niederländer ließ dem Spanier jedoch keine Chance.

Rekordweltmeister und China-Rekordsieger Hamilton leidet

Dahinter erwischte auch Hülkenberg eine gute erste Runde und verbesserte sich nach Startrang neun in der Qualifikation vorübergehend auf den siebten Platz. China-Rekordsieger Hamilton kam indes nach der Riesenenttäuschung als Quali-18. nach dem zweiten Platz im Sprintrennen gar nicht gut weg. Der Sieger des bis dahin letzten Großen Preises von China 2019 rutschte zunächst sogar auf den vorletzten Platz ab und klagte über die soften Gummis an seinem Mercedes: «Ich komme mit den Reifen nicht von der Stelle.»

Verstappen konnte nicht dasselbe über die Medium-Reifen sagen. Nach der fünften Pole für den fünften Grand Prix des Jahres zeigte er erneut eine starke Leistung. Bevor er in der 14. Runde zum Reifenwechsel in die Box kam, hatte er bereits einen Vorsprung von etwa zehn Sekunden auf Pérez. Das Positive daran: Die Zeit reichte aus, damit auch der Mexikaner schnell nach Verstappen an die Box kommen konnte. Wie üblich bei Red Bull erledigte die Crew beide Autos in einem schnellen Tempo.

Innerhalb weniger Runden hatte Verstappen die Führung zurückerobert, ohne dass die vor ihm liegenden Fahrer selbst an der Box gewesen wären. Wie auf Knopfdruck fuhr er die schnellsten Runden. Die Konkurrenz war machtlos. Lediglich bei der Regen-Qualifikation am Freitag für den Sprint hatte er – für seine Verhältnisse – geschwächelt und war nur auf Rang vier gelandet. Nach den 19 Runden der Renn-Kurzversion hatte er dann über 13 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei.

Verstappen in der eigenen Liga

Nach 19 Runden von 56 im Grand Prix hatte er erneut die Führung übernommen und steuerte auf seinen 58. Karrieresieg zu. Als die Formel 1 vor fünf Jahren in China zuletzt angetreten war, hatte er nur fünf Siege erzielt. Seit seinem ersten WM-Triumph 2021 fährt Verstappen jedoch in einer eigenen Liga. Der Sieg in China war sein vierter in den ersten fünf Rennen dieses Jahres. In Australien fiel er aufgrund eines Defekts aus. Von den letzten 49 Rennen seit dem Auftakt 2022 hat Verstappen 38 gewonnen.

Trotz der Dominanz von Verstappen hielt der Unterhaltungswert vor den ausverkauften Rängen auf dem Shanghai International Circuit an. Bereits am Freitag und Samstag konnten sich die begeisterten Fans über reichlich Action und die Formel 1 als effektive PR im wichtigsten Automarkt der Welt freuen.

Nachdem ein Motordefekt auftrat und Valtteri Bottas im Sauber ausschied, musste das Safety Car auf die Strecke, um die Reifen zu wechseln. Dadurch wurden die Abstände wieder ausgeglichen. Auch Verstappen, der Lando Norris im McLaren sowie Charles Leclerc und Pérez hinter sich hatte, konnte sich absetzen, als das Safety Car die Box verließ. Innerhalb weniger Kilometer hatte er bereits einen Vorsprung von anderthalb Sekunden, bevor Bernd Mayländer erneut mit dem Safety Car auf die Strecke musste. Nachdem das Safety Car erneut zurückgekehrt war, wiederholte sich das Szenario: Verstappen fuhr in Richtung Sieg davon.

dpa